Show cover of Wie jetzt? Wie morgen? Der Zukunftspodcast aus der Robert-Jungk-Bibliothek

Wie jetzt? Wie morgen? Der Zukunftspodcast aus der Robert-Jungk-Bibliothek

Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen versteht sich als Ort des kritischen Zukunftsdiskurses, der Bildung, der Begegnung und des Austauschs zur Förderung vielfältiger Zukünfte. Als Einrichtung in der Tradition Robert Jungks steht sie für die Fähigkeit, Wissen und Themen unvoreingenommen und kritisch aufzugreifen. Deswegen gelingt es ihr, Menschen mit unterschiedlichen Weltsichten, Interessen und Berufen zu einem Dialog über eine Vielzahl von zukunftsrelevanten Themen zu gewinnen.

Titel

Die großen Religionen sind im Umbruch – in Europa wird dies besonders an der Situation der Kirchen deutlich, aber auch in anderen Teilen der Welt verändern sich die Gefüge religiöser Organisationen. Doch nicht nur große Religionssysteme sind im Wandel, besonders auch die individuelle Spiritualität hat sich durch die religionspluralistischen Gesellschaften verändert. Beide Aspekte führen zu der drängenden Frage, wie die Religionen in der Zukunft aussehen werden. Der Blick auf die empirischen Daten von individueller Spiritualität und organisierten Religionsstrukturen ermöglicht zu verstehen, wie sich Religionen entwickeln könnten. Dabei werden die gegenwärtigen Herausforderungen und Krisen ebenso eine Rolle spielen, wie die Flexibilität der Religionen auf Anfragen an bestehende Macht- und Deutungssysteme sowie Partizipationsmöglichkeiten zu reagieren. Martin Rötting ist Professor for Religious Studies an der Universität Salzburg und hat zu diesem Thema das Buch „Religionen in der Zukunft!?“ verfasst. Im Gespräch mit Stefan Wally berichtet er über die Entwicklungen und stellt Optionen vor, die religiösen Organisationen helfen können, notwendige Veränderungen mutig anzugehen. Im zweiten Teil sprechen Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch "Determined. The Science of Life Without Free Will" von Robert Sapolsky. Sapolsky, ein US-amerikanischer Neurowissenschaftler, Biologe und Autor, kombiniert in seinen Arbeiten biologische, psychologische und soziale Perspektiven und auch auf die Zusammenhänge zwischen Vererbung, Umwelt und Verhalten ein. In seinem aktuellen Buch kommt er zu dem Schluss, dass soetwas wie ein freier Wille nicht exisitiert. Worin er das begründet und was das für Gesellschaften bedeuten könnte, besprechen die beiden Hosts in dieser Folge. Input: Martin Rötting, Religionswissenschaftler, Universität Salzburg Shownotes: Buch: "Religionen der Zukunft" von Martin Rötting: https://eos-verlag.de/religionen-in-der-zukunft/ Buch: "Determined. The Science of Life Without Free Will" von Robert Sapolsky: https://www.penguinrandomhouse.com/books/592344/determined-by-robert-m-sapolsky/ Sachbuchmagazin ProZukunft: https://www.prozukunft.org/ Foto (c): privat

06.03.25 • 38:29

Wir sind erschöpft. Wir, das beschränkt sich in diesem Kontext allerdings nicht auf die menschlichen Bewohner:innen dieser Welt sondern schließt ebendiese in ihrer Gesamtheit mit ein, denn wir haben ein tiefsitzendes, strukturelles Problem, darin sind sich die Autor:innen der Klimabücher 2024 einig. Weniger Konsens besteht in der Frage, ob es einen Systemwechsel braucht oder ob die Klimakrise innerhalb einer kapitalistischen Wirtschaftsweise einen nachhaltigen Lebenswandel einschlagen kann. Es ist wohl noch nicht entschieden, welchen Weg Gesellschaften einschlagen werden und ebenso unklar bleibt, ob es den einen richtigen Weg gibt. Miriam Nichtl (JBZ) und Hans Holzinger sprechen etwa über die Bücher von Gaia Vince, Hanna Ritchie oder Carlos Moreno und geben Einblick in die besten Publikationen zur Klimakrise 2024. Im zweiten Teil des Podcasts bleiben Stefan Wally und Carmen Bayer beim Thema der Klimakrise aber sie stellen sich die Frage, wie sehr die klimatischen Veränderungen unsere Gehirne und damit unser Verhalten beeinflussen. Aufschlussreiche Erkenntnisse bietet hierfür das Buch "The weight of nature. How a Changing Climate Changes Our Brains" von Clayton Page Aldern. Input: Hans Holzinger ist Wirtschafts- und Sozialgeograph. Er war 30 Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen in Salzburg tätig und arbeitet heute als freier Publizist und Speaker. Shownotes: Arbeitspapier: Die besten Bücher zur Klimakrise 2024. Zehn Bücher im Fokus: Printversion um 3,90 € zzgl. Versand hier bestellen oder die Online-Version zum kostenlosen Download: https://jungk-bibliothek.org/2024/12/05/ap-71-die-besten-buecher-zur-klimakrise-2024/ Buch: The weight of nature. How a Changing Climate Changes Our Brains" von Clayton Page Aldern: https://www.penguinrandomhouse.com/books/717097/the-weight-of-nature-by-clayton-page-aldern/ Sachbuchmagazin ProZukunft: https://www.prozukunft.org/ Das Arbeitspapier wurde erstellt mit Unterstützung der Klima- und Energiestrategie „SALZBURG 2050“ des Landes Salzburg.

