In einer komplizierten Welt wünschen sich viele einfache Antworten. Die gibt es aber nicht. Wenn man als Christ, die Welt besser machen will, muss man die richtigen Fragen stellen. Das tut Pfarrer, Moderator und Kolumnist Günter Mahler in seinem täglichen KolumnenPodcast! www.podcast-eins.de Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Gestern war er wieder im Fernsehen: Der Film ‚7 Jahre in Tibet‘ mit Brad Pitt. Er spielt dort die historische Figur des Bergsteigers Heinrich Harrer, der 7 Jahre lang an der Seite des damals noch jungen Dalai Lama war und ein Freund und Lehrer für ihn wurde. Viele haben wohl erst durch diesen Film mehr über die Geschichte Tibets und seines geistlichen Oberhaupts erfahren, ging mir auch so. Klar jeder kennt ihn, den stets freundlichen Mann mit der Brille und dem rot-gelben Gewand, ein Arm ist immer frei, oft hält er die Fingerspitzen wie zum Gebet zusammen. Friedensnobelpreisträger, weltweit wie ein Popstar verehrt und gezwungenermaßen im Exil lebend. Am Sonntag ist er 90 Jahre alt geworden. Doch wie war das eigentlich damals, als er - ein Kleinkind noch - auserwählt wurde, von seiner Familie getrennt und in einem längeren Prozess zum neuen Dalai Lama erkoren? Schon als Jugendlicher dann auch politisches Oberhaupt in schwierigen Zeiten? Friedensliebend, aus dem Mitgefühl handelnd musste er doch 1959 die brutale Invasion Chinas in sein Land erleben und nach Indien fliehen. Wie etwa 80.000 bis 100.000 weitere Tibeter. Doch bis heute hat seine Stimme Gewicht, wird er weltweit verehrt. Seine Lebensgeschichte ist jetzt als Graphic Novel erschienen. Ein richtiges Buch, detailreich und eindrucksvoll gezeichnet, keines das man an einem Abend durch hat. Vielleicht auch für jüngere Menschen eine spannende Möglichkeit, in die Geschichte Tibets einzutauchen, das ja auch aktuell weiter von China unter Druck gesetzt wird. Geschichte und Gegenwart und Spiritualität begegnen sich in ‚Das Leben des Dalai Lama – die offizielle Graphic Novel‘ von Tom Taylor und Matyáš Namai - erschienen bei Knesebeck. Autorisiert übrigens von seiner Heiligkeit persönlich! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
11.07.25 • 02:13
Stellen Sie sich vor, Sie stehen im Urlaub vor Ständen mit Schmuck, Sonnenbrillen, Kleidung, alles hübsche Sachen. Einer der Stände quillt geradezu über, die Auslage mit Ketten, Ohrringen und Armbändern ist proppevoll. Bei einem anderen liegen nur wenige Schmuckstücke, schön auf dunkelrotem Stoff platziert, manches auch schon so, wie man es gut kombinieren könnte. Wahrscheinlich bekommen diese wenigen Dinge mehr Aufmerksamkeit, man fragt vielleicht was nach und kauft eher was. Dazu mit einem guten Gefühl. Mir jedenfalls fallen Entscheidungen schwer, darum bin ich manchmal ganz froh, wenn es z.B. nicht 20 Sorten Mayonnaise oder Senf gibt, sondern nur zwei. Oder die tollen Brotsorten beim Bäcker oder Bioladen - von dem schönen Roggenbrot ist nur noch eines da? Zugegriffen! ‚Attraktivität durch Verknappung‘ heißt das Prinzip, das Wenige wirkt für uns attraktiver. Wer Reisen online bucht, kennt den nervigen Hinweis ‚nur noch 2 Zimmer für Ihre gewünschten Zeiten verfügbar‘ oder ‚120 Leute interessieren sich gerade für dieses Angebot‘. Macht schon Druck, auch wenn man längst die Erfahrung gemacht hat, dass das Angebot auch am nächsten und übernächsten Tag noch steht. Verknappung aber, also die begrenzte Verfügbarkeit eines Produkts oder eines Angebots, kann die Attraktivität erhöhen. Wir neigen dazu, Dinge, die schwer zu bekommen sind, als wertvoller anzusehen. Vielleicht nicht verkehrt, sich das zumindest immer mal wieder bewusst zu machen. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
10.07.25 • 01:48
Salat und Gemüse esse ich gerne, bin aber ein Obstmuffel, es sei denn, es ist kleingeschnitten. Das ist aber kein Grund, bei meinen vielen Fahrten in U- und S-Bahn ein Messer mitzuführen und sei es auch noch so klein! Sie ahnen, worauf ich hinauswill: Seit einiger Zeit haben wir in Berlin drei Messerverbotszonen. In Gebieten am Görlitzer Park, Kottbusser Tor und am Leopoldplatz im Wedding ist das Führen von Waffen und Messern verboten. Mitte Juni zog der Senat Bilanz: In den drei Messer- und Waffenverbotszonen, die Anfang des Jahres eingerichtet wurden, hat die Polizei in den ersten vier Monaten 42 Messer beschlagnahmt. Immerhin! Doch frage ich mich, ob man diese Verbotszonen nicht ausweiten sollte, meinetwegen über die ganze Stadt. Und stichprobenartig immer wieder Kontrollen. Wer muss bitte Schusswaffen, Reizstoff- und Signalwaffen, Pfeilabschussgeräte, Armbrüste, Hieb- und Stoßwaffen oder eben ein Messer bei sich haben? Ein Jäger oder ein Koch auf dem Weg zur Arbeit? Das würde sich wohl klären lassen. Wir sind einfach in einer Situation, die noch vor 10 Jahren nicht denkbar war. Fast täglich hören wir von Angriffen auf Passanten, oft und - eben so einfach - mit einem Messer. In ganz Deutschland erfasste die Polizei im letzten Jahr insgesamt 29.000 Messerangriffe! Der Arche-Gründer Pastor Bernd Siggelkow, der sich ganz der Hilfe von benachteiligten Kindern und Jugendlichen gewidmet hat, warnt sehr drastisch von einem ‚Krieg im eigenen Land‘. Da es oft junge Leute, meist junge Männer sind, die schnell zum Messer greifen, müssten wir uns intensiver Gedanken darüber machen, wie wir damit weiter umgehen und wie man diese jungen Menschen erreicht, sagt Siggelkow und warnt vor Kürzungen im Bildungs- und Jugendbereich. Von einem Krieg würde ich nicht sprechen, aber die Messerverbotszonen und Kontrollen finde ich richtig. Mehr davon, auch um ein Bewusstsein zu schaffen! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
09.07.25 • 02:17
