Jenseits der Buzzwörter Industrie 4.0, Internet der Dinge oder Big Data: Diese Begriffe tauchen immer in Diskussionen zum Thema auf, wie neue Technologien unseren Alltag besonders im Arbeitskontext verändern.
Linda Ellen Kokott, Andreas Krüger, Annette Katharina Ochs Das (mit der Stadt) vernetzte Ökosystem des Landes hat Zukunft. Smart Country eröffnet völlig neue Chancen für Orte im ländlichen Raum. Die digitale Welt fragt nicht nach Autobahnnähe oder Gewerbeflächen. Arbeiten, Forschen und Wohnen werden neu und anders gedacht. Digitalarbeiterinnen und -arbeiter entwickeln Bauernhöfe, Bahnhöfe und Fabrikgelände in ungewohnten Zusammenhängen. Sie definieren Freiräume neu – über die Schubladen von Coworking und Co-Creation hinaus. Zur Smart City Berlin gesellt sich das Smart Country Brandenburg. Brandenburg bietet Flächen und Raum. Distanzen schrumpfen. Innovationen finden an Schnittstellen statt – auch der zwischen Stadt und Land. Aus der Heterogenität der Lebensentwürfe resultiert, dass sich die Begriffe „Stadt“ und „Land“ ausdifferenzieren. Die Stadt ist nicht mehr einseitig die Stadt der Möglichkeiten während das Land unbeachtet bleibt. Im Miteinander liegt Gewinn. Über aufgebrochene und neu geschaffene Strukturen diskutieren Netzwerker, Coworker und Startuper aus der Hauptstadtregion.
08.05.19 • 63:40
Tapio Liller, Tina Pickhardt Die 95 Thesen des „Cluetrain Manifesto“ sind Manchem schon tl;dr. Dabei ist es heute, 20 Jahre nach seiner Veröffentlichung, noch genauso lesens- und nachdenkenswert wie 1999. Wir beleuchten das Cluetrain Manifest aus vier Zeitperspektiven und gehen den Fragen nach, welche Erwartungen an das Internet eingelöst wurden, welche Hoffnungen geweckt oder enttäuscht wurden, und wie wir in Zukunft vielleicht doch noch unsere Stimme als Menschen im Digitalen Welt-Raum bewahren können. 1999 - Open Internet, die naive Vision 2009 - Social Web, die idealistische Revolution 2019 - Platform Web, die Kommerz-Hölle 2029 - Human Web, das eingelöste Versprechen?
08.05.19 • 30:12
Barbara Hofmann While more and more people are engaged in crowdfunding activities, we know little about the quantitative side of crowdfunding: what type of campaigns are successfully raising funding and what types are not? In the talk, I will present a machine learning model on whether a crowdfunding campaign is successful or not. The focus of the model is on text features that I create from the project descriptions and the titles and test whether tl;dr might affect the backers to donate money. I correlate these features with the success of the campaign. Moreover, I will create image features from pictures that are uploaded together with the project description and other information about the crowdfunding campaigns. My analysis is not related to real Artificial Intelligence, but I use weights from a pre-trained deep learning model to extract image features. I will show how „surprisingly” well this pre-trained model describes unknown images. At the end of the talk we will have shed some light on whether or not tl;dr and crowdfunding success are related to each other. You might even be inspired to use some free tools to estimate your own model : )
08.05.19 • 28:27
Martin Wiens Minecraft ist ein Open-World-Spiel, eine nicht enden wollende Spielwiese, auf der Millionen Jugendliche ihre Zeit verbringen. Auf den ersten Blick sieht das Spiel aus wie ein virtuelles Lego, es ist aber viel mehr: Es ist ein offenes Framework, das sich die Spieler über Programmiercode selbst aneignen und es weiterentwickeln. Ohne sich jemals begegnet zu sein, bringen die Spieler*innen gemeinsam Neues in die Welt. Denn anders als in den allermeisten Unternehmen ist das virtuell vernetzte Arbeiten in Minecraft schon heute Alltag. Für klassische Organisationen stellt sich also die Frage, was sie von den Servern in Minecraft lernen können. Auf Basis einer teilnehmenden Beobachtung auf drei Minecraft-Servern stelle ich thesenhaft sechs Prinzipien des Organisierens in Minecraft vor und leite her, was das für die Organisation der Zukunft bedeuten könnte. Sei nicht du selbst Lass deine Umgebung deinen Job machen Deute die Arbeit zum Spiel um Bilde Spannungspaare Lass Leerstellen Manage die Gegenwart
08.05.19 • 29:24
