Guided by Voices

Guided By Voices hätten neben The Pixies und Sonic Youth zu den großen amerikanischen Alternative-Rock-Bands der 1980er Jahre gehören sollen. Stattdessen wurde ihr kauziger Außenseiter-Garagen-Rock von der konservativen Arbeiter-Mentalität ihrer Heimatstadt Dayton, Ohio, rundheraus abgelehnt, so dass Bob Pollard und seine Bande sich richtige Jobs besorgten und sich an den Wochenenden trafen, um DIY-Post-Punk-Jams auf Vierspur-Kassettenrekordern in ihren Kellern aufzunehmen. Die Anerkennung kam schließlich, als ihre selbstgemachten Kassettenalben von R.E.M. und The Breeders angepriesen wurden, und ihr Kultfavorit Bee Thousand (1994) verschaffte ihnen einen Vertrag mit dem angesagten New Yorker Label Matador Records für die Underground-Klassiker Alien Lanes (1995) und Under The Bushes, Under The Stars (1996). Ihre zwei- und dreiminütigen Lo-Fi-Indie-Rock-Kracher basierten auf schrillen Melodien aus den 1960er Jahren und rauem Punk, und Pollards Tausende von Songs beeinflussten später Beck, The Strokes, The Shins und Dandy Warhols. Nachdem sich die Band 2004 aufgelöst hatte, fand sie sich 2010 für ihr 16. Album Let's Go Eat The Factory (2012) in ihrer klassischen Besetzung wieder zusammen und veröffentlicht auch weiterhin regelmäßig ihren versoffenen, kauzigen Außenseiter-Rock'n'Roll.