Carlos Do Carmo

Die verstorbene portugiesische Fado-Legende Carlos do Carmo wird liebevoll als "Sinatra von Portugal" bezeichnet und für seinen unvergleichlichen Gesang gefeiert. Er ist nach wie vor eine der größten männlichen Stimmen des Musikphänomens, die Fadistas, die gegen alle Konventionen mit einem Orchester anstelle von zwei Gitarristen singen und auch mit Nicht-Fado-Musikern zusammenarbeiten. Der Sohn der Fadista Lucília do Carmo aus dem Goldenen Zeitalter wurde am 1. Dezember 1939 in Lissabon, Portugal, geboren und begann sein Talent für den Fado - die portugiesische Volkstradition - im Fado-Haus seiner Eltern, O'Faia, zu verfeinern. Seine Plattenkarriere begann 1964 mit der Veröffentlichung von Fado em Tom Maio und erlangte in den 1970er Jahren unter der faschistischen Diktatur von António Salazar (Estado Novo) große Bekanntheit. Do Carmo wurde mit der Oppositionsbewegung in Verbindung gebracht und arbeitete mit einer Reihe von Schlüsselfiguren wie Fernando Tordo zusammen. Do Carmo vertrat das postdiktatorische Portugal 1976 beim Eurovision Song Contest und veröffentlichte in den 1980er und 1990er Jahren weiterhin Musik, die von seiner Liebe zu französischem Pop, Bossa Nova und anderen Stilen inspiriert war. Do Carmo trat in einigen der renommiertesten Konzertsäle der Welt auf und wurde 2009 vom Bürgermeister von Lissabon (neben der führenden Fado-Interpretin Mariza) zum Fado-Botschafter ernannt. Im Jahr 2014 wurde Do Carmo als erster portugiesischer Künstler mit einem Latin Grammy Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Do Carmo starb im Alter von 81 Jahren am 1. Januar 2021 im Hospital de Santa Maria in Lissabon.