Grimmig schaut das Bärchengesicht auf dem knallgelben T-Shirt: ‚NOlmypia‘ hieß das damals 1993. Die Hauptstadt hatte sich auch da schon um die Ausrichtung der olympischen Spiele beworben - übrigens eine Idee schon 1980 vom damaligen US-Präsident Ronald Reagan geäußert - doch die Gegenbewegung war groß. Man kann sagen, es wurde ordentlich Stimmung gemacht. Auch ich war damals dagegen, hatte eh nichts mit Sport am Hut, zu teuer alles, Prestigeding, gäbe doch wichtigere Dinge so kurz nach der Wiedervereinigung. Heute sehe ich die Sache anders. Wieder bewirbt sich Berlin um Olympia, zusammen mit Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein. Schon das ist ja eher sympathisch und vorstellbar. Beachvolleyball am Brandenburger Tor, Segeln in Kiel oder Warnemünde, Kanu und Rudern auf der Regattastrecke Beetzsee in Brandenburg und so weiter. «Es geht um eine riesengroße Chance. Eine Chance für den Sport, eine Chance für Berlin, eine Chance für Deutschland», sagte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner bei der Präsentation des Konzepts im Olympiastadion. Mehr als 90 % der Sportstätten seien heute schon vorhanden und können temporär errichtet werden, hieß es. Ob das so stimmt, mal dahingestellt. Aber gleich von vornherein dagegen zu sein, das missfällt auch dem Geschäftsführer der gerade so erfolgreichen Füchse, Bob Hanning. Der will auch keine Abstimmung darüber, um gar nicht erst eine Plattform zu schaffen für all die, die sowieso dagegen und oft lauter sind. ‚Wir müssen einfach zeigen, dass wir das können, wollen und daran glauben, dass wir das in Berlin schaffen‘, sagt Bob Hanning. Verwiesen wird auch auf Paris, wo es auch Zweifel gab, aber Großes geschaffen wurde. Und wie man hört mit nachhaltiger Wirkung. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
08.07.25 • 02:09
Fangen wir den Montag mit etwas Leichtem an: Sprachen lernen leicht gemacht! Seit gut 2 Monaten bin ich mit Duo Lingo infiziert, wie so viele andere auch. Wollte für einen anstehenden Urlaub und auch einfach so wieder Spanisch lernen. Hatte mir dann zunächst Lehrbücher aus der Bibliothek geholt und mich dann für Babbel interessiert. Die etablierte Sprachlern-App wird ja sehr empfohlen. Nahe dran, ein Abo abzuschließen, empfahl mir eine Freundin dann Duo Lingo, das sei kostenlos. Okay, kann man mal probieren, dachte ich und hänge seitdem dran, übe jeden Tag. Niederschwellig sagt man wohl dazu, wenn ich auf die Bahn warte oder in der S-Bahn, zuhause auf dem Balkon, mehrmals täglich immer ein paar Minuten. Erinnert werde ich sowieso, geradezu genervt ‚plingpling‘ macht mein Handy. Und ja, kostenlos sein, bedeutet Werbung ertragen, aber die kann ich wegschalten. Es überwiegt der Spaß, denn die kleinen Figuren mit ihren verschiedenen Stimmen, die mich da begleiten, bringen mich zum Lächeln und es geht munter voran. Hören, schreiben, sprechen, üben, belohnt werden, eigentlich ein Spiel. Aber Spanisch lerne ich trotzdem und mein Gehirn wird trainiert. Auch das Konzept gefällt mir, Alltagsituationen statt Verben konjugieren, gleich rein ins Leben. Okay, das gilt für den Volkshochschulkurs, Sprachschulen und die fast 30 weiteren Online-Sprachkurse wie Mondly, Busuu, Lingoda sicher auch. Und je nach Lebenssituation kann es natürlich besser sein, in einer Gruppe oder als Tandem mit einer Person zu lernen. Hauptsache überhaupt, denke ich und überlege nach dem Urlaub noch eine weitere Sprache anzufangen oder aufzufrischen! Schaden kanns ja nicht! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
07.07.25 • 02:03
Meine Eltern sind nicht im Internet. Ich kann sie nicht über Ecosia oder Bing finden und auch nicht einfach googeln. Der Grund ist ganz einfach: sie sind zu früh gestorben: 1979 und 1988 – es gab noch kein Internet, schon gar nicht für den persönlichen, alltäglichen Gebrauch. Sie kannten keine Emails, keine Handys oder Smartphones und keine sozialen Medien. Dass ich sie dort nirgends finden kann, sie im Netz nirgendwo verewigt sind, ist vielleicht ganz gut. Andererseits auch traurig. Fotos haben wir, aber keine Filme, keine Videos, nicht mal mehr die Möglichkeit, ihre Stimme zu hören. Wie ist das aber umgekehrt bei all den Verstorbenen der letzten 3 Jahrzehnte? Das öffentliche World Wide Web gibt es seit 1993 und damit inzwischen eine Flut von Fotos, Texten, Videos, Chats auf Whatsapp und Co. Der eine oder die andere hat noch einen Facebook-Account, von Instagram und weiteren Portalen ganz zu schweigen. Üppige und dauerhafte Präsenz im Netz. Von meiner Mutter und meinem Vater habe ich hingegen nur Fotos, Briefe, Erinnerungen und die Erzählungen von Menschen, die sie kannten. Aber meine Eltern sind nicht im Internet und ich habe nicht vor, dies zu ändern. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
04.07.25 • 01:34
Gestern habe ich mir die ‚Gelben Seiten‘ mitgenommen, etwas verlegen fast, denn das sieht natürlich sehr sehr altmodisch aus. Für die Jüngeren: früher gab es dicke Telefonbücher für alle Privatanschlüsse, ein Band A-M, einer L-Z und das Branchenbuch für Firmen, die sogenannten Gelben Seiten. Doch wer blättert schon noch in dem inzwischen schmalen Band, um die Nummer der Ärztin herauszufinden oder des Restaurants, um einen Tisch zu bestellen? Ehrlich gesagt, ich, ab und zu. Keine Lust, den Laptop hochzufahren oder das Handy zu nutzen. Vom Allgemeinchirurgen bis zum Zauberkünstler steht alles drin. Und dann greife ich Boomer-Frau auch noch gern zum Festnetztelefon. Stabiler oft und klarer die Verbindung, auch bei den inzwischen selten gewordenen längeren Telefonaten mit Freundinnen. Vor 144 Jahren, Mitte Juli 1881, erschien das erste Berliner Telefonbuch und dann wurde es dicker und dicker, bis das Internet und die Handys mit ihren verschiedenen Anbietern ihm den Garaus machten. Und übrigens: die alten Bücher können Sie noch ansehen, vielleicht die Einträge von Verwandten und Vorfahren suchen. Allein das Museum für Kommunikation hat die Berliner Telefonbücher von 1881 bis 1902 digitalisiert. Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin sogar alle Adress- und Telefonbücher von 1707 – 1992. Viel Spaß beim Blättern, das geht übrigens ganz einfach digital. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
03.07.25 • 01:52
