Jonathan Davis

Als einer der Pioniere des Nu-Metal war Jonathan Davis der Dudelsack spielende, mit Dreadlocks ausgestattete Gothic-Außenseiter, der auf der Bühne mit einem Meer von emotionalen Dämonen aufräumte und Korn in den 1990er Jahren zu einer riesigen, einflussreichen Kraft der US-Alternativszene machte.

Nachdem sich seine Eltern scheiden ließen, als er drei Jahre alt war, wuchs Davis in Bakersfield, Kalifornien, bei seinem Vater auf, der in den 1970er Jahren Keyboarder bei Buck Owens und Frank Zappa gewesen war. Er begleitete seinen Vater auf die Bühne lokaler Bars, bevor er mit 16 Jahren als DJ mit New Wave, Industrial und elektronischer Musik auftrat und später die Alternative-Metal-Band Sexart gründete. Nach einer von Mobbing, Depressionen und sexuellem Missbrauch geprägten Kindheit studierte er Einbalsamierung an der San Francisco School of Mortuary Science und war auf dem besten Weg, Bestatter zu werden, bis er sich 1993 mit ehemaligen Mitgliedern der lokalen Funk-Metal-Band LAPD zusammentat und Korn gründete. Seine Vorliebe für die Indie-Außenseiter The Cure, den Soul-Mann Rick James, die Industrial-Elektro-Ikonen Depeche Mode und die Gangsta-Rapper der Westküste sorgte dafür, dass Korn selbst unter den Ausgestoßenen der Metalszene eine atemberaubende Kollision von Stilen und Persönlichkeiten darstellten, die maßgeblich dazu beitrugen, die Überreste der Grunge-Bewegung wegzupusten und mit Alben wie Follow the Leader" und Issues" die Charts zu stürmen.

Mehr als zwei Jahrzehnte unermüdlichen Tourens und ausgedehnter Exzesse forderten jedoch ihren Tribut von Davis, der an einer schwächenden, blutenden Krankheit litt, als er 2006 in seinem Krankenbett begann, Solomaterial zu schreiben. Die Geburt seines ersten Sohnes half ihm, nüchtern zu werden und sein Leben neu zu überdenken, und es folgten Live-Alben unter dem Namen Jonathan Davis and the SFA, aber Streitigkeiten mit der Plattenfirma und der anhaltende Erfolg von Korn führten dazu, dass es über ein Jahrzehnt dauerte, bis er sein erstes Soloalbum fertigstellen konnte. 'Black Labyrinth' wurde schließlich 2018 veröffentlicht und, angeführt von der Single 'What It Is', als typisch intensives, die Sinne berauschendes Erlebnis konzipiert, das Davis' Einblicke in Religion, Konsumismus und Parapsychologie bietet und versucht, sich über den Sumpf des modernen Mülls zu erheben und sich auf die Suche nach höherer Erleuchtung zu begeben.

Im Laufe der Jahre arbeitete Davis auch an einer Reihe verschiedener Projekte mit Künstlern wie dem Rapper Xzibit, den Metal-Ikonen Sepultura und den Rap-Rock-Zeitgenossen Limp Bizkit, sowie als DJ unter dem Namen JDevil und mit seinem elektronischen Nebenprojekt Killbot.