The Gun Club

Unter der Leitung des exzentrischen Frontmanns Jeffrey Lee Pierce schufen The Gun Club eine Gothic-Punk-Version von Rockabilly und Blues, die sie zu einer der großen Underground-Bands der 1980er Jahre machte und Nick Cave, Kurt Cobain, die White Stripes und The Horrors inspirierte. Pierce leitete den Los-Angeles-Zweig des Blondie-Fanclubs, bevor er 1979 zusammen mit dem Lead-Gitarristen Brian Tristan (der sich später in Kid Congo Powers umbenannte) die Band gründete und zunächst unter dem Namen The Cyclones in Los Angeles auftrat. Ihre raue, gefährliche, sexy und primitive Mischung aus schrillen Country-Riffs und der wütenden Energie der Ramones führte dazu, dass die frühen Alben Fire Of Love (1981), Miami (1982) und The Las Vegas Story (1984) als Cow-Punk und Psychobilly bezeichnet wurden. Als spöttische, antagonistische Außenseiter übertrafen ihr Einfluss und ihr Kultstatus bei weitem ihre mageren Plattenverkäufe, aber das Comeback-Album Mother Juno (1987), das von Robin Guthrie von den Cocteau Twins produziert wurde, brachte der Band einen Vorgeschmack auf kritischen und kommerziellen Erfolg. Die Band löste sich nach dem letzten Album Lucky Jim (1993) auf, als die Bassistin und Pierce' langjährige Freundin Romi Mori mit dem Schlagzeuger Nick Sanderson (später bei Earl Brutus) durchbrannte. Pierce trat gelegentlich mit Nick Cave and the Bad Seeds auf, zog sich aber zunehmend zurück, bevor er 1996 an einer Hirnblutung starb.