20.02.25 • 34:17

Was spaltet unsere Gesellschaft wirklich? Und wie gefährlich sind autoritäre Tendenzen für den sozialen Zusammenhalt in Salzburg? Wolfgang Aschauer und Janine Heinz, die seit 2017 in Zusammenarbeit mit der JBZ die Salzburger Autoritarismusstudien konzipieren und durchführen versuchen, auf zentrale Fragen zur Entwicklung autoritärer Einstellungen in Salzburg und zum sozialen Zusammenhalt in der Salzburger Bevölkerung empirisch fundierte Antworten zu geben. Nachdem bei der letzten Erhebung im Jahr 2021 die Corona-Pandemie im Zentrum der Erhebung stand, wurde für die Studie des Jahres 2024 in den Fokus gerückt, ob Wertepolarisierungen vorhanden sind und inwiefern autoritäre Einstellungen diese Konflikte befördern können. Die Autor:innen zeigen klar auf, bei welchen spezifischen Themen Spaltungslinien sichtbar werden, wenn es um Verteilungsfragen, Migration, Klimaschutz oder Diversität geht. Qualitative Interviews mit Wähler:innen im rechten und linken Spektrum der Gesellschaft runden das Bild ab und zeigen, welche Argumentationsmuster zu diesen zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen in den jeweiligen politischen Milieus vorherrschend sind. Die Studie zeigt also insgesamt auf, wie politische Einstellungen und gesellschaftliche Konflikte unser Zusammenleben beeinflussen – und was das für Salzburgs Zukunft bedeuten könnte. Im zweiten Teil sprechen Stefan Wally und Carmen Bayer mit ihrer Kollegin Miriam Nichtl über das Buch "Der Aufstieg der Rechten in Krisenzeiten. Die Regression der Mitte" von Daniel Mullis und sprechen über die Hintergründe der Regression der Mitte. Input: Wolfgang Aschauer I Universität Salzburg und Janine Heinz I Projektmitarbeiterin Shownotes: "Der Aufstieg der Rechten in Krisenzeiten. Die Regression der Mitte" von Daniel Mullis: https://www.reclam.de/detail/978-3-15-011469-8/Mullis_Daniel/DerAufstiegderRechteninKrisenzeiten Studie: Autoritäre Dynamiken in der Corona-Krise (2021): https://jungk-bibliothek.org/2023/04/04/ap-64-autoritaere-dynamiken-in-der-corona-krise/ Die vierte Erhebung mit den Daten aus 2024 ist ab April auf unserer Homepage zum Download verfügbar: https://jungk-bibliothek.org/category/jbz-arbeitspapiere/ Sachbuchmagazin der Robert-Jungk-Bibliothek: https://www.prozukunft.org/ (c) Fotos: David Višnjić und Daniela Gruber

06.02.25 • 40:36

Klima, Corona, Ukraine: Die immer schnellere Abfolge von Krisen hat etwas Endzeitliches. Längst ist klar, dass unser nicht-nachhaltiges Gesellschaftsmodell nicht mehr haltbar ist. Allerdings beteuern viele Klimaaktivist:innen und Nachhaltigkeitsforscher:innen, dass eine sozialökologische Transformation das Schlimmste noch verhindern kann. Dieses Versprechen, argumentiert Ingolfur Blühdorn, verkennt die Realität der Spätmoderne. Das öko-emanzipatorische Transformationsprojekt zerbricht selbst an seiner eigenen Logik und inneren Widersprüchlichkeit. Diese doppelte Unhaltbarkeit, so Blühdorns Diagnose, führt in eine neue Moderne jenseits liberaler Zentralwerte wie Mündigkeit und Partizipation. Diese Entwicklung ist längst im Gange, wird aber bislang nicht als große Katastrophe erfahren. Im Podcast spricht Stefan Wally mit Ingolfur Blühdorn über das zerbrechen des öko-emanzipatorische Transformationsprojektes und die Gründe hierfür. Im zweiten Teil besprechen Carmen Bayer und Stefan Wally das Buch "Nachhaltigkeit und Demokratie. Eine politische Theorie." von Felix Heidenreich. Auch hier geht es um die Frage, ob die Klimakatastrophe im bestehenden System und mit bekannten Mitteln der Demokratietheorie überhaupt noch aufzuhalten ist. Auch Heidenreich ist skeptisch, bietet jedoch neben einer Analyse auch Optionen für den Wandel. Input: Ingolfur Blühdorn | Institut für Gesellschaftswandel und Nachhaltigkeit | WU Shownotes: Das neue Buch von Ingolfur Blühdorn „Unhaltbarkeit“, Suhrkamp: https://www.suhrkamp.de/buch/ingolfur-bluehdorn-unhaltbarkeit-t-9783518128084 Felix Heidenreich, Nachhaltigkeit und Demokratie. Eine politische Theorie, Suhrkamp: https://www.suhrkamp.de/buch/felix-heidenreich-nachhaltigkeit-und-demokratie-t-9783518299883 Foto: © Ingolfur Blühdorn

23.01.25 • 42:57

Im Podcast spricht Stefan Wally mit dem Anthropologen Michael Leube darüber, ob und wie das Design unseres Alltages unser Leben beeinflusst. Denn, so der Experte, es wurde alles um uns herum irgendwann von Designer:innen entwickelt. Und alles was Designer:innen heute gestalten, wird schlussendlich auch unsere Zukunft formen. Darum plädiert er in seinem Buch: „The Future Designer – Anthropology Meets Innovation in Search of Sustainable Design“ zum zusammendenken von Anthropologie und Design und beschreibt dabei auch ein neues Curriculum für Designstudiengänge. Im zweiten Teil sprechen Stefan Wally und Carmen Bayer darüber, wie sehr Stadtplanung unser Leben geformt hat, insbesondere seit der Verbreitung des Autos. Ab diesem Moment skizziert der Autor Carlos Moreno wie und warum sich Städte weltweit so entwickelt haben, wie wir sie heute kennen. Moreno bietet jedoch Alternativen an: In seinem Buch: "The 15-Minute City. A Solution to Saving Our Time and Our Planet" beschreibt Moreno sein Konzept der 15-Minuten-Städte, wenn folglich alle alltäglichen Erledigungen binnen 15 Minuten und ohne Abhängigkeiten vom Individualverkehr erreicht werden können. Input: Michael Leube, Anthropologe, Autor, Lehrender u.a. an der FH-Salzburg Shownotes: Michael Leube I The Future Designer – Anthropology Meets Innovation in Search of Sustainable Design: https://www.routledge.com/The-Future-Designer-Anthropology-Meets-Innovation-in-Search-of-Sustainable-Design/Leube/p/book/9781032735535 Carlos Moreno I The 15-Minute City: A Solution to Saving Our Time and Our Planet: https://www.wiley.com/en-us/The+15-Minute+City%3A+A+Solution+to+Saving+Our+Time+and+Our+Planet-p-9781394228157 15min-City Plattform: https://whatif.sonycsl.it/15mincity/index.php Weitere Informationen zur JBZ: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/ (c) JBZ

