Mink DeVille

Mink DeVille, die Mitte der 70er Jahre aus der legendären New Yorker Punkszene hervorgingen, waren eine einzigartige Mischung aus Rockabilly-Attitüde, gefühlvoller Doo-Wop-Romantik und lateinamerikanischem Schwung, konnten sich jedoch nie so recht einfügen oder den Erfolg ihrer Kollegen The Ramones, Talking Heads oder Television erreichen.

Frontmann Willy DeVille war ursprünglich als Teenager von zu Hause weggelaufen und lernte sein Handwerk, indem er in den späten 1960er Jahren in Greenwich Village, New York, herumhing, bevor er auf der Suche nach einem Durchbruch nach London und San Francisco wanderte. Zurück in New York stellte er 1975 Mink DeVille zusammen, die zur regulären Hausband im CBGB's wurde, und schon bald wurde die schäbige Biker-Bar im East Village zum Treffpunkt für Kunsthochschulabbrecher und galt als Geburtsort des Punk. DeVille hasste den Begriff "Punk" und wollte in Wirklichkeit eine gefühlvolle, eklektische R&B-Band gründen, aber er wurde von der zerrissenen Energie und der schrägen Vielfalt angezogen und die Band bekam einen Vertrag mit Capitol Records. Sie arbeiteten mit dem Produzenten Jack Nitzsche, der zuvor für Phil Spector gearbeitet hatte, an ihrem Sound, und ihr Debütalbum "Cabretta" erlangte in Europa Kultstatus. Die Single "Spanish Stroll" erreichte Platz 20 der britischen Charts.

Der aus New Orleans stammende Jazz-Liebling Dr. John spielte 1978 auf dem Nachfolgealbum "Return to Magenta" mit, doch DeVille entließ den Großteil der Band und ging nach Paris, um "La Chat Bleu" aufzunehmen, wo er süße Doo-Wop-Melodien mit Cajun-Rhythmen und der Dramatik französischer Chanson-Sängerinnen mischen wollte. Obwohl das Album von der Zeitschrift Rolling Stone" zu einem der Alben des Jahres gekürt wurde, wusste die Plattenfirma nicht, was sie von DeVille halten sollte, und inmitten einer Spirale von Drogenproblemen wurde er fallen gelassen. Spätere Alben "Where Angels Fear to Tread" und "Sportin' Life" zelebrierten weiterhin eine breite Palette von Americana-Stilen, aber DeVille löste die Band offiziell auf und wurde 1986 solo.