Ach, lasst mich doch in Ruhe mit den Sendungen und Artikeln über Schlaflosigkeit. Die häufen sich in letzter Zeit von SPIEGEL und Tageszeitungen über NDR-Visite bis zur Apotheken-Umschau!Als Betroffene interessieren sie mich, aber die Tipps und Ratschläge hat man alle schon gelesen und ausprobiert. Vieles ist richtig, nicht alles hilft bei jedem. Was mich aber nervt, ist die Drohung meist gleich zu Beginn der Beiträge, welche Folgeerkrankungen daraus entstehen können: Bluthochdruck, Diabetes, Depressionen oder Demenz. Schockschwerenot! Da leide ich schon von Jugend an unter Schlafstörungen, mal mehr, mal weniger, bin am Folgetag dünnhäutig und schlecht gelaunt, und muss nun auch noch eine frühe Demenz befürchten. Das macht Angst und zusätzlich Druck. Soll ich nun ins Schlaflabor gehen oder richtige Schlaftabletten nehmen? Die natürlichen, die mit großen Werbeversprechen daherkommen, helfen bei mir nicht.Die Drohungen erinnern mich indes an das Thema Heuschnupfen - ebenfalls betroffen, höre und lese ich schon immer die Warnung: Achtung, da kann ein Asthma draus werden! Ja, und? Was tun? Und wenn ich nun sage, dass es in ca. 40 Jahren nicht dazu kam? Lese ich es trotzdem morgen wieder. Mit dem Schlaf muss wohl jeder individuell sehen und probieren was hilft oder letztlich aushaltbar ist. Warnungen zu schlimmen Folgeerkrankungen sicher nicht! Gute Nacht! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
02.07.25 • 01:46
Seit vielen Jahren fahre ich nur Fahrrad und mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln. Täglich S-Bahn, oft U-Bahn, aber nur sehr selten mit dem Bus. Wenn aber doch, kann ich ein paar Stationen vor meiner eigentlichen nicht mehr in Ruhe lesen oder auf mein Handy starren. Denn es packt mich der Ehrgeiz, die Erste zu sein, die auf den Halteknopf drückt. Sobald die neue Station angesagt und angezeigt ist, zack drücke ich und das rote Stopsignal leuchtet - mein Verdienst! Gelingt mir übrigens nur selten, aber wenn: kindliche Freude! Ebenso, wenn ich 2 Cent finde oder gar 20 – würde ich immer aufheben, geht gar nicht anders. Und etwas praktischer noch: die Sockenschublade ausräumen, alle Exemplare ausbreiten und doch überraschenderweise viele passende Paare finden, die lange nicht vereint waren. ‚Socken-Memory‘ nennen wir das. Haben Sie auch solche kleinen kindlichen Freuden? Bewahren Sie dies, auch wenn Sie dabei dann immer nur nach innen lächeln! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
01.07.25 • 01:18
Ist es nicht manchmal schön, zu einer Gruppe zu gehören? Ich bin z.B. Baby-Boomer oder Boomerin - die weibliche Variante habe ich komischerweise noch nie gehört. Und sogar an der Spitze dieser unfreiwilligen Gemeinschaft, zusammen u.a. mit Jürgen Klinsmann, Hape Kerkeling und Jan Josef Liefers. 1964 sind wir geboren, mit gut 1,3 Millionen der geburtenstärkste Jahrgang Deutschlands – immer und überall waren wir ganz viele. 30, 31 Kinder in der Grundschulklasse, die Oberschule musste eine Filiale für uns 7. Klässler aufmachen. Das war bis vor wenigen Jahren einfach nur statistisch interessant, fast war ich seltsam stolz darauf. Doch spätestens seit sich 2019 die kurze Floskel ‚OK Boomer‘ zu einem Internet-Meme entwickelt hat, sieht die Sache anders aus. Verwendet wird sie, um als stereotyp angesehene Ansichten der Baby-Boomer-Generation zurückzuweisen und sich über diese lustig zu machen. Gerade erst hat sich eine junge Journalistin über das Selbstmitleid der - Achtung neues Wort - ‚Klima-Boomer‘ mokiert. Wir, die geburtenstarken Jahrgänge hätten Kindheit und Jugend ohne größere Krisen erlebt und als Erwachsene durch Flugreisen und Autofahren das Klima ruiniert. Das ist natürlich sehr grob zusammengefasst und stimmt nicht für jede und jeden. Die Boomer-Generation beginnt aus dieser Sicht schon gleich mit den Jahrgängen nach dem Krieg. Mit dem Rekordjahr 1964 hört es auch schon wieder auf. Viele Männer sind nun gleichzeitig Boomer, Alt-68er und überhaupt alte weiße Männer. Da bin ich froh, eine Frau zu sein, denn ‚OK Boomerin‘, das hat tatsächlich noch niemand zu mir gesagt. Vielleicht ja gedacht? Hoffentlich nur nett und auf gewisse altmodische Angewohnheiten bezogen – die habe ich reichlich, ein Auto aber schon lange nicht mehr! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
30.06.25 • 02:09
Vorne auf dem Cover ist die Maske – die gute alte Corona-Maske, schön, dass man sie kaum noch sieht. ‚Von der Pflicht‘ heißt das Büchlein von Richard David Precht, erschienen 2021. Als es mir damals in die Hände fiel, war ich gespannt, denn Pflicht, Zwang, Verbote und Einschränkungen waren ja das große Thema der Pandemiezeit. Aber Precht dröselt das Thema anders auf: die Pflicht hatte ganz früher mal ein positives Image! „..die Fürsorge und Obhut, die Teilnahme und der Dienst an der Gemeinschaft“ schreibt er, war „ein hohes Gut der Gesellschaft“. Mich erinnert das an die Familie, an Kindererziehung, bei der es ja auch außer Liebe und Vorbild um Grenzen und Pflichten geht. Richard David Precht entwickelt daraus den Gedanken weiter, den er schon früher geäußert hatte: ein Pflichtjahr wäre gut, nein sogar zwei für alle Menschen, erst im Jugendalter, nach dem Schulabschluss später nochmal zur Rentenzeit. Sich, wenn es die Gesundheit erlaubt, einbringen in die Gesellschaft, in welchem Bereich auch immer. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte vor Jahren eine soziale Pflichtzeit für alle, z.B. in der Altenpflege, gefordert, auch ihm geht es um den bröckelnden Zusammenhalt der Gesellschaft. Und aktuell im Zusammenhang der möglichen Wiedereinführung der Wehrpflicht, wird es wieder diskutiert. Im Grunde eine Win-Win-Situation: Im sozialen, im Bildungs-Bereich beim Sport und in der Pflege wird jede helfende Hand gebraucht und viele Studien zeigen, dass ehrenamtlich Tätige glücklicher, wenigstens zufriedener sind im Leben. Klar, könnte es auch Geld dafür geben wie beim Bundesfreiwilligendienst, das übrigens gar nicht mal so wenig ist. Doch nach allem, was ich höre, stoßen diese Vorschläge eher auf Ablehnung. Lasst uns weiter darüber diskutieren, ich wäre dafür! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
27.06.25 • 02:05