Susan Long, Salih Mahmod, Jaiksana Amarüda José The loss of human potential when people spend years of their lives in the limbo of conflict, displacement or systemic poverty is a tragedy that costs those individuals and whole of humanity. In this session we will look at how we can build systems of learning, innovation and contribution for people no matter what their circumstances. We will learn from examples of what has happened and what is planned for the future; and focus on how we can build the blueprint for networks which support our joint future. In particular we will look at how Field Ready engineers within conflict affected areas of Syria have designed, tested and built solutions which are now used as far away as Nepal and Mexico. How the young community of Mosul Space continued to expand technology and innovation knowledge, even when displaced, and are now using their skills and knowledge to rebuild their own city. And how systems for distributed manufacturing can be used to create new economic opportunities for for Syrian refugees in Turkey, makers in Kenya, and many others. In short, how the disruption of crisis can be used to create new systems, from which global lessons can be drawn to create local, sustainable learning economies. And we invite contribution and discussion from all who attend this session to develop new ideas to take us forward.
08.05.19 • 35:02
Margrethe Vestager The internet age has given rise to a few dominant corporations. Tech firms such as Google, Facebook and Amazon have revolutionized the way we navigate our world. However, their ascent poses a challenge to our society as their market power questions our idea of fair competition. No-one knows this better than the EU Commissioner for Competition, Margrethe Vestager. Over the past few years, she has handed out billions of euros in fines to tech companies for breaking European competition and tax rules. Margarethe Vestager steers the EU's competition policy since 2014. As Commissioner, she has put the European Union at the forefront of the fight against the monopoly powers of Big Tech firms. Her 13 billion Euro record fine against Apple for receiving illegal tax benefits in Ireland made headlines around the globe and even riled US president Donald Trump, who reportedly gave her the moniker “tax lady”. However, opposition from across the Atlantic has not stopped Vestager from handing out additional billions in fines to Silicon Valley corporations. In the session, Vestager will discuss her work as competition chief and the challenges ahead in dealing with the tech companies. Should we create 'digital champions' in Europe to rival the US and China? Should we break-up tech oligopolies? And what political future does Vestager see for herself? The Commissioner will speak with journalist Alexander Fanta of the news site netzpolitik.org and answer questions from the audience.
08.05.19 • 62:21
Anouk-Letizia Firle, Jakob Berndt, Mimi Sewalski, Mona Freundt, Andrea Bauer Jede Entscheidung, die wir täglich treffen, ist entweder für eine nachhaltige Zukunft oder gegen sie. Dass die Entscheidungen immer öfter für den Naturschutz und ein besseres Miteinander ausfallen kann, dafür sorgen Unternehmen mit nachhaltig-digitalen Geschäftsideen - von Fair Fashion über kompostierbare Verpackungen und E-Car-Sharing bis hin zu grünen Finanz-Apps. Sie ermöglichen einen neuen Lifestyle und neue Handlungsoptionen für jeden. Sie erleichtern den Kampf gegen den Klimawandel und soziale Mißstände. Sie zeigen, dass die digitale Transformation mit einer nachhaltigen einhergehen kann. Eine nächste Phase der Disruption im Wirtschaftssystem steht an: die nachhaltig-digitale Disruption. In dieser Session sprechen wir darüber, wie beide Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit sich gegenseitig beflügeln können und wann sie einander entgegenstehen. Wir fragen uns: Mit welchen digitalen Innovationen setzen Unternehmer*innen bereits jetzt wichtige Impulse in der Wirtschaft, um sie nachhaltig zu gestalten. Was treibt sie an? Welche Erfahrungen haben sie gemacht, als sie ihr Business aufgebaut haben? Was wünschen sie sich von der Politik? Welche Rahmenbedingungen fordern sie? Und welche Vorbilder, welche Visionen haben sie?
