Oumou Sangaré

Die malische Sängerin Oumou Sangaré, die als "Singvogel von Wassoulou" bekannt ist, ist eine unerschrockene Verfechterin des sozialen Wandels, eine erfolgreiche Geschäftsfrau und eine der großen modernen Diven Afrikas, wobei sie den Wurzeln und Traditionen der Musik ihrer Vorfahren treu bleibt. Ihre Eltern stammten aus kleinen Dörfern in Westafrika und ließen sich in den 1960er Jahren in der Hauptstadt Bamako nieder, aber ihr Vater verließ sie und ihre Mutter und floh mit seiner zweiten Frau an die Elfenbeinküste. Ihre Mutter verdiente ihr Geld mit Auftritten bei lokalen Versammlungen und Zeremonien, doch die junge Oumou wurde schnell zur Hauptattraktion und trat bereits im Alter von fünf Jahren vor mehr als 6 000 Menschen im Omnisport-Stadion auf.

Mit 16 tourte sie mit der Perkussionsgruppe Djoliba durch Europa und kehrte zurück, um ihre eigene Version der Wassalou-Musik zu kreieren und 1989 mit dem Produzenten Ibrahima Sylla ihr erstes Soloalbum "Moussoulou" aufzunehmen. Das Album wurde in Mali ein großer Erfolg und wurde weltweit von World Circuit Records veröffentlicht. Ihre erste Single Diaraby Nene" verkaufte sich mehr als 250.000 Mal, bevor sie auf dem Nachfolgealbum Ko Sira" eine offenere Stimme entwickelte und über Themen wie Polygamie, arrangierte Ehen und Frauenrechte sang.

Sie tourte durch die Welt, spielte mit Femi Kuti, Baaba Maal und Alicia Keys und wurde mit dem Internationalen Musikpreis der UNESCO ausgezeichnet. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere Mitte der 90er Jahre zog sie sich jedoch von der Musik zurück, gründete ein Hotel und eine Farm in Mali und begann, Autos aus China zu importieren. Mit dem Grammy-nominierten Album "Seya" kehrte sie 2009 zur Musik zurück. Sie ist nach wie vor eine wichtige und einflussreiche Figur in der malischen Musik und veröffentlichte 2017 ein brandneues Album, "Mogoya", das für seinen herausfordernden Charakter gelobt wurde und gleichzeitig ihren Wurzeln treu blieb.