Mehr als 122 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Verfolgung. Diese Zahl steht im Weltflüchtlings- bericht der Vereinten Nationen und sie ist - im Vergleich zum Vorjahr - nochmal um etwa 2 Millionen Menschen gestiegen. Hauptursachen sind große Konflikte wie im Sudan, in Myanmar und der Krieg in der Ukraine, erklärte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Ich vermute mal, die Zahl noch höher und auch schwer zu ermitteln. Zumal die meisten Menschen nicht in andere Länder oder in andere Kontinente fliehen, sondern innerhalb ihres eigenen Landes. Seit 10 Jahren hat sich das Ausmaß der globalen Vertreibungskrise immer weiter verschärft. Ja, es sind Jahlen, aber letztlich 122,1 Millionen Kinder, Frauen und Männer auf der Flucht. Was Vertriebensein bedeutet, kann man sehen im ‚Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung‘ hier in Berlin. Da geht es durch die ganze Welt und auch durch die Ge-schichte. Gerade neu ist dort die Fotoausstellung „Der Treck - Fotografien einer Flucht 1945“. Das ist schon deshalb ungewöhnlich, weil es kaum Fotos von der millionenfachen Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten gibt. Fotografieren war ihnen nämlich verboten und verständlicherweise hatten die vollbepackten Menschen im eiskalten Winter auch andere Sorgen. Doch es war auch ein pro-fessioneller Fotograf dabei. Dessen Bilder sind eher geschönt, das wirkliche Elend zeigen sie nicht und der Treck aus dem damaligen Lübchen, den er begleitet hat, kam weitgehend unversehrt nach Wochen im Erzgebirge an. Und doch vermittelt sich Notsituation 1945 auf den gestochen scharfen Bildern. Ein weiteres Stück Zeitge-schichte, das viele unserer Großeltern erlebt haben. Und wie ging es den Polen und Ukrainern, die, selbst vertrieben, in die verlassenen Dörfer und Häuser der Deutschen kamen? Auch dies wird dokumentiert, so wie viele weitere große Fluchtbewegungen und deren Ursachen früher und heute. Unbedingt sehenswert! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
26.06.25 • 02:26
„Mach dein Schwulsein öffentlich!“ hieß es schon 1979 hier in Berlin. Da fand - noch unter anderem Namen - der erste und noch recht kleine CSD statt. ‚Christopher Street Day‘ hat ja seinen Ursprung nicht in einer fröhlichen Parade, sondern in den Stonewall-Unruhen, im Juni 1969 in der Christopher Street in New York. Polizeirazzien in der Schwulenbar "Stonewall Inn" führten zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und der queeren Community. Seit Jahrzehnten nehmen wir den Tag oder das Label Christopher Street Day aber als fröhlich bunte Parade wahr, die hier in Berlin und in vielen anderen Städten immer größer wurde und einfach Spaß macht, auch als Zuschauer und wenn man gar nicht Teil der Community ist. Die Solidarität ist für mich selbstverständlich und die Freude an Musik, Kostümen, gelebter Freiheit und Lebensfreude. Da ist es höchst beunruhigend, dass es dieser Tage eine Meldung war, dass letzten Samstag mehrere CSD-Veranstaltungen in Brandenburg stattgefunden haben und friedlich bleiben, es also keine Angriffe von Rechtsextremen gab. Das wird nun extra betont, weil es eine Woche zuvor ja einen brutalen Angriff von Vermummten auf ein Fest der Vielfalt in Bad Freienwalde gegeben hatte. Wo leben wir denn bitte? Wie kann es sein, dass man sich derart daran stört? Wer ist bedroht, wenn Menschen ihre Sexualität, ihr Anderssein, ihre Diversität frei leben und zeigen können? Niemand und es ist für mich unerträglich, dass Beschimpfungen und Übergriffe inzwischen zu befürchten sind. Der Christopher Street Day Berlin oder auch Berlin Pride findet am Samstag, den 26. Juli statt. Wie immer geht man, tanzt man für die Rechte von Schwulen, Lesben, Transsexuellen und Transgendern, Inter- und Bisexuellen auf die Straße. Und am Straßenrand stehen wir – wie immer! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
25.06.25 • 02:14
Ganz ehrlich, auch ich dachte damals, was soll das denn? Das ganze Reichstagsgebäude mit silbrig-glänzender Folie einwickeln? Rund 100.000 Quadratmeter von diesem besonderen Stoff sollten dafür gebraucht werden. Es wurde jahrelang diskutiert, vor allem in den Monaten davor, aber das Kunstprojekt wurde letztlich genehmigt, von den Künstlern selbst finanziert und verwirklicht. Vom 24. Juni bis zum 7. Juli 1995 konnten wir dann endlich gucken kommen und haben das zahlreich gemacht. Meine Tochter war gerade erst ein paar Monate alt und auf den Fotos sehe ich mich mit knallrotem Kinderwagen vor dem silbrig schimmerten Gebäude. Im strahlenden Sonnenschein auf der Wiese davor. Nicht übertrieben zu sagen, inmitten selig lächelnder Menschen. Denn dieses spektakuläre Projekt der Künstler Christo und Jeanne-Claude hat Berlin verändert. Plötzlich war dieses Lockere, dieses Sich-Einlassen auf eine Idee, der Spaß am Ungewöhnlichen und das Staunen, denn es sah einfach fantastisch aus. Wer da war, kam meist nochmal wieder, anderer Tag, anderes Licht. Gab ja keine Wartezeit, keinen Eintritt, einfach hin. Über fünf Millionen Menschen haben wohl damals in den zwei Wochen den vollständig verhüllten Reichstag besichtigt. Am Ende konnte man noch kleine Stücke von diesem Stoff bekommen, auch wir haben noch eines in der Schublade. Und die Fotos noch ganz ohne Smartphone, landeten im Fotoalbum. Danke Christo und Jeanne-Claude! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
24.06.25 • 01:50
Ob sie es wohl teils bereuen? Heute vor 9 Jahren, am 23. Juni 2016 fand das Referendum über den Brexit statt und das Ergebnis war recht knapp, aber eindeutig: 52 % der Wählerinnen und Wähler sprachen sich für den EU-Austritt Großbritanniens aus. Das erfuhren die meisten von uns völlig überrascht am nächsten Morgen aus den Nachrichten. In der Folge war Premierminister David Cameron zurückgetreten, er hatte das Referendum eingeleitet, sich aber für den Verbleib in der EU eingesetzt. Wieder einmal war die Weltgemeinschaft überrascht, viele entsetzt. Im Nachhinein erfuhr man, dass es im Vorfeld massive Manipulationen in den sozialen Medien gegeben hatte, u.a. von russischer Seite. Fake News und Lügen haben im Vorfeld der Abstimmung eine große Rolle gespielt. Durch gezielte Falschinformationen wurden Wähler von den Vorteilen eines Brexits überzeugt. Umgekehrt wurden etwa durch Dark Ads – nur für den Nutzer sichtbare Anzeigen - Halbwahrheiten, glatte Lügen und Kuriositäten verbreitet, wenn man in der EU bliebe. Dass dann z.B. bald Teekessel verboten würden. In diesen Dimensionen kannte man das vorher nicht. Vieles konnte aufgearbeitet und nachgewiesen werden. Wie aber geht es den Briten jetzt, wie ihrer Wirtschaft? Die hat einige Herausforderungen erlebt, Unsicherheiten im Handel, bei Investitionen und bei den Arbeitsmärkten. Einige Branchen, wie die Finanzdienstleistungen, konnten sich anpassen, während andere, wie die Landwirtschaft und die Produktion, mit neuen Zoll- und Einfuhrbestimmungen zu kämpfen haben. Weniger Wachstum, laut Experten 15% weniger Handelsvolumen pro Jahr, mehr Kontrollen. Ende Januar jährte sich der wirkliche Austritt aus der EU zum 5. Mal und es gab neue Umfragen: Danach sagen jetzt 60% der Briten der Brexit war ein Fehler, nur 11 % würden wieder dafür stimmen! Tja… inzwischen gibt’s ja wieder Annäherungen an die EU mit neuen Abkommen – ein kleines und herzliches welcome back! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
