Die Singer-Songwriterin Jennifer Berning nahm mit 14 Jahren zum ersten Mal eine Gitarre in die Hand, um Rockstar in einer Punkband zu werden. Dass ihre Stimme diesen Anforderungen nicht gerecht werden würde, veranlasste sie dazu, stattdessen mit der Akustik-Gitarre begleitet über diesen Schmerz zu singen. Der für den Punk so charakteristische minimalistische Ansatz wie die Do-it-Yourself-Mentalität ist noch heute zu spüren, wenn sie zum Beispiel in ihren selbstproduzierten YouTube-Videos als One-Woman-Band auftritt. Während das Umfunktionieren von Badezimmer- oder Küchengegenständen zu Instrumenten ihren Sinn für Humor hervorbringt, legen ihre eigenen Songs eine dunkle, herzzerreißende Melancholie offen, die nichts Geringeres als die großen Fragen des Lebens und das Leid dieser Welt zum Thema macht. Doch auch wenn dabei ein Gefühl der Verlorenheit aufkommen sollte, so bringen verspielte, folkige Melodien auf den Boden zurück – und lassen garantiert nicht mehr los.