Chris Barber

Chris Barber, einer der beständigsten Jazzmusiker des Vereinigten Königreichs, war mehr als 60 Jahre lang eine Schlüsselfigur der britischen Musikszene. Er wurde am 17. April 1930 in Welwyn Garden City, Hertfordshire, geboren und erlangte während des Skiffle-Booms der 1950er Jahre Bekanntheit, als er mit Ken Colyer eine Gruppe namens Ken Colyer's Jazzmen gründete. Zu dieser Gruppe gehörten der Gitarrist Lonnie Donegan (der später selbst berühmt wurde), der Bassist Jim Bray und der Schlagzeuger Ron Bowden, während Chris Barber Posaune spielte. Als Colyer die Gruppe verließ, taufte sie sich in The Chris Barber Band um. Nachdem sich die Band mit einer Mischung aus Dixieland, Ragtime, Swing und Blues in den europäischen Jazzclubs etabliert hatte, nahm sie eine Version der KompositionPetite Fleur" von Sidney Bechet auf, die sich 1959 24 Wochen in den Charts hielt. Der Song war ein internationaler Hit und erreichte Platz 3 im Vereinigten Königreich und Platz 5 in den USA. Der Erfolg von "PetiteFleur" machte Barber zu einem bekannten Namen, und in dieser Zeit wurde er zu einer aktiven Figur in der britischen Musikszene, indem er Tourneen von Bluesgrößen wie Muddy Waters, Sister Rosetta Tharpe und Big Bill Broonzy förderte. Als Multiinstrumentalist, dessen Musik die Grenzen zwischen den Genres verwischte, arbeitete er 1967 mit Paul McCartney an"Cat Call" zusammen, diente als Mentor für den zukünftigen Blues Incorporated-Musiker Alexis Korner und trat mit Ikonen wie Van Morrison und Nick Lowe auf. Außerdem gründete er zusammen mit Eric Clapton die unabhängige Plattenfirma Blues Legacy. Nach seinem Rücktritt im Jahr 2019 kämpfte er zwei Jahre lang gegen Demenz, bevor er am 2. März 2021, einen Monat vor seinem 91. Geburtstag, verstarb.