23.06.25 • 02:28
Es wird immer schlimmer – ich kann keine Tiere töten! Natürlich nicht, werden Sie denken, aber ich meine die ganz Kleinen. Will mir die Haare waschen, doch es sitzt eine kleine Spinne in der Badewanne. Muss ich die erstmal umständlich rausbugsieren. Oder die Obstfliege in der Spüle, die mich hindert, einfach das Wasser anzumachen. Fliegen, Wespen und Bienen wird, wenn sie an der Fensterscheibe entlangkrabbeln, ein transparenter Becher übergestülpt, Pappe drunter und raus auf den Balkon. Wenn ich Pech habe, fliegen sie gleich wieder rein. Eine spektakuläre orange haarige Raupe auf dem Bürgersteig hat mich letztens einige Minuten gekostet. Rollte sich sofort zusammen, als ich sie mithilfe eines welken Blattes in Sicherheit bringen wollte. Hat dann aber geklappt. Selbst Mücken schlag ich nicht mehr tot - wie selbstverständlich das früher war. Auf dem Balkon stehen schon 2 Wasserschalen für Vögel und Insekten, für die mit einem Stein drin, damit sie nicht ertrinken. Warum diese Liebe zu jedem auch noch so kleinen Geschöpf so groß geworden ist, kann ich gar nicht genau sagen. Hintergrund vielleicht die alarmierenden Berichte über das Insektensterben. Eine Studie aus dem Jahr 2017 hatte bereits einen dramatischen Rückgang der durchschnittlichen Luftinsekten um 76 % dokumentiert, sogar bis zu 82 % im Hochsommer und das in nur 27 Jahren. Weitere Studien bestätigen dies. Der BUND nennt auf seiner website 7 wichtige Gründe für das Insektensterben: u.a. Verarmung der Landschaft, Agrargifte, Überdüngung, Intensive Forstwirtschaft und tödliches Licht. Am Ende kommt etwas, bei dem Balkon- und Gartenbesitzer einen Hebel in der Hand haben: Naturfeindliche Privatgärten! So wie die Landwirte schon reagieren und mehr Vielfalt oder Blühstreifen gedeihen lassen, so können wir Hobbygärtner hier was tun: insektenfreundliche Pflanzen auswählen, scheinbares Unkraut auch mal stehen lassen und keine ganzjährige Dauerbeleuchtung installieren. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
20.06.25 • 02:21
Ach herrje! Dachte ich, als ich von dieser Studie las: Schlafmangel macht uns weniger großzügig und hilfsbereit. An der Universität Berkeley wurden Testpersonen mit genügend und ungenügend Schlaf zu bestimmten Situationen befragt, in denen es um Hilfsbereitschaft geht. Die Wenig-Schläfer halten nicht so gern die Fahrstuhltür auf oder helfen Verletzten auf der Straße. Und zusätzlich hat man herausgefunden, dass nach einer Zeitumstellung, also eine Stunde weniger, die Spendenbereitschaft sinkt. Gehe ich nun, als jemand, der leider oft nachts wach liegt, am nächsten Tag als ignoranter Geizkragen durch die Welt? Hoffe nicht, hab aber gleich meine jährliche Spende an die SOS-Kinderdörfer entrichtet. Obwohl mich Umfragen und Studien oft nerven, fand ich diese doch interessant. Man konnte sogar nachweisen, dass die für Empathie und Einfühlung zuständigen Gehirnteile nach einer schlaflosen Nacht weniger aktiv sind. Aber wir haben ja auch ein Bewusstsein, dass diesen Mangel korrigieren kann. Egal, ob Sie nun also munter oder müde spenden und an welche Organisation auch immer, spenden Sie, wenn es geht oder geben Sie dem Obdachlosen, der eigentlich in der S-Bahn nervt, ein bisschen Geld. Ach ja und beim Fahrstuhl doch mal gucken, ob noch jemand kommt und die Tür aufhalten. Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft sind so schöne Eigenschaften, lassen wir Schlecht-Schläfer sie uns nicht nehmen. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
19.06.25 • 01:48
Der verdammte Krieg – ja der aktuelle, von Russland angezettelte in der Ukraine, aber eben auch der verheerende II. Weltkrieg. Der steckt auch meiner Generation, rund 20 Jahre nach Kriegsende geboren, noch in den Knochen. Für mich und meine Herkunftsfamilie kann ich das ganz klar sagen. Zu dieser Generation gehört auch Reinhold Beckmann, der mit ‚Aenne und ihre Brüder - Die Geschichte meiner Mutter‘ ein bewegendes Buch geschrieben hat. Seine Mutter Aenne hatte all ihre 4 Brüder im Krieg verloren, keiner kam wieder, einer galt unendlich lange als vermisst. Erst im Jahr 2003 kam die Nachricht, dass auch er im Krieg gefallen ist. Was Beckmann durch die Erzählungen seiner Mutter und eigenes Erleben so eindrücklich beschreibt, ist die Präsenz dieser verlorenen Brüder. Jedes Weihnachten traurig, weil sie fehlten. Aber auch unzählige Erinnerungen an sie, wachgehalten durch die damals kleine Schwester. Im Gegensatz zu vielen anderen hat Beckmanns Mutter von diesem Krieg erzählt, immer wieder, auch von der Angst, den Verlusten, dem Schmerz - ergänzt durch die unschätzbare Quelle, die Aenne ihrem Sohn Reinhold am Ende ihres Lebens übergab: ein Schuhkarton mit den Feldpostbriefen der Brüder. Natürlich konnten sie nicht offen und frei schreiben. Aber was sie schrieben, sagt viel. Einsamkeit, Heimweh, die Frage nach dem Sinn dieses Krieges. ‚Wann hört dieser Schwindel endlich auf?‘ - auch diese Frage ging an der Zensur vorbei. Durch das ganze Buch zieht sich auch die Geschichte, wie sie schon im I. Weltkrieg die Menschen prägte, verletzte. Tief gläubig sind sie eigentlich in dem Dorf Wellingholzhausen und müssen erleben, dass Vertreter ihrer katholischen Kirche teils drangsaliert, gar ermordet werden von den Nazis, teils, bis hin zum Bischof, aber auch gemeinsame Sache mit ihnen machen. Das alles ist packend erzählt; Fotos und Dokumente wie eben die Briefe lassen uns diese Familie wirklich kennenlernen. So ist ‚Aenne und ihre Brüder - Die Geschichte meiner Mutter‘ ein Buch, dass ich nur empfehlen kann, vielleicht sogar als Schullektüre. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
18.06.25 • 02:20