08.05.19 • 65:36
Janina Kugel Mit der Digitalisierung verändert sich nahezu jeder Aspekt unseres Lebens. Auch unsere Arbeitswelt wandelt sich grundlegend. In allen Branchen gibt es heute Jobs, die es in Zukunft nicht mehr geben wird. Gleichzeitig entstehen völlig neue Berufsbilder, für die wir Kompetenzen entwickeln müssen. Das fordert ein Umdenken von jedem von uns: wie wir zusammenarbeiten, Organisationen gestalten, uns weiterentwickeln und wie wir Menschen führen. Wir brauchen Mut zum Wandel: Dinge neu zu denken, auszuprobieren und auch zu scheitern – und wir müssen bereit sein, ein Leben lang zu lernen. In meinem Job erlebe ich täglich, wie viel Kraft dieser Wandel uns allen abverlangt – und welche Chancen darin für unsere Gesellschaft liegen. Was mir dabei auch am Herzen liegt: Wir brauchen mehr Frauen in MINT-Berufen – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, sonst geht uns vorhandenes Fachkräftepotenzial verloren! Dafür brauchen wir mehr weibliche Azubis und Uni-Absolventinnen in diesen Fächern. Es ist Zeit, dass wir veraltete Rollenbilder ändern: indem wir Frauen in der Tech-Branche mehr Sichtbarkeit verleihen, zeigen wir Mädchen, dass ihnen alle Berufe offenstehen. Letztlich geht es ganz grundsätzlich um Vielfalt in der Arbeitswelt – also darum, dass sich jeder mit seinen Fähigkeiten und Erfahrungen einbringen kann. Je diverser Teams sind, desto innovativer und wandlungsfähiger sind sie. Genau das ist es, was wir in einer globalen, digitalen Arbeitswelt brauchen. Ich werde darüber sprechen, wie sich unsere Jobs verändern und welche Rolle wir Menschen in der digitalen Arbeitswelt einnehmen. Wie wir die Interaktion von Mensch und Technologie verantwortungsvoll gestalten. Und ich werde zum Umdenken auffordern: für Anpacken statt Resignation, für Vielfalt statt Monokulturen, für eine weltoffene und tolerante digitale Gesellschaft.
08.05.19 • 32:03
Katrin Elsemann, Christian Kroll, Seneit Debese Wer löst soziale Herausforderungen in Deutschland? Oft wird Unternehmertum und Innovation noch getrennt von sozialem Wirken gedacht. Die traditionelle Wirtschaft schafft Arbeitsplätze und verdient das Geld und für den Rest ist der Staat oder die Wohlfahrt verantwortlich. Dieses Denken führt jedoch dazu, dass immer mehr Menschen sich vom Fortschritt abgehängt fühlen und für die Lösung komplexer sozialer Probleme meist nur auf "altbewährte" Methoden und Akteure gesetzt wird. Social Entrepreneurs verlassen diese Schubladen. Sie nutzen innovative Instrumente um gesellschaftliche Herausforderungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Integration, Inklusion oder Umweltschutz nachhaltig zu lösen. Ihre Interessen vertritt das Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND). Auf der re:publica wollen wir darüber sprechen, wie die Potenziale von digitaler Technik und unternehmerischen Handeln besser genutzt werden können, um unsere Gesellschaft nachhaltiger, sozialer, gerechter und inklusiver zu gestalten! Dazu wollen wir gemeinsam mit den Teilnehmer*innen darüber diskutieren, wie mehr soziale Innovationen entwickelt werden können und die Geschichte von zwei erfolgreichen Sozialunternehmen beleuchten. Greta&Starks ermöglicht blinden und gehörlosen Menschen den Kinobesuch und Ecosia ist eine Suchmaschine, die Bäume pflanzt! supported by Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
08.05.19 • 64:04
Søren Halskov-Nissen, Yannic Heiling, Claus Christmann Self-driving cars will flourish in an ecosystem of smart fleet management and user centric apps that facilitate a seamless customer journey. At the same time the algorithms for sensor fusion and maneuver planning will need to be top notch and readily available. Both require modern, agile software development. However, out on the streets the laws of physics still apply and safety is the number one priority for autonomous vehicles. These seemingly polar opposites are a challenge and experts on the respective topics typically come from different company cultures. Bosch and Daimler combine the total vehicle expertise of the world's leading premium manufacturer with the system and hardware expertise of the world's biggest supplier. Daimler Mobility Services brings its vast experience in creating successful mobility ecosystems like car2go or myTaxi to the table. But how are they creating a working environment, where the traditional trades do not break the speed of an agile silicon valley coder and where the coder does not take functional safety aspects too lightly? The speakers will debate their approaches as well as the ensuing synergies they are pursuing in their push for self-driving cars in order to ensure the earliest possible series introduction of a secure autonomous car.