09.01.25 • 45:15

In Salzburg werden viele verschiedene Dialekte gesprochen. Und diese verändern sich und haben sich immer verändert. Hannes Scheutz forscht seit Jahren zu dem Thema und kann die Entwicklung der Dialekte in Salzburg nachzeichnen. Sein „Höratlas“ dokumentiert eindrücklich die Salzburger Dialektlandschaft im Spannungsfeld zwischen neuerungsfreudigerem Norden und sprachkonservativeren alpinen Gebieten, zwischen dem westlichen Bayerischen und dem östlichen Wienerischen. Welche Einflüsse sind für die gegenwärtige Sprachentwicklung ausschlaggebend – Internet, Zu- und Abwanderung, das höhere Sprachprestige der Standardsprache? Wir fragen Hannes Scheutz im Podcast: Wie steht es um die Dialekte in Salzburg? Haben Sie seiner Meinung nach eine Zukunft? Und: Warum soll uns das interessieren? Im zweiten Teil unterhalten sich Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch "Sprache und Sein" von Kübra Gümüsay. Input: Hannes Scheutz | Germanist/Sprachwissenschaftler | Universität Salzburg Shownotes: Link zum Sprachatlas: https://www.sprachatlas.at/alpenraum/data/atlas.html Weitere Informationen zur JBZ: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/ Foto: © Hans Scheutz

26.12.24 • 35:07

In einer Zeit, in der Wohnraum immer knapper wird und gesellschaftliche Herausforderungen zunehmend komplexer werden, bieten gemeinschaftliche Wohnformen vielversprechende Lösungen für ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Zusammenleben. Diese Formen des Zusammenlebens, die von Mehrgenerationenhäusern über Wohnprojekte mit gemeinschaftlich genutzten Räumen bis hin zu ökologischen Wohnsiedlungen reichen, fördern nicht nur das soziale Miteinander, sondern auch den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Im zweiten Teil sprechen Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch The Infinite City von Niall Kishtainy und plaudern über die Anliegen und Visionen von Thomas Morus bis hin zur Utopistin Anna Wheeler. Input: Alex Kinschel-Baumgartner I Gut Überdacht im Gespräch mit Michaela Hinterkörner. Shownotes: Gut Überdacht Salzburg: https://www.xn--gut-berdacht-glb.at/ Weitere Informationen zur JBZ: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/ © Alex Kinschel-Baumgartner

12.12.24 • 35:16

Das Ausmaß und die Folgen der Klimakrise zu vermitteln bringt viele Hürden mit sich, ist aber wichtiger denn je. Neben der Komplexität des Themas sind es auch individuelle Faktoren, welche im Bereich der Klimabildung berücksichtigt werden müssen. Wie gelingt es Klimabildung so zu gestalten, dass sie wirkt? Welche Fähigkeiten sollten neben der reinen Wissensvermittlung noch weitergegeben werden? Darüber hinaus stellt sich die Frage der Erreichbarkeit – wer kommt wie zu Informationen zur Klimakrise? Angela Hof von der Universität Salzburg und Elisabeth Scheicher, Leiterin der Natur- und Umweltbildung im Haus der Natur erklären im Video, worauf es bei Klimabildung ankommt. Im zweiten Teil plaudern Stefan Wally und Carmen Bayer mit Sophia Ress über Klimabildung, die Herausforderungen aber auch das Potenzial von KI zum Umgang mit der Klimakrise und vieles mehr. Sophia Ress war Teilnehmerin der JBZ Herbstschule Deep Dive KI und ist im iDEAS:lab der Universität Salzburg tätig. Input: Angela Hof, Universität Salzburg, u.a. Leiterin AG Stadt- und Landschaftsökologie Elisabeth Scheicher, Leiterin Natur- und Umweltbildung im Haus der Natur Sophia Ress, iDEAS:lab der Universität Salzburg Shownotes zur Klimabildung https://klimawandelbildung.soe-sbg.at/ https://klimawandelbildung.soe-sbg.at/podcast/ https://urban-tree-climate.soe-sbg.at/ https://klimabildungsalzburg.org/ https://salzburgnachhaltig.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/ Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Entstanden Rahmen des Projekts Together 2050, eine Kooperation mit SALZBURG 2050, der Klima- und Energiestrategie des Landes Salzburg und der Universität Salzburg. (c) JBZ

14.11.24 • 42:10

Man kann viele Fragen an die Science-Fiction stellen. Natürlich interessiert uns, ob fesselnde Geschichten erzählt werden. Wenn man aber die Literatur der Science Fiction über ihre Geschichte hinweg betrachtet, merkt man, dass das Genre auch viel über die jeweilige Gegenwart und ihre Träume und Sorgen aussagt. Was wird uns über Technologien, über Wertesysteme oder die Gestaltung des Gemeinwesens erzählt? Und schließlich liefert die Science-Fiction häufig eine Referenz, wenn es um aktuelle Zukunftsfragen geht. Und deswegen geht es bei uns natürlich nicht nur um Literatur und Film, sondern auch um Künstliche Intelligenz, Weltraumkolonisation und Klimawandel, Themen der Science Fiction, die derzeit von der Realität eingeholt zu werden scheinen. Isabella Hermann ist Politikwissenschaftlerin und Science-Fiction-Expertin. Nach Stationen an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Technischen Universität Berlin, war sie zuletzt auch Mitglied im Vorstand der Stiftung Zukunft Berlin. Sie ist zudem Artistic Director des Berlin Sci-fi Filmfestes Berlin. Im zweiten Teil unterhalten sich Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch "Realität+ Virtuelle Welten und die Probleme der Philosophie" von David J. Chalmers Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Zur Buchbesprechung Realität + von David J. Chalmers: https://www.prozukunft.org/buecher/realitaet JBZ-Arbeitspapier von Isabella Hermann "Wozu Science-Fiction?": https://jungk-bibliothek.org/2025/01/01/ap-74-wozu-science-fiction/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/ (c) Stiftung Zukunft Berlin