Vor Jahren schon hatte es mir ein Freund erzählt, der Apotheker ist: Wir Frauen wurden und werden bei manchen Erkrankungen falsch behandelt und die Medikamente sind oft zu hoch dosiert! Im Mittelpunkt der medizinischen Versorgung stand nämlich jahrzehntelang der Mann, noch dazu ein mittelalter Durchschnittsmann. Neue Medikamente wurden ewig lange nur an Männern getestet, Dosierungen ebenfalls, denn Frauen könnten ja schwanger sein oder ihre Hormone die Wirkung beeinflussen. Da hat inzwischen ein Umdenken stattgefunden, aber es lohnt sich, einen Blick auf das Thema zu werfen: Wussten Sie, dass die Leber der Frau anders arbeitet, als die des Mannes? Hat mit der Menge und Zusammensetzung der dort tätigen Enzyme zu tun. Dass Frauen bei einem Herzinfarkt ganz andere Symptome haben können als Männer? Statt des stechenden Schmerzes seitlich in der Brust etwa Schwäche, Übelkeit, Bauch- oder Rückenschmerzen. Auf bestimmte blutdrucksenkende Mittel, die ACE-Hemmer, reagieren Frauen viel häufiger mit einem lästigen Reizhusten, ist mir selbst so ergangen. Hätte ich gerne vorher gewusst und das nicht 3 Monate aushalten müssen. Tatsächlich gibt es noch mehr signifikante Unterschiede bei Männern und Frauen, die relevant sind, wenn es um medizinische Behandlung geht. Wir Frauen haben auch u.a. durch unsere Hormone gesundheitliche Vorteile – so ist ja nicht! Dies alles wird nun seit einiger Zeit besser berücksichtigt und erforscht. Nennt sich Gendermedizin, u.a. in Wien und hier in Berlin gibt es ein Institut für Geschlechterforschung in der Medizin an der Charité – find ich gut und sinnvoll! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
17.06.25 • 01:54
Kleckert Ihnen auch immer die Milch beim Eingießen? Seit ein paar Jahren schon gibt’s ja die gutgemeinte Unsitte, dass der Deckel der Milchpackung oder auch der Plastikflasche dranbleibt. Das sagt er uns auch: ‚Der Umwelt zuliebe. Ich bleibe dran‘ steht da. Natürlich kann man ihn aufschrauben, um Milch einzugießen, aber er bleibt fest an der Packung, was in meinem Fall immer zum Kleckern führt. Was will man damit verhindern? Dass ich den Deckel am Ende aus dem Fenster schmeiße? Milch genießt man doch hauptsächlich zuhause und die Packung kommt in den Verpackungsmüll, in die gelbe Tonne. Also würde dort doch auch der Deckel landen. Bei der Colaflasche unterwegs mag das anders sein. Vielleicht ist es eine weitere, kleine Form von Greenwashing, das Wort ‚Umwelt‘ kommt einfach gut an. Ähnlich ist es mit den Milchdeckeln, auch von Hafermilch, die uns erklären, sie seien aus nachwachsenden Rohstoffen, Bio-Plastik sozusagen. Ein Experte der Deutschen Umwelthilfe sagt dazu, dass dies unsinnig ist, unökologisch, ungesund und auch nicht kompostierbar, wie man denken würde. Was tun? Ich weiß, man sollte die Milch wohl lieber in der Flasche kaufen, aber wir wohnen im 4. Stock, ohne Fahrstuhl. Und warum gibt es eigentlich kein Pfand auf Weinflaschen? Fragen über Fragen, aber Hauptsache der kleine Deckel an der Milch bleibt dran. Der Umwelt zuliebe. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
16.06.25 • 01:42
250613PC: Das große KrabbelnMensch Mahler am 13.6.2025 Freitag der 13. Ein idealer Tag für Unglücksnachrichten. In unserem Haus in Stuttgart hatten wir es auch: das große Krabbeln, die Invasion der Ameisen. Wir haben sie mit Ameisenködern und manchmal auch mit heißem Wasser in Schach halten können.Jetzt fahren die kleinen Krabbler andere Kaliber auf: Die Tapinoma magnum ist im Anmarsch. Magnum in Größe und Zahl: die Riesenameisen können sich millionenfach vermehren und Internetausfälle, Stromausfälle, Unterhöhlen von Spielplätzen bis zur Zwangsschließung verursachen und auch Terrassen derart destabilisieren, dass sie geschlossen werden müssen – wegen Unfallgefahr.Unsere harmlose Ameiseninvasion hat lediglich Gartenleuchten zum Erlöschen gebracht. In der Uni-Stadt Tübingen befürchten die Behörden, dass die Tapinoma Magnum das Uni-Klinikum heimsuchen könnte und dort die kritische Infrastruktur lahmlegt. Das Vorgehen mit kochendem Wasser, um die Nester auszubrühen, erscheint angesichts der Bedrohung als schlechter Witz. Die Tapinoma magnum ist dermaßen aggressiv und vermehrt sich so schnell, dass andere Maßnahmen hermüssen. Die Behörden und die Kammerjäger sind gefragt – und bisher ratlos. Eingeschleppt werden die Tierchen – wie viele andere auch – in Bananen- und sonstigen Kisten. Die Globalisierung auf dem Ost- und Gemüsemarkt hat eben auch ihre Schattenseiten. Noch wird geforscht. Und einstweilen müssen sich betroffenen Bürgerinnen und Bürger mit Wasserkochern behelfen, mit denen sie jeden Tag im Garten spazieren gehen. Denn: Termiten haben in Übersee schon manches Haus zum Einsturz gebracht. Lustig ist das nicht. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
13.06.25 • 01:42
250612PC: Toxische MännlichkeitMensch Mahler am 12.6.2025 Als Moritz Müllender seinen Leitartikel im Stern geschrieben hat, war Graz noch gar nicht geschehen. Der Amoklauf, der 10 Menschenleben gekostet hat. Aus heiterem Himmel, von einem bisher noch nicht auffälligen 21jährigen Ex-Schüler verübt.Moritz Müllender hat einen 4jährigen Sohn und fragt sich, wie er ihn zu einem guten Typen erziehen soll. Der Trend ist klar gegen seinen Wunsch, dass sich sein Junge frei entfalten können wird und selbst bestimmt, wieviel sogenannte Männlichkeit und wieviel den Mädchen zugeordnete Anteile er entwickeln wird. Die Polizeistatistik sagt, dass Männer die Gewaltverbrecher sind. 2024 waren von 95000 Tatverdächtigen 86000 männlich. Von 43.000 Opfern waren 39.000 Frauen. Opfer von Gewaltdelikten, von sexuellen Übergriffen. Moritz Müllender stellt sich die Frage, wie er in einer Welt des Männlichkeitswahns und Machotums, vorgelebt von vom US-Präsidenten und schrecklichen Influencern wie Andrew Tate, gesunde und einfühlsame Jungs großziehen soll, die solche Arschlöcher eben nicht werden.Der Alpha-Mann, der heute in den Sozialen Netzen gehipt wird hat Geld, Muskeln und verführt die Frauen. Aggressive, dominante Männer sind für heranwachsende Jungen wieder Vorbilder. Vorbilder wie Trump und Musk aber eben auch antileninistische Influencer wie Andrew Tate. Sie suggerieren: „Selbst wenn du nirgendwo erfolgreich bist – kein Abschluss, arbeitslos, keine Frau – stehst du immer noch über 50% der weiblichen Bevölkerung. Tritt unserem Club bei und du schwimmst oben. Müllender hat einen Rat für die Erziehung von Jungs: wenn mein Sohn ein Kleid anziehen will, kann ich ihm sagen, dass ich das toll und mutig finde – aber das andere das vielleicht anders sehen. Und dann lasse ich ihn selbst entscheiden. Und er nimmt sich vor, zärtlicher mit seinen Freunden umzugehen. Und dann kaufe ich ein Soiel, das zum Sprechen über Gefühle anregen soll. Das ist immerhin ein Anfang. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
