Baden Powell

Als der brasilianische Jazzgitarrist Baden Powell de Aquino im Jahr 2000 starb, schrieb das Magazin braZZil: "Die Klänge, die er seiner Gitarre entlockte, waren magisch und einzigartig." Er wurde von seinem Vater, einem begeisterten Pfadfinder, nach dem Gründer der Pfadfinder benannt und nur Baden Powell genannt. In seiner Karriere, die ihn aus den ärmeren Vierteln des Bundesstaates Rio de Janeiro zu internationalem Ruhm führte, war er bekannt für seine Hingabe an musikalische Präzision und seine Fähigkeit, afrikanische Wurzeln in den Bossa Nova zu integrieren. In Europa eher ein Star als in Amerika, machte er Dutzende von Aufnahmen und schrieb Lieder, die zu Jazz-Standards wurden.

Er lernte das Gitarrenspiel als Kind von dem berühmten Komponisten und Gitarristen Jaime Florence und studierte später an der Nationalen Musikschule in Rio de Janeiro. Der erste Preis bei einem Radiowettbewerb führte zu professioneller Arbeit, und als Teenager durfte er in Nachtclubs sowie in Rundfunk und Fernsehen auftreten. Das erste Lied, das er 1956 schrieb, trug den Titel "Samba Triste" und wurde von Vinicius de Moraes getextet. In der Folgezeit schrieben sie Hunderte von Liedern zusammen, darunter "Deixa", "Samba Em Prelúdio", "Consolação", "Formosa", "Berimbau" und "Samba da Bênção".

Sein Albumdebüt gab er 1959 mit "Apresentando Baden Powell e Seu Violão" und veröffentlichte fast jedes Jahr Alben bis 1998, als "Suíte Afro-Consolação" erschien. Obwohl er die meiste Zeit seines Lebens von Alkoholproblemen und Krankheiten geplagt war, blieb er bis zu seinem Tod an einer Lungenentzündung im Alter von 63 Jahren ein hervorragender Autor und Künstler.