31.10.24 • 30:39

Die erstaunliche Entwicklung generativer KI-Modelle in den letzten Jahren hat die Kunstwelt und den Literaturbetrieb unmittelbar beeinflusst. KI-generierte Bilder, Installationen und Texte sind heute fester Bestandteil der kulturellen Landschaft und fordern unsere traditionellen Vorstellungen von Kreativität heraus. Im Rahmen der Montagsrunde zeichnet die Wissenschaftlerin die Geschichte generativer Künstlicher Intelligenz nach und wirft einen Blick auf konkrete Beispiele aus der Kunst und Literatur der Gegenwart. Dabei wird nachvollzogen, wie generative KI, im Besonderen textgenerierende Modelle, künstlerische Produktions- wie Rezeptionsprozesse verändern und Fragen nach Autorschaft, Originalität und Verantwortung neu stellen. Input: Prof. Dr. Stephanie Catani ist Professorin für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Würzburg und Herausgeberin des Handbuchs „Künstliche Intelligenz und die Künste“ (De Gruyter 2024) Im zweiten Teil sprechen Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch KI, Kunst und Kitsch. Ein philosophischer Aufreger von Dorothea Winter. Im Buch behandelt die Philosophin die Frage, ob KI denn nun Kunst kann oder lediglich Kitsch beherrscht. Shownotes: Unser Buchmagazin: https://www.prozukunft.org/ Handbuch Künstliche Intelligenz und die Künste. Herausgegeben von Stephanie Catani: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110656978/html KI, Kunst und Kitsch. Ein philosophischer Aufreger von Dorothea Winter: https://www.carl-auer.de/ki-kunst-und-kitsch Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ © Stephanie Catani

17.10.24 • 37:37

Alle reden über ChatGPT, LaMDA und ähnliche »große Sprachmodelle«, die Wissensfragen beantworten, Texte schreiben und sogar persönliche Gespräche mit uns führen. Obwohl die Erfindung und Gestaltung dieser Sprachsysteme nicht auf Gefühle abzielen, sondern ausschließlich auf die Sprachverarbeitung, hat sich in den letzten Jahren eine Debatte um die Frage entzündet, ob diese Systeme auf irgendeine Weise fühlen oder eine Art Bewusstsein entwickeln könnten. Und selbst wenn sie alles nur simulieren: Was bedeutet das für uns und unsere Emotionalität? Welcher Umgang mit ihnen ist problematisch, verwerflich oder aber eine willkommene Ergänzung unserer Lebenswelt? Die Heisenberg-Professorin für Ethik und Philosophie der Emotionen zum Thema „Wie gelingt menschliches Leben in der Zeit?“ sowie zur Ethik der Digitalisierung, insbesondere der emotionalisierten Künstlichen Intelligenz an der Ruhr-Universität Bochum, Eva Weber-Guskar, hat genau darüber ein Buch geschrieben. Im Gespräch mit Stefan Wally geht sie auf die Möglichkeiten und Hürden einer emotionalen KI ein. Im Anschluss daran unterhalten sich Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch "Künstliche Intelligenz und Empathie. Vom Leben mit Emotionserkennung, Sexrobotern und Co" von Catrin Misselhorn. Auch hier stellt sich nicht nur die Frage nach der Machbarkeit oder Nützlichkeit emotionaler KI sondern auch, wie vermeintlich fühlende künstliche Intelligenzen uns Menschen beeinflussen könnten. Input: Eva Weber-Guskar arbeitet nach Professurvertretungen in Berlin, Wien und Zürich als Heisenberg-Professorin für Ethik und Philosophie der Emotionen zum Thema „Wie gelingt menschliches Leben in der Zeit?“ sowie zur Ethik der Digitalisierung, insbesondere der emotionalisierten Künstlichen Intelligenz an der Ruhr-Universität Bochum. Im Sommer 2019 war sie Fellow am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft in Berlin, außerdem ist sie Mitglied der Digital Society Initiative der Universität Zürich. Shownotes: Unser Buchmagazin: https://www.prozukunft.org/ Buch von Eva Weber-Guskar: https://www.ullstein.de/werke/gefuehle-der-zukunft/hardcover/9783550202872 Buch von Catrin Misselhorn: https://www.reclam.de/detail/978-3-15-014594-4/Misselhorn_Catrin/KuenstlicheIntelligenzundEmpathie (Neuauflage) Rezension zum erwähnten Buch von David J. Chalmers, Realität+: https://www.prozukunft.org/buecher/realitaet Foto (c) Rigaud

03.10.24 • 38:22

Künstliche Intelligenz regt momentan die Phantasien ebenso wie die Ängste der Öffentlichkeit an. Der Sprachgenerator ChatGPT gibt uns eine Idee, wie Unterhaltungen mit der eigenständig denkenden Maschine aussehen könnten. Tatsächlich haben wir Menschen aber schon seit Jahrzehnten Vorstellungen von Künstlicher Intelligenz. In der Filmgeschichte finden wir zahlreiche Beispiele – pragmatisch, visionär, manchmal auch beängstigend. Der Journalist und Filmexperte Christian Genzel erzählt im Podcast, wie Künstliche Intelligenzen im Kino dargestellt wurden und welchen gesellschaftlichen, politischen und menschlichen Folgen damit verbunden waren. Wie weit haben wir gedacht? Im zweiten Teil widmen sich Stefan Wally und Carmen Bayer dann wieder ganz alltagspraktischen Fragen zum Thmema KI, nämlich, ob Künstliche Intelligenz denn nun eine Chance für uns ist oder doch eine Bedrohnung am Arbeitsmarkt darstellt. Hierfür besprechen sie das Buch: Künstliche Konkurrenz – KI als Jobkiller und Chance von Lena Marie Glaser. Die Juristin ist tätig als Autorin, Unternehmerin und Expertin für die moderne Arbeitswelt. Shownotes: Unser Buchmagazin: https://www.prozukunft.org/ Podcast Christian Genzel: https://www.wilsonsdachboden.com/podcasts Zum Buch Künstliche Konkurrenz – KI als Jobkiller und Chance von Lena Marie Glaser: https://www.leykamverlag.at/produkt/kuenstliche-konkurrenz/ Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ © Ghost Light Productions

19.09.24 • 29:11

Inflation, Energiekrise, steigende Staatsverschuldung, sinkende Wettbewerbsfähigkeit, löchrige Außengrenzen: Der wirtschaftliche Zustand Europas sei düster, obwohl gerade in geopolitisch gefährlichen Zeiten ein starkes, dynamisches Europa der beste Garant für Prosperität und Sicherheit der Mitgliedstaaten wäre. Dazu kommt der Eindruck, europäische Politik sei bürokratisch und bürgerfern, gefangen in Streitereien über Verteilungsfragen. Im Podcast fragt Stefan Wally den Direktor des Österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung (WIFO) Gabriel Felbermayr,  ob diese pessimistische Sicht richtig ist. In seinem Buch „Europa muss sich rechnen“ hält Felbermayr dagegen. Europa stehe besser da, als viele meinen. Um aber weiterhin Wohlstand und Sicherheit zu garantieren, müsse die EU spürbare Vorteile für die Bürger:innen und für die Länder bringen.  Im zweiten Teil sprechen Stefan Wally und Carmen Bayer mit Hans Holzinger über das Buch „Ökonomie(n) mit Zukunft. Jenseits der Wachstumsillusion“ vom  renommierten Umweltökonom Reinhard Loske. Holzinger, selbst langjähriger Mitarbeiter der Robert-Jungk-Bibliothek, Transformationsforscher und Autor betont den wesentlichen Unterschiede zwischen Felbermayr und Loske. Während Loske als Vertreter der Postwachstumsbewegung beschrieben werden kann, bewegt sich Felbermayr im Rahmen des Grünen Wachstums, wie es der Green New Deal der EU postuliert. Für Loske ist entscheidend, dass es auch in Nachhaltigkeitsfragen immer um die Wirtschaft geht, wenngleich der wichtige Umbau der Wirtschaft nur Schritt für Schritt und mit enger Zusammenarbeit mit Staaten gelingen kann. Neben wirtschaftlichen Aspekten schreibt Loske auch von einem notwendigen Wertewandel, um mögliche Transformationsschritte auch demokratisch legitimieren zu können. Für Loske steht jedenfalls fest: Wir befinden uns jetzt im entscheidenden Jahrzehnt.   Shownotes: Unser Buchmagazin: https://www.prozukunft.org/ Zum Buch „Europa muss sich rechnen“ von Gabriel Felbermayr: https://www.brandstaetterverlag.com/buch/europa-muss-sich-rechnen/ Rezension von Hans Holzinger zum Buch „Ökonomie(n) mit Zukunft. Jenseits der Wachstumsillusion“ von  Reinhard Loske: https://www.prozukunft.org/buecher/oekonomien-mit-zukunft Das aktuelle Buch von Hans Holzinger „Wirtschaftswende Transformationsansätze und neue ökonomische Konzepte im Vergleich“:  https://www.oekom.de/buch/wirtschaftswende-9783987261022 sowie: https://hans-holzinger.org/ Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Foto © Alexander Müller

05.09.24 • 40:57

Durch die vielen versiegelten Flächen, die Gebäudestruktur und den geringen Anteil an Grünflächen ist es in Städten vor allem im Sommer deutlich wärmer als im Umland. Dieser Erwärmung kann aber auch in Zeiten der Klimakrise mit einer klugen, zukunftsfähigen Stadtplanung entgegengewirkt werden. Denn besonders die fehlende nächtliche Abkühlung beeinträchtigt die Gesundheit der Stadtbewohner:innen maßgeblich. Zudem beeinflusst der Verkehr die Luftqualität, weshalb auch Atemwegserkrankungen in Städten vermehrt auftreten. Welche Faktoren noch berücksichtigt werden müssen und wie eine gesunde, nachhaltige Stadt aussehen kann, wird im Rahmen der Veranstaltung mit Expert:innen diskutiert. Im zweiten Teil des Podcasts sprechen Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch Autokorrektur – Mobilität für eine lebenswerte Welt von Katja Diehl und suchen nach großen und kleinen Schritten hin zu einer nachhaltigen und gesunden Stadt. Input: Johannes Horak, Stadtklimatologe der Stadt Linz | Ilonka Horvath, Gesundheit Österreich Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/

16.08.24 • 34:59

Kaum ein deutscher Journalist kennt Afghanistan so gut wie Wolfgang Bauer. Der Zeit-Reporter war viele Male vor Ort, machte die Schicksale der Menschen in preisgekrönten Reportagen anschaulich. Früh warnte er vor einer Rückkehr der Taliban. Im August 2021 wurde einer seiner engsten Mitarbeiter ermordet. Nach dem Fall Kabuls kehrte Wolfgang Bauer noch einmal zurück. Er bereiste das Land, suchte Orte auf, die er in den letzten 20 Jahren besucht hat. In seinem 2022 erschienenen Buch „Am Ende der Straße“ geht er der Frage nach: Warum ist der Westen in Afghanistan gescheitert? Was hat dieses Scheitern mit der milliardenschweren Entwicklungshilfe zu tun? Und wie geht es weiter? Wolfgang Bauer spricht über seine wichtigsten Erkenntnisse und reflektiert auch die jüngsten Entwicklungen. Im Anschluss daran sprechen Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch Globale Solidarität. Wie wir die imperiale Lebensweise überwinden und die sozial-ökologische Transformation umsetzen von Alexander Behr. Input: Wolfgang Bauer | Buchautor und Journalist Weitere Informationen zur JBZ: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/ (c) Andy Spyra

18.07.24 • 40:33

Die Welt ist gestaltbar. Darüber, wie das aussehen soll, können wir streiten. Diese beiden wichtigen Überzeugungen stellt Alexandra Schauer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialforschung in Frankfurt, in Frage. Glauben wir wirklich noch, dass wir unsere Gesellschaft verändern können? Können wir wirklich noch in unseren Städten und der Öffentlichkeit gut darüber reden, in welche Richtung sich unser Gemeinwesen entwickeln soll? In ihrem Buch „Mensch ohne Welt“ rekonstruiert die Autorin, wie es dazu kam. Sie erzählt, wie sich unsere Zeiterfahrung, die Öffentlichkeit und die Stadt verändert haben. Was aber bedeutet dies für uns als vergesellschaftete Individuen, aber auch für die gesellschaftliche Entwicklung? Danach plaudern Stefan Wally und Carmen Bayer über die Unterschiede zwischen den Generationen und was wir daraus für künftige Entwicklungen ableiten können. Das Buch, dass als Grundlage zur Diskussion dient ist "Generations: The Real Differences Between Gen Z, Millennials, Gen X, Boomers, and Silents―and What They Mean for America's Future" von Jean M. Twenge. Link zum im Podcast erwähnten Beitrag mit Mario Wintersteiger, Universität Salzburg, zum Buch "The Fourth Turning" von William Strauss und Niel Howe: https://www.youtube.com/watch?v=jfm4_3VtM1A Input: Alexandra Schauer | Institut für Sozialforschung, Frankfurt Weitere Informationen zur JBZ: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/ © Anni Reeh

11.07.24 • 40:56

Die Klimaerwärmung ist eine große Herausforderung für Gesellschaften. Bisher gelingt es kaum, die nötigen Schritte zu unternehmen, um gegenzusteuern. Aber wo hakt es genau? Liegt es daran, dass viele Menschen handfeste materielle Interessen haben, ihren Wohlstand und ihre Lebensweise zu verteidigen? Oder spielen auch mehr oder weniger pro-ökologische und soziale Einstellungen eine Rolle? Gibt es, wie oftmals behauptet, eine Kluft zwischen angeblich hohem Umwelt- und Klimabewusstsein und dem unzureichenden Handeln, die es mit entsprechenden ökonomischen Anreizen zu überbrücken gilt? An der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben Forscherinnen und Forscher genauer hingesehen und untersucht, wie Interessensgegensätze im Zusammenspiel mit Mentalitätsunterschieden den Streit über Themen der sozial-ökologischen Transformation in der Gesellschaft prägen. Input: Martin Fritz | Forschungsprojekt „Mentalitäten im Fluss (flumen)“ | Universität Jena Nach dem Beitrag von Martin Fritz sprechen Stefan Wally, Johannes Haunschmid und Carmen Bayer von der JBZ über das Buch "Für Pessimismus ist es zu spät" von der Klimawissenschafterin Helga Kromb-Kolb. Mit Unterstützung der Kima- und Energiepartnerschaft „Salzburg 2050“. Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/ © Anne Günther-Mitsching | FSU Jena

04.07.24 • 33:49

Machen Gefängnisse unsere Gesellschaft sicherer? Der Rechtsanwalt und ehemalige Gefängnisdirektor Thomas Galli zeichnet ein differenziertes Bild des Strafvollzugs. Unbestreitbar gibt es ein Bedürfnis der Gesellschaft nach Strafe: Wer gegen Gesetze verstößt, soll nicht ungeschoren davonkommen. Den Täter zur Verantwortung zu ziehen, ihn zur Reue anzuhalten, abzuschrecken, den Opfern Genugtuung zu verschaffen und die Gesellschaft vor Gefahren zu schützen – das sind die Hoffnungen, die sich an Gefängnisstrafen knüpfen. Aber aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung weiß Thomas Galli: Selten wird auch nur eines dieser Ziele erreicht. Darüber hinaus unterhalten sich Stefan Wally und Carmen Bayer über das neue Buch der Extremismusforscherin Julia Ebner: Massenradikalisierung: Wie die Mitte Extremisten zum Opfer fällt. Warum unsere Demokratie bedroht ist wie noch nie. Zum Video mit Julia Ebner: https://jungk-bibliothek.org/2023/05/02/julia-ebner-massenradikalisierung-und-wie-man-widerstand-dagegen-leisten-kann-jbz-tv/ Weitere Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/ (c) privat

28.05.24 • 40:54

In einer globalen Gesellschaft, die sich zunehmend für Umweltbelange sensibilisiert, nimmt die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Modeindustrie stetig zu. Die Anforderungen und Verpflichtungen im Hinblick auf den schonenden Umgang mit Ressourcen, die Sicherstellung fairer Arbeitsbedingungen und die Förderung umweltfreundlicher Produktionsverfahren rücken dabei verstärkt ins Blickfeld. Die Expertin für Nachhaltigkeit Jana Christelle Stamm konzentriert sich dabei besonders auf Emissionen und Umweltaspekte im Zusammenhang mit Textilmaterialien. Im Anschluss an das Gespräch mit Jana Christelle Stamm mit Michaela Hinterkörner stellt das Team der Robert-Jungk-Bibliothek, Stefan Wally, Carmen Bayer und Michaela Hinterkörner das Buch "Von schrumpfenden Tintenfischen und windfesten Eidechsen: Faszinierende Antworten der Natur auf die Klimakrise" von Thor Hanson vor. Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/ (c) privat

20.05.24 • 33:34

Ist eine europäische Gesellschaft denkbar, die einen menschenwürdigen Umgang mit Migration lebt? Gerald Knaus, Migrationsforscher, Berater und Buchautor stellt sich diese Frage seit Jahren. Als Forscher, Berater und Buchautor verfolgt er die Entwicklung der Migration und unseres Umgangs damit. Wo stehen wir heute? Der Flüchtlingsschutz scheint global in der Krise. Regelmäßig entscheiden sich Regierungen für Pushbacks. Diese verstoßen zwar gegen nationale und internationale Rechtsnormen, doch werden sie immer weiter normalisiert, auch in der EU. Doch wenn Gesetze und Konventionen offen missachtet werden und dies geleugnet wird, kann dies nicht ohne Auswirkung auf unsere Demokratien bleiben. Nach dem Gespräch mit Gerald Knaus unterhalten sich Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch Exit. Warum Menschen aufbrechen. Globale Migration im 21. Jahrhundert von Gerhard Faist Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/ Robert-Jungk-Bibliothek in Kooperation mit der FH Salzburg und der Initiative Freies Wort (c) FrancescoScarpa

13.05.24 • 35:30

In dieser Ausgabe fragen wir den ehemaligen britischen Botschafter in Österreich Leigh Turner, was er über die Diplomatie und auch über Österreich gelernt hat. Welche Erfahrungen waren generell für ihn prägend in den Jahrzehnten seines Dienstes? Was macht einen Diplomaten aus? Was kann Diplomatie heute leisten? Und wie sieht die Diplomatie der Zukunft aus? Das Buch „The Hitchhiker’s Guide to Diplomacy: Wie Diplomatie die Welt erklärt“ dokumentiert seine Erfahrungen und Schlussfolgerungen. Im Anschluss daran sprechen die beiden Moderator:innen Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch Underground Empire. How America Weaponized the World von Henry Farrell und Abraham Newman Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/ (c) Foreign Office

01.05.24 • 33:52

In der digitalen Ära prägt der freie Zugang zu Informationen, Online-Lernressourcen, sozialen Medien und Netzwerken maßgeblich die Erfahrungen und Entwicklungen junger Menschen. Diese Zugänge bergen jedoch neue Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Dazu gehören Themen wie Datenschutz, Cybermobbing oder Fake News. Doch auch daraus resultierende gesundheitliche Aspekte wie Bewegungsmangel, Schlafstörungen und Suchtverhalten dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Daniel Hajok widmet sich dem Thema der partizipativen Potenziale des Internets und der Onlinedienste sowie den erweiterten Gefahren, die die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen betreffen. Dabei werden verschiedene Risikofaktoren im Zusammenhang mit Inhalten, Konsum, Kommunikation und Verhalten beleuchtet. Input: Daniel Hajok | Universität Erfurt Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/

04.12.23 • 21:09

Klimaschutz – eine Herausforderung für Staat und Gesellschaft? Welche Rolle spielen Gerichte im Umgang mit der Klimakrise? Welche Erfahrungen gibt es? Klimaklagen sind ein weltweites Phänomen. Sehr zahlreich sind Klagen von Bürger:innen, Umweltorganisationen oder Kommunen gegen den Staat: Ziel ist es, dass Gerichte den Gesetzgeber oder die Verwaltung zur besseren Umsetzung der Übereinkommen der Vereinten Nationen (UN) zum Klimaschutz verpflichten. Daneben gibt es aber auch zahlreiche Klagen gegen Unternehmen auf Reduktion ihrer CO2-Emissionen bzw. auf Schadenersatz. Input: Gerhard Schnedl ist Assistenzprofessor für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft an der Universität Graz und Mitglied des dort eingerichteten Forschungszentrums für Klimaschutzrecht ClimLaw:Graz, sein Arbeitsschwerpunkt liegt im Bereich des österreichischen und europäischen Umweltrechts. Er ist Verfasser zahlreicher Publikationen zum Umwelt- und Klimaschutzrecht, u.a. eines Lehrbuchs „Umweltrecht“ (Facultas 2020) sowie Mitherausgeber der im Verlag Österreich erscheinenden Zeitschrift „Nachhaltigkeitsrecht (NR)“. Der Beitrag entstand im Rahmen der Klima- und Energiepartnerschaft „Salzburg 2050“. Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/

03.12.23 • 22:01

„Wozu ist der Mensch im Stande?“ Das fragt sich angesichts der Herausforderungen, vor denen wir stehen, sei es Klimawandel, Krieg oder Diskriminierung, die Kulturanthropologin Bettina Ludwig. Ludwig blickt zurück, um der Zukunft auf die Spur zu kommen. Es kursieren eine ganze Menge Annahmen und Überzeugungen darüber, was den Menschen ausmacht. Wir wollen immer mehr, als wir haben. Wir sind eine gewalttätige Spezies. Wir sind getrieben und haben niemals genug Zeit. Hinter diesen Glaubenssätzen lauert die Idee von der „Natur des Menschen“. Bettina Ludwig stellt mit ihren Forschungen unser Welt- und Menschenbild auf den Kopf. Sie argumentiert, dass Menschen vor allem kulturell bedingt handeln, und nicht, „weil sie eben so sind“. Aus dem Blick zurück entwickelt Ludwig eine Vision für die Gesellschaft und bricht damit eine Lanze für Optimismus und eine gute Portion Realismus. Input: Bettina Ludwig | Kultur- und Sozialanthropologin Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/

28.11.23 • 40:34

Vor etwa einem Jahr kam es zu einem vielbeachteten Regierungswechsel in Italien. Mit Spannung war erwartet worden, ob das von der Postfaschistin Giorgia Meloni geführte Rechtsbündnis die propagierte radikale Wende umsetzen wird. Weil Meloni in der Frage des Ukraine-Krieges, selbst gegen den Willen ihrer Koalitionspartner, hundertprozentig bündnistreu auf NATO- und EU-Linie geblieben ist, hat sie international große Akzeptanz geerntet. Auch in ihrer Anti-EU-Rhetorik hat sie abgerüstet, um die Italien zustehenden 200 Milliarden aus dem Next-Generation-Recovery-Fund nicht zu gefährden. Umso entschlossener arbeitet die ultrarechte Regierung an der Verschärfung der Politik in Fragen Migration und Flüchtlinge, an Einschnitten im Sozialen, an einer konservativen Familien- Bildungs- und Minderheitenpolitik sowie an Law-and-Order-Erlässen. Melonis Popularität ist seit ihrer Wahl ungebrochen. Input: Lorenz Gallmetzer | Journalist, Buchautor Lorenz Gallmetzer stammt aus Bozen, arbeitete viele Jahrzehnte als Reporter, Auslandskorrespondent und Sendungsleiter des ORF und beschäftigt sich intensiv mit der italienischen Politik. Vor einem Jahr haben wir ihn gebeten, für uns die Entwicklung des Landes mitzuverfolgen und bei der nun anstehenden Montagsrunde eine Einschätzung abzugeben, welche Entwicklungen wir in Italien sehen und erwarten könnten. Weitere Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/

20.11.23 • 24:15

In den Alpenregionen spielen Traditionen eine wichtige Rolle, da sie Sicherheit bieten, das Verständnis für die Lebensweise in der Region fördern und das Miteinander der Menschen stärken. Traditionen können jedoch auch trennend wirken, wenn sie exklusiv betrachtet werden. Die Pflege und Öffnung von Traditionen für Zugewanderte ist ein Schlüssel zur Integration, ebenso wie die Offenheit der Mehrheitsgesellschaft gegenüber den Kulturen der Neuankömmlinge. Dies ermöglicht den Menschen, ihre eigenen Traditionen zu bewahren und gleichzeitig produktiv in die neue Gesellschaft einzubringen. Es stellt sich jedoch die Frage, wie sich Traditionen angesichts gesellschaftlicher Entwicklungen und Migration verändern. Kann eine eingewanderte Tradition Teil einer gemeinsamen Identität werden und welche Rolle spielen Traditionen in Bezug auf die Integration und Identitätsbildung? Input: Yvonne Kirchmauer | Land Salzburg, Projekt „Tradition – Vielfalt – Wandel“ Weitere Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/

13.11.23 • 16:51

Die krisen- und kriegsbedingten Entwicklungen der Energiepreise sorgen für Verunsicherung und hohe finanzielle Mehrbelastungen vieler Haushalte. Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele auf Energiespartipps zurückgreifen und versuchen, mit kleinen Anpassungen effizienter zu heizen. Welche Maßnahmen dabei wirklich helfen und was sonst noch getan werden kann, hat die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen mit zwei Experten diskutiert. Input: Georg Thor | Energieberatung Salzburg Wilhelm Fenninger | Obmann-Stv. Österreichischer Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV) – Landesgruppe Salzburg, Obmann Gemeinnützige Wohn­ und Siedlungsgenossenschaft „Die Salzburg“ In Kooperation mit Smart City Salzburg Weitere Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/

31.10.23 • 17:01

Die Entwicklung des Klimas wirkt sich auch auf die Landschaft im Bundesland Salzburg aus. So muss etwa im Alpenraum von einem Temperaturanstieg um 1,5 °C bis zur Mitte des Jahrhunderts im Vergleich zu heute ausgegangen werden. Was bedeutet das aber für den Tourismus? Welche Anpassungsstrategien plant das Land, wie reagieren Gemeinden und Betriebe auf diese Herausforderung? Diese und weitere Fragen wurden im Zuge der Kooperationsveranstaltung Together 2050 diskutiert und im Gespräch mit Kurt Luger vertieft. Together 2050 ist eine Kooperation der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen mit SALZBURG 2050, der Klima- und Energiestrategie des Landes Salzburg und der Universität Salzburg. Input: Kurt Luger | Universität Salzburg Weitere Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/

19.10.23 • 21:56

Was einst ferne Welten der Science Fiction waren, kommt nun immer schneller auf uns zu. Neue Technologien, neue Arten des Arbeitens und Konsumierens waren einst weit entfernt, heute kommen sie in unserem Leben an. Dachte man einst noch an ein zyklisches Kommen und Gehen in der Welt, ersetzten wir dies durch die Idee des Fortschritts. Nun scheinen wir in einer sich immer weiter beschleunigenden Welt zu leben, die am Ende eines Menschenlebens so aussehen wird, wie wir sie uns in unserer Kindheit nicht vorstellen konnten. Das hat viele Folgen: Es fordert von uns Menschen schnelle Anpassungsleistungen. Es fordert, wie in jeder Zeitreise, Bekanntes zurückzulassen. Es führt zu Brüchen zwischen jenen, die mitkommen und denen, die nicht mitwollen und jenen, die nicht mithalten. Selbst unser Zeitempfinden ändert sich, je nachdem, welche Position wir einnehmen. Ina Paul-Horn forscht zu diesen Fragestellungen. Wir fragten sie nach ihren Befunden, ihren Erklärungen für die Dynamik, ihrer Einschätzung, wo wir landen werden, und was bei aller Veränderung gleich zu bleiben scheint. Input: Ina Paul-Horn | Fakultät für Kultur und Bildungswissenschaften der Universität Klagenfurt Weitere Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/

10.10.23 • 20:47

Die Fantasy hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der beliebtesten Genres der Populärkultur entwickelt – mit vielen Bestsellern, aufwendigen Verfilmungen, eigenen Mythologien und darauf aufbauenden Rollenspielen. Die Wurzeln der modernen Fantasy reichen jedoch bis in den englischen Ästhetizismus des 19. Jahrhunderts (William Morris) zurück und die bis heute stilprägenden Grundlagen wurden dann in den 1920er und 1930er Jahren gelegt. Bemerkenswert ist, dass die frühen Genre-Klassiker durchgehend von ausgesprochen kulturkritischen Autoren (J. R. R. Tolkien, H. P. Lovecraft und Robert E. Howard) verfasst wurden, die sich mit den Schattenseiten der industriellen Moderne auseinandergesetzt hatten. Vor diesem Hintergrund entstanden Erzählungen voller Schrecken und Wunder, voller Mythos und Magie. Und diese Erzählungen hatten auch in der Folgezeit immer dann Hochkonjunktur, wenn der jeweilige Zeitgeist einen „Ausbruch des Gefangenen“, eine Flucht aus dem modernen Status quo ersehnte. Oder wenn man zu der Überzeugung gelangte, dass auch die Welt der Mythen „nicht tot“ ist, sondern „ewig zu liegen vermag“. Obwohl die Fantasy somit seit jeher an der Erschaffung anderer, imaginierter Welten arbeitete, wollte sie meist ausdrücklich nicht als Ort politischer Allegorien verstanden werden. Dennoch ist auffällig, in welchem Ausmaß das Genre immer wieder politischen Anfeindungen oder Versuchen ideologischer Vereinnahmung ausgesetzt war – und bis heute noch ist. Insofern ist auch die Frage nach dem Politischen bei Gandalf, Cthulhu, Conan & Co. relevant. Input: Mario Wintersteiger | Universität Salzburg Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/

27.09.23 • 18:52

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