07.05.19 • 54:19
Björn Böhning, Carlos Frischmuth, Britta Redmann Wie ist Plattformarbeit definiert, stimmt diese Definition mit den Realitäten der auf diese Weise Arbeitenden überein, welche Beweggründe und sozialen Hintergründe haben die auf den Plattform Arbeitenden und wie ist es um deren soziale Sicherung dieser Tätigkeiten in Deutschland bestellt? Diese Fragen standen im Fokus unserer Befragung von 700 Plattformarbeitern in Deutschland und Experten, die wir Ende 2018 durchführten. Ohne die Ergebnisse vorwegnehmen zu wollen, deutet sich an, dass das Bild, das in Deutschland über Plattformarbeit existiert und in den Debatten genutzt wird, nur einen kleinen Teil der Realität widerspiegelt. Die Ergebnisse zeigen, dass wir mit klassischen Antworten, die entweder aus dem organisierten Arbeitgeber- oder Arbeitnehmerbereich stammen, nicht mehr weiterkommen. Wir benötigen ein neues Verständnis dieser Formen hybriden Arbeitens, die irgendwo zwischen selbständig und angestellt verortet sind. Wir müssen uns fragen, wie eine soziale Absicherung dieser Erwerbstägigen–auch in einem international agierenden Plattformumfeld – ausgestaltet sein kann. Wie könnte ein neues Gleichgewicht zwischen der Einbindung in soziale Sicherungssysteme auf der einen Seite und der Freiheit der Tätigkeit in einem vollkommen virtuellen und internationalen Umfeld auf der anderen Seite aussehen? Ziel der Session ist es, die Ergebnisse unserer Studie in ihrer Wirkung auf bestehende Regularien zu diskutieren. Das Projekt „Betriebliche Arbeitswelt in der Digitalisierung“ der Bertelsmann Stiftung, das für die Studie verantwortlich ist, beschäftigt sich mit der digitalen Transformation im Mittelstand und seine Auswirkungen auf die Art des Arbeitens: Potenziale mobilen Arbeitens, Weiterentwicklung des Konzepts der Vereinbarkeit, Analyse der Erfolgsfaktoren gelingender Transformation und Anforderungen, die die neuen Orte und Zeiten des Arbeitens an bestehende gesetzliche Vorschriften stellen.
07.05.19 • 58:09
Katharina Nocun, Lars dP Hohl Kurz vor dem Stichtag im Mai 2018 machte sich Panik breit. Man könnte meinen, der letzte Tag des Maya-Kalenders stünde kurz bevor. Die Unsicherheit war groß. Wohl auch deshalb, weil die Bundesregierung es verpasst hatte, bei Beratungsangeboten für kleine und mittelständische Unternehmen angemessen aufzustocken. Das Unabhängige Datenschutzzentrum Schleswig-Holstein gab bekannt, man müsse wegen der vielen Anfragen das Telefon-Angebot einschränken. In diesem Klima der Angst und Unsicherheit fand schließlich auch eher esoterisch anmutende Datenschutz-Beratung einen Abnehmer. Die daraus folgenden Desaster haben einen hohen Unterhaltungswert. Braucht es eine Einwilligungserklärung, bevor man Visitenkarten austauschen darf? Deutschlands größter Verein privater Immobilienbesitzer zweifelte, ob Vermieter in Zukunft noch Klingelschilder anbringen dürfen. Kurz vor dem Stichtag versuchten Newsletter auf teils kuriose Art und Weise das nachzuholen, was sie in den Jahren davor versäumt hatten: Eine klare Einwilligung der Nutzer dafür, dass diese überhaupt im Verteiler sein wollen. Wir wollen anhand einiger besonders kurioser Fälle die größten Irrtümer in Bezug auf informierte Einwilligung, Recht am eigenen Bild und Datenschutz-Abmahnungen aufklären. Packt Popcorn ein! Ihr wertet es brauchen!
07.05.19 • 59:32
Claudia Henke, Magdalena Ziomek, Jan-Felix Schrape Amazon, Google, Facebook und Co generieren mit den von den Nutzer/innen unentgeltlich bereitgestellten Daten enorme Profite, geben aber nur einen Bruchteil ihrer Gewinne an die Gesellschaft zurück. Geschäftsmodelle wie Airbnb verdienen an der "Kultur des Teilens" und führen die ursprüngliche Idee der Sharing Economy ad absurdum. Bemühungen, diese Daten-Monopole, die unsere digitale Infrastruktur dominieren, auf europäischer Ebene kartellrechtlich oder in puncto Datenschutz zu regulieren, gibt es bereits. Aber auch arbeitsrechtlich entstehen durch die Plattformökonomie neue Herausforderungen: Mechanical Turk, Uber, Helpling, Deliveroo und Foodora treten als reine „Vermittler“ von digitalen („Clickworker“) oder analogen (Taxi- und Essenslieferdienste) Dienstleistungen auf und lehnen jede Verantwortung für die nach Aussage der Plattformen „selbständigen Auftragnehmer/innen“ ab. Kündigungsschutz, Mindestlöhne, Arbeitsschutz und Arbeitszeitregeln werden so umgangen, an vielen Stellen entsteht schon heute ein „digitales Prekariat“. Versuche von Fahrradkurier/innen eine Interessenvertretung zu gründen, wurden boykottiert. Gleichzeitig ermöglichen die permanent gesammelten Daten ein umfassendes Kontrollregime, das von den Plattformen zur Leistungssteuerung und -kontrolle eingesetzt werden kann. Das Potenzial für Machtverschiebungen ist auch hier offensichtlich. Wie können wir also neue Geschäftsmodelle und neue Arbeitsformen so gestalten, dass sie zum sozialen Fortschritt beitragen? Alternative Modelle wie digitale Genossenschaften, die mit Blick auf Partizipation, Datensicherheit, fairere Arbeitsbedingungen und gesellschaftlichem Nutzen andere Wege beschreiten wollen, haben es aufgrund des sog. Netzwerkeffekts bisher sehr schwer auf den Markt zu kommen und sich gegen die großen Player durchzusetzen. Wir möchten diskutieren, wie ein Ökosystem aussehen muss, in dem sich gemeinwohlorientierte Ansätze wie genossenschaftlich organisierte Plattformen entwickeln können.
07.05.19 • 52:34
Iris Wolfer, Andreas Brohm, Klaus Heider Es ist Zeit unser Land nach vorne zu bringen. Nicht als Kopie des Silicon Valley oder von Berliner Mitte Projekten. Wir glauben, dass gerade die ländlichen Räume in Deutschland mit ihren Hidden Champions, mit günstigen Gewerbemieten und Freiräumen das Potenzial haben, zu echten Zukunftswerkstätten zu werden. Wir, das ist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Wir koordinieren innerhalb der Bundesregierung die Politik zur Entwicklung der ländlichen Räume. Mit unserem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung probieren wir in Modellvorhaben neue Ansätze für Digitalisierung, Infrastruktur, Mobilität und moderne Arbeit aus. Wir fördern innovative Ideen vom Projekt bis zum Startup. Wir wollen über unser Programm informieren und mit Macher*innen und Kreativen ins Gespräch kommen, die Land als Chance für Veränderung verstehen. Best Cases werden von einem erfolgreichen Start-Up im ländlichen Raum und einem Bürgermeister einer kleinen Gemeinde vorgestellt. Wir freuen uns auf Euch!
07.05.19 • 73:15
Niti Bhan, Lisa Nyamadzawo According to the Financial Times, gig economy apps may have helped global unemployment hit the lowest point in 40 years, although they face negative publicity for precarious and uncertain incomes. Overlooked is their impact on the informal economies of the developing world, particularly Africa. Here, apps that can affordably drive demand and scale reach, are currently transforming local markets. They're opening up new opportunity spaces for the social, mobile, youthful generation. Easy to set up and deploy, these apps offer a flexible and negotiable solution to the age old problem of demand and supply. The session will present and discuss 5 years of field research by Niti Bhan for both private and public sector, undertaken in Kenya, Uganda, and Rwanda, in particular: The evolution of the East African mobile economy over the past 20 years, including the emergence of hybrid solutions due to the unevenly distributed nature of device adoption. The current scenario "Informal 3.0": where the gig economy meets the informal, in areas such as trade, retail, micro-manufacturing, and marketing. The early signals of "Informal 4.0": the next generation of makers and doers. What does the emergence of a tech savvy educated generation implicate, combined with affordable smartphones in an environment where formal jobs are in short supply? The panelists will highlight common patterns between gig economy and informal economy, and share design drivers for revenue models that meet the needs of flexibility, negotiability, and discoverability that work for both Europe and Africa.
07.05.19 • 28:59
Tomya Mateo Which are the possibilities of non-invasive methods to enhance the body? Do these products rely merely on aesthetics either visual, tactile or emotional? Or does it relies merely in the functionality aspect? Those are some of the questions that will be discussed. After answering trying to answer this questions, let's go through a product landscape. What is already in the market, including a brief description of materials and technologies. Then, we will focus on explaining the process and the possibilities of a smart shoe prototype exploring connectivity and resilience to external conditions. From there we can explain some the expectations for the future. Specifically, which products can be expected, and how are they going to interact in an IoT landscape. It has been promised that it will transform how with interact with our personal monitored data. Are we ready to comply with products that may challenges our current concepts of perceptions, interactions, identity, security and privacy? Experimentation: Let's present an easy experiment. Please note that we will have sufficient time for questions, exchange of ideas and interact with live products.
06.05.19 • 39:23
Christian Thorun, Viola Muster Die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen, ernähren oder kleiden, verbraucht mehr Ressourcen als die Erde bereitstellen kann. Ob die Digitalisierung uns dabei helfen kann, nachhaltiger zu konsumieren, ist bislang noch unklar. Wir wollen in unserem Workshop die Chancen und Risiken der Digitalisierung für nachhaltigen Konsum gemeinsam diskutieren. Dazu entwickeln wir konkrete Vorschläge für digitale Nachhaltigkeitsinnovationen und identifizieren deren (Miss-)Erfolgsfaktoren: 1. Zu Beginn gibt es einen kurzen Eingangsimpuls zu nachhaltigem Konsum und Digitalisierung. Was ist nachhaltiger Konsum? Warum braucht es nachhaltigen Konsum? Wie hängen Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammen? 2. Anschließend wollen wir mit Euch zusammen kreativ sein: Was sind Eure Lösungsvorschläge, wie durch Digitalisierung nachhaltiger Konsum gefördert werden kann? Nach einem wilden Brainstorming stimmen wir über die drei überzeugendsten digitalen Nachhaltigkeitsinnovationen ab. 3. Danach nutzen wir die Methode „post-mortem“ und reflektieren, warum wir im Jahr 2030 feststellen müssen, dass unsere Lösungen leider gescheitert sind und umweltschädliche Konsumweisen verstärkt haben. 4. Die Auseinandersetzung mit dem Scheitern unserer Vorschläge hilft uns dabei, zu verstehen, welche (Miss-)Erfolgsfaktoren wir bei der Entwicklung berücksichtigen müssen, damit am Ende erfolgreiche digitale Nachhaltigkeitsinnovationen herauskommen. supported by Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
06.05.19 • 14:21
Max Gilgenmann, Cherie Birkner, Thomas Gnahm, Marte Hentschel, Cecilia Palmer, Eric Esser Der Zustand der Modeindustrie ist desolat — über Jahrzehnte wurde die kreative Kraft der Mode dem streben nach schnelleren Kapitalerträgen untergeordnet. Zudem entstand durch die Erfindung von 'Fast Fashion' und dem stets gestiegenen Wettbewerbsdruck ein Innovationsstau in Bezug auf Design- und Produktionsprozesse. Von der Beschäftigung mit Recycling oder gar ganzheitlichen Kreislauffähigen Produkt- und Dienstleistungskonzepten ganz zu schweigen. Wie können nachhaltige Innovationen die Inspirationskraft der Mode beflügeln? Mode kann mehr. Die gesellschaftliche Bedeutung von Mode zur Inspiration trans-kultureller Vielfalt, ihr grundsätzlicher Mut zum Experiment oder auch ihre Eignung, als harmlose Ausdrucksform, visuell etablierte Rollenbilder in Frage zu stellen. Aktuell fungiert "die Mode" kaum noch als kreative gesellschaftliche Ausdrucksform neuer Strömungen und Ideen sondern nur als superschnelles Konsumgut mit dem besonders bitterem Beigeschmack auf Basis einer der weltweit ressourcenineffizientesten Produktionsweisen zu funktionieren. Können technologische Innovationen —sowohl digitaler als auch physischer Art— die Prozesse der Mode- und Textilindustrie soweit vorantreiben, dass sie einen Dornröschenwandel vom Dasein als primitive Konsumgüterindustrie mit komplexen Wertschöpfungsketten zur vorbildlichen Kreativindustrie mit nachhaltiger Wertschöpfung vollziehen kann? Kann Mode zukünftig vielleicht sogar unsere sozialen und ökologischen Umwelten darin unterstützt ihre komplexen Zusammenhänge als Ausdruck der naturgegebenen Schönheit unseres Dasein zu verstehen? Zur Diskussion dieser und weiterer Fragen lädt der future fashion forward e.V. ein.
06.05.19 • 64:39
Susanne Hahn, Christoph Keese Kann Deutschland den Anschluss bei der Digitalisierung noch schaffen? Über dieses Thema diskutieren Christoph Keese (Journalist, Publizist und Geschäftsführer der Axel Springer hy GmbH) und Susanne Hahn (Head of Lab1886 Global der Daimler AG). Christoph Keese ist Journalist und war u.a. Chefredakteur der Welt am Sonntag und der Financial Times Deutschland. Der erfolgreiche Buchautor verbrachte 2013 als Visiting Fellow sechs Monate im kalifornischen Palo Alto. Seine Erfahrungen vor Ort schrieb er in dem Buch „Silicon Valley – Was aus dem mächtigsten Tal der Welt auf uns zukommt“ nieder. In seinem Nachfolgewerk „Silicon Germany – Wie wir die digitale Transformation schaffen“ bezog er seine Erkenntnisse auf Deutschland. Heute ist er Geschäftsführer der Axel Springer hy GmbH, die Unternehmen bei der digitalen Transformation begleitet. Susanne Hahn leitet das Lab1886 der Daimler AG. Als Keimzelle eines weltweiten Innovationsökosystems werden hier neue Geschäftsmodelle erdacht, getestet und fit für den Markt gemacht. Das Lab1886 möchte somit auf intelligente Art das Know-how und die Kraft des Konzerns mit der Schnelligkeit und Kultur von Start-ups verbinden. Susanne Hahn zeigt konkrete Beispiele aus der Praxis auf und erklärt, wie Unternehmen Innovationen fördern und auf die Straße bringen können. Gemeinsam diskutieren Christoph Keese und Susanne Hahn, wo Deutschland bei der digitalen Transformation Nachholbedarf hat, wie der Anschluss an die Weltspitze gelingen kann und welche Rolle Unternehmen in diesem Prozess einnehmen können.
06.05.19 • 65:47