12.06.25 • 02:08
250611PC: Oh Gott, ich klinge wie meine Mutter!Mensch Mahler am 11.6.2025 Sobald Eltern in Stress verfallen, imitieren sie häufig die Verhaltensweise ihrer Eltern. Jahrzehntelang haben Kinder solche Sprüche gehört: „Es wird gegessen, was .... „ sie wissen selbst, wie dieser Satz weitergeht. Oder: „Solange du deine Füße ...“ auch hier ist das Ende des Satzes bekannt. Noch einer: „Wer schön sein will ...“ Selbst antiautoritär erziehenden Eltern rutscht in einem Stressmoment schon mal die Hand aus, obwohl sie sich geschworen haben, dass sie das bei den eigenen Kindern nie tun würden.Als meine Tante nach Jahrzehnten aus Canada zu Besuch kam, sah sie mich und prustete los: „Oh God, he looks like his Father!“ Und ich sehe nicht nur aus wie mein Dad, ich ahme Verhaltensweisen nach. Im Stress, unreflektiert wie gesagt. Wenn wir zu Besuch waren und mein alter Herr meinte, es sei jetzt genug, ging er wortlos zur Garderobe und zog die Jacke an. Als ich das meinen Kindern erzählte, meinten sie nur trocken: Genauso machst Du das auch, Vadder. Hilfe, ich werde wie meine Eltern war dann auch der Print-Artikel, der mir die meisten Leserbriefe ever eingebracht hat. Offensichtlich geht es nicht mir alleine so.Was also tun? Darüber nachdenken, was mir in meiner Erziehung gutgetan und was mir geschadet hat. Das so verinnerlichen, dass es in Stresssituationen abrufbar ist. Und, vielleicht am allerwichtigsten: Wenn ich mit meinem Kind umgehe, das Kind in mir zu Wort kommen lassen. Dann ergibt sich ein Dialog auf Augenhöhe. Aber: auch immer Vater, Mutter sein und nicht Freund oder Freundin. Solche haben sie genug – Eltern aber nur einmal. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
11.06.25 • 01:46
250610PC: Musk–el Spiele zu Ende?Mensch Mahler am 10.6.2025 Man musste wahrlich kein Hellseher sein, um vorauszusagen, dass die Trump-Musk Zwangsehe im Fiasko enden wird. Jetzt ist der Spuk (fast) vorbei. Bilanz. 250 Millionen Dollar hat Musk in Trumps Wahlkampf gesteckt, um mitspielen zu dürfen. Es war offensichtlich unwichtig, dass Trump Öko-Gegner ist. Tesla, der Elektroauto-Pionier, ist im Sinkflug. Elon Musk ging ans Werk und sanierte angeblich die US-amerikanische Bürokratie. Willkürlich setzte er tausende Staatsbeamte auf die Straße. Auch bei Tesla musste tausende gehen – die Geschäfte liefen zunehmend schlechter – nicht, weil Tesla ein schlechtes Auto ist, sondern weil Musk ein rabenschwarzes Image hat. Musk verabschiedet sich von der Politik mit einem Paukenschlag: Trumps Steuer- und Abgabengesetz nannte er eine „widerliche Abscheulichkeit“. Tech-Milliardär Musk erhielt ausgerechnet vom demokratischen Wortführer Bernie Sanders Applaus. Musk hat recht, schrieb er auf Twitter. Die reichsten Amerikaner sollen 664 Milliarden Dollar an Steuererleichterungen bekommen während gleichzeitig 290 Milliarden für Essensversorgung von Bedürftigen gestrichen werden sollen. Musk ist in der Klemme. Einerseits mag er die Trump-Administration nicht allzu harsch kritisieren, andererseits müssten eigentlich deutliche Worte her, um Trump abzustrafen. Musk leitete in einem Interview bei CBS seine Kritik mit dem Satz ein: „Tut mir leid, aber ich halte es nicht mehr aus.“Klar, es war alles voraussehbar. Aber wie soll das denn gehen, wenn zwei große Jungs die Welt als ihre Sandkiste betrachten, mit der sei machen können, was sie wollen? Macht ein Ende mit diesem Wahnsinn. Möglichst schnell. Bevor noch mehr den Bach runter geht. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
10.06.25 • 01:49
250606PC: Olympiade im Jahr 36 – 19 oder 20?Mensch Mahler am 6.6.2025 Es wird Zeit. Zeit für die Olympischen Spiele. Wo? Na, in Deutschland natürlich. 1936 fanden sie in Berlin und Garmisch-Partenkirchen statt. 1972 in München. An Berlin und München haben wir schlechte Erinnerungen. 1936 instrumentalisierte sie Hitler zur Propaganda-Show mit ihm selbst als Hauptdarsteller. Und 1972 – wir erinnern uns – das Attentat auf die israelischen Sportler. Jetzt also auf ein Neues – endlich heitere Spiele In Deutschland. In Berlin, Hamburg, Düsseldorf oder München? Und wann? 2036 – um Gottes willen, sagen die politisch Besorgten, ausgerechnet 100 Jahre nach den Propagandaspielen in Berlin. Und überhaupt: Per Volksentscheid wurde die letzte deutsche Bewerbung für olympische Winterspiele abgeschmettert. Das war zu Zeiten, als die Linksgrünen das Sagen hatten. IOC Chef Bach sagte damals, die aufmüpfigen 68iger hätten den Wettstreit in Frage gestellt zugunsten des zwanglosen Spiels. O-Ton Bach: „das damalige Bild des Sports war Federball, aber ohne zu zählen.“ Dann auch die Tierschützer. Pferdesport müsse wegen Tierquälerei ganz abgeschafft werden. Was Olympiasieger Ludger Beerbaum zu der Aussage bewog: „In meinem Stall wäre ich gerne Pferd.“ Er beendete seine Karriere dennoch, bevor sich die letzte Generation an seine Pferde kleben konnte. Und die Berichterstattung: Der Leistungssport wurde in den Redaktionen immer stiefmütterlicher behandelt. Hans Blickersdörfer, einer der Großen im Sportjournalismus grantelte: „In der Turnstunde hingen diese Flaschen wie ein nasser Sack am Reck, heute sitzen sie im Feuilleton und rächen sich am Sport“. Lange Rede, gar kein Sinn: Olympia in Deutschland wird in 10 Kalten Wintern nichts mehr. Denn: Manche schütteln so lange mit dem Kopf, bis das Haar in der Suppe ist.“ Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
06.06.25 • 01:58
