Traffic

Angeführt von der großartigen, gefühlvollen Stimme von Steve Winwood und einer exotischen, mäandernden Reihe von verzerrten Grooves, standen Traffic neben Größen wie Cream und Jimi Hendrix als Blues-Rock-Lieblinge, die die Rockmusik in den späten 1960er und frühen 70er Jahren in ein neues chaotisches, verzerrtes, psychedelisches Gebiet führten.

Ursprünglich wurde Winwood als 15-Jähriger in der R&B-Szene von Birmingham berühmt und galt als das, was man in England zu dieser Zeit am ehesten mit Ray Charles und den großen amerikanischen Soulsängern vergleichen konnte. Als Frontmann der Spencer Davis Group erreichte er mit den Singles "Keep On Running" und "Somebody Help Me" die Spitze der britischen Charts und feierte mit "The Second Album" und "Autumn '66" große Erfolge. 1967 verließ er die Band und begann, informell mit den lokalen Musikern Jim Capaldi, Chris Wood und Dave Mason zu jammen. Sie lebten fortan zusammen in einem Cottage in Berkshire, wo Winwood und Capaldi als Songwriter das Traffic-Debütalbum "Mr Fantasy" und die britischen Top-Ten-Singles "Paper Sun" und "Hole in My Shoe" für Island Records produzierten.

Ihre Mischung aus Pop-Harmonien, Folk-Phantasien und Jazz-Improvisationen wurde auf ihrem selbstbetitelten zweiten Album melodischer und sie gewannen eine treue Anhängerschaft in Amerika, bevor Winwood eine kurze Auszeit nahm, um die Supergruppe Blind Faith mit Eric Clapton und Ginger Baker zu leiten. Nach seiner Rückkehr erreichten Traffic 1970 mit dem Folk-Rock-Juwel "John Barleycorn Must Die" Platz fünf der US-Albumcharts und verkauften über eine Million Exemplare von "The Low Spark of the High Heeled Boys", das in neuer Besetzung mit Ric Grech am Bass, Jim Gordon am Schlagzeug und Rebop Kwaku Baah an den Percussions erschien und von den meisten Kritikern als kreativer Höhepunkt angesehen wurde.

Sie entwickelten sich zu einer ausgedehnten Prog-Rock-Band, tourten ausgiebig durch die ganze Welt und blieben trotz der lauwarmen Kritiken für die späteren Alben "Shoot Out at the Fantasy Factory" und "When the Eagle Flies" sehr beliebt, bevor sie sich 1974 erschöpft trennten, als Winwood während eines Auftritts in Chicago von der Bühne ging. Capaldi und Winwood veröffentlichten anschließend beide Soloplatten, aber Chris Wood starb an Leberversagen, bevor sich die Band 1994 wieder zusammenfand, um das Album "Far from Home" aufzunehmen und 2004 von Dave Matthews in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurde.