Alain Barrière

Der bretonische Sänger mit der gebrochenen Stimme, Alain Barrière (geboren als Alain Bellec in La Trinité-sur-Mer am 18. November 1935, gestorben in Carnac am 18. Dezember 2019), war von 1962 bis 1972 zehn Jahre lang jeden Sommer der Autor des langsamen Liedes, das die zärtlichsten Annäherungen ermöglichte. Die Technik war immer die gleiche: sehnsuchtsvolle Rhythmik, melodisches Crescendo und suggestive Stille. Es folgten "Cathy" (1961), das ihn bekannt machte und ihm den Goldenen Hahn des französischen Chansons einbrachte, "Elle était si jolie " (1962), mit dem er beim Grand Prix de l'Eurovision auf Platz 5 landete, und "Ma vie " (1964), das in Frankreich, aber auch in anderen Ländern, sein größter Erfolg blieb. In den 1970er Jahren, neben den Oden an seine Heimat Bretagne, die eine Konstante in seinem Repertoire sind, prallte der Sänger der Yé-Yé-Welle mit zwei großen Hits zurück: dem romantischen " Tu t'en vas " (im Duett mit Noëlle Cordier, 1974) und dem engagiert-ökologischen "Amoco " (1978), gegen den Öltanker Amoco Cadiz, der gerade eine Ölpest ausgelaufen hatte. Zuvor hatte er die Hymne des Fußballvereins Stade Rennais ("Allez Rennes", 1971) gesungen. Der Sänger, der in seiner Region das Stirwen (einen Komplex aus Diskothek, Veranstaltungssaal und Restaurant) eröffnet hatte, wurde von der Steuerbehörde eingeholt, die von ihm noch ausstehende Beträge verlangte. 1977 entschied er sich für das Exil in den USA und Kanada. Nach einigen Jahren des Schweigens und den schwierigeren 1980er Jahren tauchte Alain Barrière Ende der 1990er Jahre wieder auf. Mit dem Album Barrière 97 und Tourneen bis nach Kanada, wie das 2010 erschienene Album Live in Montréal beweist, brachte er seine Karriere wieder in Schwung. Drei Jahre später erschien sein letztes Album Mes Duos d'Amour. Er starb im Alter von 84 Jahren, zwölf Tage nach seiner Frau, an einem Herzstillstand und wurde auf dem Friedhof von La Trinité-sur-Mer beigesetzt.