Entdecken Sie Wien mit Martha Tretter von artemezzo Slow Tours Vienna. Immer mit einer spannenden Geschichte, Zeit zum Genießen und Erleben. Im Podcast hören Sie Wien-Geschichten und Anekdoten, Erstaunliches und Amüsantes über historische und lebende Persönlichkeiten. Außerdem gibt Martha Einblick in die Entstehung einzelner Stadtführungen und Insider-Tipps für Ihren Wien-Besuch.
Von der Hofburg zum Stephansdom. Der Charme der Wiener Altstadt wird Sie bereits auf den ersten Blick verzaubern. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten entdecken Sie ganz individuell mit Ihrem Privatguide direkt im Herzen der Stadt. Gemeinsam spazieren wir vom Dom über die eleganten Fußgängerzonen am Graben und Kohlmarkt zur ehemals kaiserliche Hofburg. Amüsante Anekdoten vom Kaiserhof und Spannendes aus der Wiener Geschichte dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Genießen Sie Wien! Jetzt buchen: https://artemezzo.com/tour/stadtfuehrung-wien-highlights
30.06.22 • 01:34
Die um 1907 erbaute Kirche am Steinhof ist ein architektonisches Meisterwerk Otto Wagners und der erste Kirchenbau der Moderne in Europa.🤩 Ursprünglich wurde sie als Anstaltskirche für psychiatrische Patient*innen errichtet. Wagner hat zum größten Teil ebenfalls die Innenausstattung, von den Beleuchtungskörpern über die Sitzbänke bis zu den Altären, entworfen.👨🏼🎨 Außen wie innen hat er den praktischen Zweck mit der Schönheit in Einklang gebracht.✨ Die mit Kupferplatten gedeckte Kuppel ist weithin zu sehen, denn die Kirche thront über der Gesamtanlage des Psychiatrischen Krankenhauses der Stadt Wien im hügeligen Westen der Stadt. Da St. Leopold als Anstaltskirche errichtet wurde, ist demnach auch besonders auf Bedürfnisse der Patient*innen ausgerichtet. Exklusive, private Führungen zur Otto Wagner Kirche am Steinhof könnt ihr gerne bei uns unter office@artemezzo.com buchen😉 oder direkt beim Wienmuseum.
26.06.22 • 01:25
Eintauchen in Plätze, wie Sie einmal ausgesehen haben, prägende Ereignisse der Stadtgeschichte mit 3D-Bildern besser nachvollziehen können, all das ermöglicht unsere 3D/VR-TimeTour Vienna. Wir haben schon immer versucht, unsere Touren so anschaulich wie möglich zu gestalten, haben historische Fotos am Tablet gezeigt und unsere Gäste durch Geschichten, die einen mitten ins Geschehen ziehen begeistert. All das machen wir weiterhin mit großer Freude. Dass sich auch Stadtführungen verändern und durch faszinierende Technik erweitern lassen, zeigen wir seit August 2021 mit einer neuen Tour. Ermöglicht wird diese 3D/VR-Zeitreise durch 360° Bilder, die unsere Innsbrucker Partner von PictureThis.media erstellt haben. In der Tiroler Landeshauptstadt läuft die TimeTour Innsbruck schon seit einigen Jahren sehr erfolgreich und nun hat sie eine Schwestertour in Wien bekommen. Worauf Sie sich bei dieser Stadtführung freuen können: Eintauchen in eine virtuelle Realität mit unseren 3D-Bildern und VR-BrillenDrei Wiener Plätze in 360° Ansicht in der VergangenheitZeitreise am Albertinaplatz ins Jahr 1945 während des Endes des 2. WeltkriegsZeitreise am Maria-Theresien Platz ins Jahr 1683 zur 2. Belagerung Wiens durch die OsmanenZeitreise am Michaelerplatz ins Jahr 1882 in die Welt von Kaiser Franz Joseph und SisiSpannende Hintergrundgeschichten, Anekdoten und Fakten zum Staunen von Ihrem geprüften Austria Guide aus dem artemezzo-TeamUnerwartete Einblicke in die StadtgeschichteVerschwundene und zerstörte Bauwerke zum Leben erwecktIhren speziell geschulten Austria Guide, die/der die Handhabung der Brillen genau erklärt und die Gruppe durch die Stadt führtAntworten auf Ihre Fragen vorab und vor Ort Uns macht die neue TimeTour Vienna große Freude. Die Bilder sind auch für uns eine enorme Bereicherung und wir erleben bei jeder dieser Stadtführungen, wie unsere Gäste staunen und begeistert sind. Wie können Sie mit uns auf Zeitreise gehen? Öffentliche Termine: Entweder buchen Sie sich auf unserer Webseite zu einem unserer öffentlichen Termine dazu.Private Tour: Oder Sie buchen für sich und Ihre Freunde, Familie oder Ihr Team eine Privat-Tour.Kontaktieren Sie uns direkt und wir vereinbaren alles individuell office@artemezzo.com oder +43 664 3892951 Wir freuen uns auf Sie!