250605PC: Zwischen Rechtsbruch und WahlversprechenMensch Mahler am 5.6.2025 Dass Friedrich Merz im Zweifel Tabus bricht, hat er schon vor seiner Kanzlerschaft bewiesen. Am 19. Januar ging es um die Zustimmung der AfD zu einem Gesetzesentwurf in Sachen Asylpolitik. Jetzt scheut Merz mit seinem Innenminister Dobrindt nicht davor zurück, eine Gerichtsentscheidung zu ignorieren, in der es – welch Zufall – um die Zurückweisung von Schutzsuchenden an deutschen Grenzen geht. Die CDU/CSU steckt in einem Dilemma. Mit der härteren Gangart in Sachen Asyl haben sie im Wahlkampf versucht, Stimmen vom rechten Rand abzufischen. Jetzt müssen sie liefern, um die Wählerschaft zufriedenzustellen. Blöd ist nur, dass die Gesetzeslage die Zurückweisungen an deutschen Grenzen nicht hergibt.Merz und seine CSU-Kollegen Dobrindt und Söder begründen die harte Gangart mit einer nationalen Notlage. Töne, mit denen Donald Trump in den USA auch jede Menge Unsinn gemacht haben. Fakt ist, dass die Zuwanderung im letzten Jahr auf einem neuen Tiefstand war. Markus Lanz lies nicht locker, als Söder bei ihm in der Talkrunde saß: Worin der nationale Notstand denn bestehe, wollte der Talkmaster wissen. Darin, dass andere europäische Länder sich nicht an Dublin halten, meinte der Franke. Das heißt also, weil andere sich nicht an geltendes Recht halten, müssen wir das auch nicht tun? so Lanz weiter. Und dann der übliche Eiertanz Söders.Das wird insgesamt eine schwierige Nummer. Mit dem Koalitionspartner SPD sind die radikalen Vorschläge, die die Union in Sachen Migration im Wahlkampf versprochen hat, nicht zu realisieren. Und die Brandmauer zur AfD, die für solche Sachen natürlich zu haben wäre, abermals einzureißen – das wäre nicht nur das Aus für die kleine GroKo, sondern auch für Kanzler Merz. Der kann sich heute in den USA bei Donald Trump ja noch ein paar Tipps abholen, wie man nationalen Notstand begründet. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
05.06.25 • 01:55
250604PC: Was machen wir mit unseren Kindern? 2: Dreck und HygieneMensch Mahler am 4.06.2025 Habe gerade Gartenarbeit gemacht und dabei im Dreck gewühlt. Hab kurz überlegt, ob ich Handschuhe anziehen soll und habe es dann doch gelassen. Und habe mir Gedanken gemacht, wie ich in punkto Dreck und Hygiene aufgewachsen bin. Wir haben am Waldrand gewohnt. Mit den Kids der Nachbarschaft war ich viel draußen. Für die schmutzigen Klamotten haben wir schon ab und zu einen Rüffel von der Mutter eingefangen. Zum Studium ging ich nach Hamburg. Keine Wiese, kein Wald, keine Insekten. Prompt habe ich mir über 30 mir Allergien eingefangen. Klar, mein Immunsystem war nicht im Training ...Ich habs gegoogelt: Training für das Immunsystem: Kinder, die in einer übertrieben keimfreien Umgebung aufwachsen, sind wesentlich anfälliger für Allergien und Asthma und entwickeln z. B. häufiger Heuschnupfen.Und: Desinfektion meist unnötig: In Küche, Bad oder Kinderzimmer sind Desinfektionsmittel in der Regel überflüssig. Sie sind oft selbst gesundheitsschädlich und können die Entstehung resistenter Keime fördern.Wenn ich sehe, wie besorgte Eltern mit dem Sagrotanfläschchen durch die Gegend rennen und alles abwischen, was ihre Kinder berühren könnten, kriege ich die Krise. „Nicht in die Pfütze springen“ „Geh da weg, das ist schmutzig“ „Pass auf!“ sind die Sätze, von denen mir die Ohren klingeln. Wann kapieren diese Eltern endlich, dass ihre Kinder so oft krank sind, weil sie sie überfürsorglich von jedem Erreger fernhalten? Wie soll da ein Immunsystem trainiert werden? Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
04.06.25 • 01:36
250603PC: AfD entlarvt sich selbst als demokratiefeindlichMensch Mahler am 3.06.2025 Mit dieser Wendung haben die Schülerinnen und Schüler der Johannes-Gutenberg-Schule nicht gerechnet: Sie machen eine Ausstellung mit Plakaten im Stuttgarter Rathaus, mit der sie anlässlich des 80. Todestags der Künstlerin Käthe Kollwitz für die Demokratie eintreten. Auch von der Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer (FDP) erhalten sie viel Lob, sie könnten „sehr stolz auf sich sein“, sagte Fezer bei der Vernissage im April. Es sei „bewundernswert“, wie sie sich der anspruchsvollen Aufgabe gestellt hätten. Und dann das: Die AfD-Fraktion im Rathaus wirft den angehenden Grafik-DesignerInnen unter der Rubrik „Meinungen aus dem Gemeinderat“ im Amtsblatt „Heuchelei“ vor. Die Ausstellung wirke „wie die Glorifizierung einer Einheitsideologie, getarnt als künstlerischer Ausdruck“.Nicht einmal ausgemachte Gegner der AfD könnten das besser machen als die angebliche Alternative für Deutschland selbst: Wenn die AFD die Ausstellung kritisiert, haben die Schülerinnen und Schüler alles richtig gemacht. Hätten die Rechtsaußen-Partei die jungen Kunstschaffenden gelobt, dann wäre da ganz schön was schiefgelaufen. Die AfD zeigt selbst, wes Geistes Kind sie ist: SchülerInnen werden angegriffen. Die Demokratie wird als Einheitsideologie, künstlerische Gestaltung als „Tarnung“ bezeichnet. Vielen Dank, AfD, dass ihr so klar gezeigt habt, welches Demokratieverständnis ihr habt: nämlich gar keines.Bleibt zu hoffen, dass den 20% der WählerInnen, die auf diesen Verein immer noch hereinfallen, der Weisheit Fackel aufleuchtet. Denn die erhellt angeblich auch das Gehirn vom größten Dackel. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
03.06.25 • 01:45
250602PC: Was machen wir mit unseren Kindern? 1: SchulessenMensch Mahler am 2.06.2025 Was war das für eine schöne Zeit, als die Eltern mit anderen Sachen beschäftigt waren. Als sie sich nicht Tag und Nacht um ihren Nachwuchs gekümmert und ihn gepampert haben. Ich durfte noch Nachmittags raus, mit meinen Freunden im Wald Baumhäuser bauen, auf dem Bolzplatz kicken, bis es dunkel wurde und aus meinem aufgeschürftem Schienbein wurde kein Staatsakt gemacht. „Bis du heiratscht, isch älles vorbei“ war ein Standardspruch meiner Eltern. Oder: „heul du nur, no muscht netso oft ufs Klo“ O-Ton Vater Jakob.Heute ist das – zum Leidwesen des Kindeswohls – anders. Eine Familie aus Konstanz ist jetzt gegen die Schulmensa vor Gericht gezogen. Gemäß dem alten Kraftsportler Motto „Nur Fleisch macht Fleisch“ fordern sie mehr Schnitzel, Currywurst und Fischstäbchen für ihre Tochter. Viermal pro Woche wird in der Ganztagesschule ein Mittagessen serviert – aber nur einmal pro Woche gibt es Fleisch – aus Klimaschutzgründen und weil sich so die Bedürfnisse von SchülerInnen aus unterschiedlichen Kulturkreisen leichter in einen Topf bringen lassen. Das Verwaltungsgericht verneinte, dass eine akute Mangelernährung drohe. Eltern können ihre Kleinen morgens, abends und am Wochenende mit Fleisch vollstopfen und ihnen Schulbrote mit pulles Pork mirgeben. Zudem ist die Teilnahem am Mensa-Essen nicht verpflichtend. Ich wundere mich, wie ich gesund großgeworden bin. Meine Eltern hatten anderes zu tun, als sich pausenlos in meinen Schul- und Freizeitalltag einzumischen. Dafür bin ich ihnen ewig dankbar. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
02.06.25 • 01:40
19jähriger stirbt bei Run-it-Straigt-Challenge Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
30.05.25 • 01:51