08.01.22 • 01:28
Wie beginnen Sie das neue Jahr? In Wien (und fast überall in Österreich) begehen wir das neue Jahr mit ein paar typischen Ritualen, die ich persönlich sehr mag und nicht missen möchte. Den Auftakt macht die berühmteste Glocke des Landes, die Pummerin. Diese ca 20 Tonnen schwere, drittgrößte freischwingende Kirchenglocke der Welt läutet nur zu besonderen Anlässen, u.a. zu Ostern, Weihnachten und natürlich zum Jahreswechsel. Den tiefen Schlagton C habe ich seit meiner Kindheit verinnerlicht, besonders seit ich in meiner Volksschulzeit in Oberösterreich gelernt habe, dass die neue Pummerin nach dem 2. Weltkrieg in Oberösterreich aus den beim Dombrand zerschellten Teilen der alten Glocke neu gegossen wurde. Seither bin ich stolz auf diese Glocke und freue mich immer, sie zu hören. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass egal, wo gefeiert wird, man versucht um Mitternacht die Pummerin im Radio, Fernsehen oder am Smartphone zu hören. Und dann folgt eine der berühmtesten Melodien des Landes, der Donauwalzer. Egal ob man tatsächlich Walzer tanzen kann oder nur ein paar Schritte im ¾ Takt gelingen, es wird ins neue Jahr getanzt. Erst nachdem die letzten Takte des Walzers “An der schönen blauen Donau” verklungen sind, geht die Partymusik weiter. Walzer getanzt wird überall, auf den Plätzen in Wien, auf den Bergen im Schnee oder einfach zu Hause im Wohnzimmer. Ein Programmpunkt fehlt noch. Wie geht es am 1. Jänner weiter? Egal, wie lange die Silvesternacht gedauert hat, um 11h wird das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker geschaut. Karten für einen Platz im Wiener Musikverein sind schwer zu bekommen, deshalb sitzt ganz Österreich vor dem Fernsehgerät und verfolgt das traditionelle Konzert von zuhause aus. In Wien wird es auch auf Leinwänden in der Stadt übertragen. Vor Corona traditionell im Rahmen des Silvesterpfads am Rathausplatz und heuer im Prater auf dem Riesenradplatz. Mit diesen Silvestertraditionen wünschen wir Ihnen von artemezzo einen genussvollen Jahreswechsel und alles erdenklich Gute für das Neue Jahr!
31.12.21 • 01:45
Weihnachten 1814 während des Wiener Kongresses beobachtet man im Hause Arnstein ungewöhnliches. Der berühmte Salon der Hausherrin Fanny von Arnstein ist mit einem Tannenbaum mit Kerzen dekoriert. Das ist der Geheimpolizei, die auch dort ihre Spitzel eingeschleust hat, eine Notiz wert. Die aus Berlin aus einer jüdischen Familie stammende Fanny kannte diesen Brauch aus ihrer Heimat. Zwei Jahre später lässt die protestantische Prinzessin Henriette von Nassau-Weilburg, verheiratet mit dem habsburgischen Erzherzog Karl, auch in ihrem Haus zu Weihnachten einen Lichterbaum aufstellen. Kaiser Franz war bei der Weihnachtsfeier dabei und fand Gefallen an dem geschmückten Baum. So gab es bald auch in der kaiserlichen Hofburg einen Tannenbaum. Und was bei Kaisers üblich ist, wird in Windeseile von allen Adeligen und dann auch den Bürgerlichen übernommen. So hält der Christbaum ab den 1820er Jahren überall in Wien Einzug. Schon davor brachte in manchen Haushalten der Nikolaus ein kleines Nadelbäumchen mit Kerzen für die Kinder. Dieser Brauch war allerdings nicht überall verbreitet. Im 19. Jh wird das Weihnachtsfest im Kreise der Familie um den geschmückten Baum und der Krippe üblich. Auf den Versorgungsmärkten etablieren sich erste Stände, die auch Christbaumschmuck und kleine Geschenke anbieten. Wiens berühmtester Christbaum steht heute vor dem Rathaus an der Ringstraße. Diese Tradition begann 1959, seither gibt es alljährlich eine etwa 30 Meter hohe Fichte aus einem der Bundesländer zu bestaunen. Den Christkindlmarkt am Rathausplatz gibt es seit 1975.
24.12.21 • 01:28
Christbaum-Verkaufsstände in Wien: Ich freue mich jedes Jahr darauf, wenn wieder die Christbäume zum Verkauf angeboten werden. Der Wiener Graben verwandelt sich dann in einen kleinen Wald. Die Wiener schultern dann ihre frisch erworbenen Weihnachtsbäume und gehen damit nach Hause oder nehmen sie in der U-Bahn mit. Mehr als 60% der Christbäume in den Wiener Haushalten stammen von den 273 Verkaufsständen, die über die ganze Stadt verteilt sind.
22.12.21 • 01:26
Mit einem Tour-Gutschein schenken Sie den Luxus eines Privatguides und gemeinsam erlebte Zeit, die in Erinnerung bleibt. Worüber sich Ihre Beschenkten noch freuen werden: Eine Stadtführung, bei der ganz auf die Bedürfnisse der Teilnehmer eingegangen wird. Auf das Gehtempo, die Altersgruppen und das Wunschthema. Die Privattour wird maßgeschneidert und auch noch vor Ort spontan individuell angepasst. Wir nehmen die Gäste bei der Hand und stehen ihren Fragen Rede und Antwort. Dass eine Stadtführung unterhaltsam und fundiert sein muss, ist für uns selbstverständlich. Unsere Erzählungen sind mit amüsanten Geschichten gespickt und wir überraschen mit spannenden Fakten. Jede unserer online buchbaren Führungen können Sie als Gutschein direkt hier über die artemezzo-Webseite kaufen. Als Weihnachtsaktion gibt es die 2h-Führungen (exklusive Verkostungen) mit 20% Rabatt um €185,- Wenn Sie den Gutschein per E-mail und Bezahlung per Rechnung bevorzugen, melden Sie sich einfach direkt bei uns unter office@artemezzo.com oder +43 699 12142379 Kurzentschlossenen schicken wir den Gutschein ausgedruckt auf Weihnachtspapier am Montag noch per Post zu. Gerne beraten wir Sie bei der Zusammenstellung des Gutscheins oder falls Sie sich Ideen für ein Tour-Thema wünschen. Kontaktieren Sie uns. Gemeinsam schnüren wir ein einzigartiges Weihnachtspaket für Sie.
19.12.21 • 01:36
Wer brachte im kaiserlichen Wien die Geschenke? Würden wir 250 Jahre zurück gehen, hätten wir hier in Wien die Freude am Schenken oder den Geschenke-Stress – je nach dem – schon hinter uns. Da brachte nämlich der Nikolaus die Geschenke und zu Weihnachten gabs diesbezüglich nichts. In protestantischen Gegenden hatte der Heilige Christ schon seit Luther den Nikolaus abgelöst und war der neue Geschenkebringer geworden. Daraus entwickelte sich das engelsgleiche Christkind. In katholischen Ländern brauchte es ca 300 Jahre um sich durchzusetzen. Während die Protestanten Weihnachten immer mehr zu einem besinnlichen Familienfest mit Geschenken für brave Kinder machten, ging es im katholisch kaiserlichen Wien oft noch recht ausgelassen und feucht-fröhlich her. Hatte man doch den Wienern gerade mit der Gegenreformation wieder den Katholizismus vorgeschrieben, so konnte die Obrigkeit nicht gleichzeitig auf ein Weihnachtsfest wie bei den Evangelischen pochen. Die üppige Barockzeit tat das ihrige dazu. Vor der Christmette fand man die Wiener vor allem in den Weinschenken und Gasthäusern, so mancher versäumte die Messe oder musste wegen Unwohlsein früher gehen. Der Besuch des Nikolaus mit dem Krampus im Duo auftretend wurde theatralisch und komödiantisch ausgebaut. Die Aufklärer zur Zeit Joseph II. gingen mit diesen Krampus- und Nikolaus-Spektakeln hart ins Gericht. Geschenke für brave Kinder und Rutenhiebe für die nicht so angepassten, das war schon damals pädagogisch fragwürdig. Ab dem 19. Jh wurden auch hier die protestantischen Traditionen übernommen, der Christbaum hielt Einzug und der Weihnachtsabend wurde zum Familienfest mit Geschenken unterm Baum. Wann und bei wem der erste Christbaum in Wien auftauchte, erzähle ich Ihnen im nächsten Blogartikel. Falls Sie noch auf der Geschenke-Suche sind, können wir einen Gutschein für eine Privattour für bis zu 10 Personen empfehlen. Gemeinsam Zeit verbringen und etwas Neues entdecken wird Ihnen allen Freude bereiten. Beim Schenken und beim gemeinsam Wien Erleben. Wir legen auch dieses Jahr wieder unseren Weihnachtsgutschein im Online-Shop auf. 20% ermäßigt für eine 2h-Stadtführung Ihrer Wahl.
11.12.21 • 01:38
Der Anbieter hat bisher keine Beschreibung dieser Folge zur Verfügung gestellt.
08.12.21 • 01:27
Was darf es sein? Nicht die klassische Highlight-Tour, eher etwas Besonderes? Vielleicht mit einem kulinarischen Stopp als Auflockerung? Ein Glas Wein im tiefen Wiener Keller oder Melange und Strudel im Kaffeehaus? Oder soll es überhaupt eine Verkostungstour sein, typisch wienerische Häppchen und dazwischen Stadtführung? Natürlich holen wir unsere Gäste gerne vom Hotel ab und bringen sie am Ende der Tour direkt zum Restaurant. Sie sind nicht mehr so gut zu Fuß? Kein Problem, wir finden immer wieder ein Plätzchen zum Sitzen und Ausruhen. Oder darf es eine Kutsche sein, wie in alten Zeiten? Für die Sportlichen das Fahrrad. Für die gemütliche Runde das Riesenrad. Wenn es etwas zu Feiern gibt, ist das Gläschen Sekt natürlich mit dabei. „Wir interessieren uns vor allem für Sisi. Können Sie uns da eine Spezialführung zusammenstellen?“ Liebend gerne! Folgen Sie uns durch die Hofburg, das Sisi-Museum und die Kaiserappartements, um zum Abschluss beim Lieblings-Hofzuckerbäcker eine süße Stärkung einzunehmen. Sie kennen Wien schon in und auswendig und möchten etwas Neues entdecken? Dann öffnen wir geheime Türen für Sie und wir staunen gemeinsam über Wiens versteckte Juwele. Sie haben sich verliebt in die Stadt der Musik und möchten nun ganz privat die mächtigen Orgelklänge oder zarte Harfentöne hören? Wir organisieren für sie junge Talenten und alte Meister - Musik liegt in Wien immer in der Luft. Die komplette Sammlung eines Museums ist zu viel des Guten? Wir geben Ihnen gerne einen Überblick, einen roten Faden und die schönsten Geschichten zu den exquisiten Kunstwerken. Ob wir auch eine Rätseltour im Programm haben? Natürlich! Sogar mit Smartphone und wenn gewünscht thematisch auf die Altersgruppen oder die Firma etc. abgestimmt. Und wie sieht es aus mit Führungen speziell für Kinder und Familien? Von jung bis alt haben wir für jeden die richtige Tour - ganz klar ist da auch so einiges für die Kleinsten dabei. Sagen, Legenden und Geschichten über die Kaiserkinder sind besonders spannend und unterhaltsam. Wir bringen auch Stifte, Malvorlagen und Lückentexte mit zum Mitmachen während der Tour oder für später zu Hause. Wie Sie sehen, wird mir nicht langweilig. Meine Gäste bringen immer wieder neue Vorschläge und Anfragen für Führungen, die wir gemeinsam auf die jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse zusammenstellen. Wien hat so viele Facetten und Möglichkeiten! Gerne können wir die Liste an maßgeschneiderten Führungen gemeinsam fortsetzen! --> www.artemezzo.com/touren
01.09.21 • 01:27
Sie schaffen es in den nächsten Monaten noch nicht persönlich nach Wien? Keine Sorge, wir bringen Ihnen mit unseren interaktiven virtuellen Touren Wien direkt in Ihr Meeting oder Ihr Wohnzimmer. Begleiten Sie uns über einen Live Stream durch die Stadt. Sie werden durch die Möglichkeit über Video oder Chat Fragen zu stellen aktiv eingebunden und entdecken gemeinsam Wien. Dieses virtuelle Erlebnis ergänzen wir gerne durch typische Produkte, die wir Ihnen vorab zusenden und dann live mit Ihnen zusammen essen, trinken und ausprobieren. So wird Ihr nächstes Team-Meeting, Ihre Konferenz oder Ihr privates Treffen zu einem virtuellen Ausflug, der allen Spaß macht und Sie gemeinsam nach Wien entführt. Wahrscheinlich sind Sie dann von der Stadt so begeistert, dass wir Sie bald persönlich hier begrüßen dürfen. Wir freuen uns darauf, Ihnen Wien ein Stück näher zu bringen! --> virtuelle Wien Führung anfragen
13.05.21 • 02:05
Mein Weg von der Fremdenführerin bis zur eigenen Ein-Frau-Firma Den Beruf Fremdenführer zu finden war für mich ein großes Glück. Bis dahin hatte ich zwar studiert, was mich interessierte, ohne jedoch eine konkrete Idee davon zu haben, welche berufliche Richtung daraus werden sollte. Als ich die Erzählungen vom Berufsalltag einer Fremdenführerin hörte, sprach mich das sehr an. Alle Themen, die mich faszinieren, von Geschichte, Sprachen, Architektur, Stadtentwicklung, Alltagsleben, Traditionen und das lokal-typische einer Stadt oder Region sind in diesem Beruf verpackt. Ich darf neugierigen und interessierten Menschen Wien und Österreich zeigen - wir diskutieren gemeinsam über Themen und stellen Querverbindungen her. Eine große Bereicherung ist auch, dass ich von meinen Gästen über andere Herangehensweisen in ihren Ländern lerne. Durch Nachfragen und Rückmeldungen werde ich immer wieder darauf aufmerksam gemacht, was bei uns gut läuft. Oft fällt mir das selbst nicht mehr auf. Meine Lust am Entdecken, Hintergründe verstehen und Themen für Gäste aufbereiten ist ungebrochen. Nach 20 Jahren tätig sein in diesem Beruf freue ich mich immer noch auf jede einzelne Führung, jedes neue Thema und die vielen verschiedenen Menschen, die ich kennenlernen darf. Wien und die, in einem Tagesausflug erreichbaren Regionen sind mein wunderschöner Arbeitsplatz. Das ist ein unglaubliches Geschenk! Die Geschichte ist greifbar und die Gegenwart baut in gewisser Weise immer auf dem schon dagewesenen auf. Aktuelle Entwicklungen interessieren meine Gäste sehr, sie wollen auch wissen, wie ich dazu denke und wie die Menschen hier mit den Herausforderungen umgehen. Aus diesen Gesprächen entstehen immer wieder Einsichten und Impulse auf beiden Seiten. Ich habe das Gewerbe erstmals im Frühsommer 2001 angemeldet und neben meinem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaften und Portugiesisch und meinem Job in der Erwachsenenbildung mit Stadtführungen begonnen. Im selben Jahr startete ich mit drei Kolleginnen das „Ensemble Tourdion“. Mit Harfe, Laute, Trommel, mir auf der Flöte und unseren acht Stimmbändern führten wir als frisch geprüfte Fremdenführerinnen durch die Wiener Altstadt. Besonders die berühmten alten Höfe waren wunderbare „Klangräume“ mit toller Akustik. Sie waren wie gemacht für unsere Lieder und Musikstücke und die Geschichten über das mittelalterliche Wien. 2009 habe ich mich dann ganz für die Führungs-Tätigkeit entschieden, meinem Tun einen Namen gegeben und die Firma artemezzo gegründet. Ich war die erste und einzige Selbständige in meiner Großfamilie und das blieb 20 Jahre so. Es gab viel Ermutigung und auch Sorge in meinem Umfeld… Ist das nicht vielmehr eine Liebhaberei? Kann man denn mit Führungen überleben oder besser halbwegs gut verdienen? Die Antwort ist, ja, ich kann. Wien ist für dieses Business ein sehr guter Markt. Sofern nicht gerade eine Pandemie ausbricht und zwei Jahre dauert ;) Meiner kleinen Ein-Frau-Firma ging es bis Corona gut und es wird ihr in absehbarer Zeit wieder gut gehen. Dass ich die aktuelle Krise trotz allem gut meistern kann, liegt einerseits an meinen lieben Stammkunden, die jedes Lockdown-Fenster mit ein paar Anfragen und tatsächlich stattfindenden Touren gefüllt haben. Andererseits helfen mir die Zahlen der guten Jahre vor 2020 für das Ansuchen um die staatlichen Hilfen. Ohne die Hilfstöpfe würde meine Welt ganz anders aussehen. Ich habe Glück, dass ich mit meiner langjährigen Selbständigkeit alle Kriterien erfülle. Viel lieber würde ich mit Gästen in der Stadt unterwegs sein und mein Geld aus eigener Kraft und Kreativität verdienen. Ich blicke positiv in die Zukunft und freue mich sehr auf den Moment, wenn ich meiner Leidenschaft wieder nachgehen kann. *Hintergrundinfo: Als Fremdenführer ist man in Österreich selbständig, es ist ein gebundenes Gewerbe, das einer fachlichen Prüfung und einer Unternehmerprüfung bedarf. Die starken saisonalen Schwankungen eignen sich schlecht für ein Angestelltenverhältnis. Die allermeisten Austria Guides, so ist unsere moderne Berufsbezeichnung, sind EPUs (Einpersonenunternehmen).
23.03.21 • 01:27