Show cover of BZ am Ohr

BZ am Ohr

Eine Woche, ein Thema, das Südbaden bewegt – das ist "BZ am Ohr". In diesem Podcast sprechen BZ-Redakteure und Redakteurinnen mit Menschen aus der Region – immer über ein Thema, über das man in Südbaden gerade spricht. Das kann Aktuelles sein, ein Kriminalfall oder spannende Hintergründe einer BZ-Geschichte. Auch andere Redakteurinnen und Redakteure der Badischen Zeitung kommen als Gesprächspartner ans Mikrofon: Sie berichten von ihren Recherchen oder teilen ihre Expertise. Neue Folgen gibt's immer donnerstags - hören Sie rein!

Titel

Bärlauchschnaps – schonmal probiert? Klingt vielleicht ungewöhnlich, aber einer, der das besonders gut herstellen kann, kommt vom Kaiserstuhl. Genauer: Aus Oberbergen, das gehört zu Vogtsburg. Fridolin und Anneliese Baumgartner haben dort seit 1983 eine kleine Hausbrennerei. Ihre Edelbrände werden immer wieder bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. So auch der Bärlauchgeist – dieser wurde dieses und letztes Jahr beim Spirituosen-Wettbewerb Craft Spirits in Berlin von der Jury zum besten Brand des Jahres gewählt. Auch in die Liste der zehn besten Brennereien der Welt haben sie es erneut geschafft. Fridolin und Anneliese Baumgartner gehören mit ihrer kleinen Brennerei am Kaiserstuhl also zu den besten Edelbrennern in Europa und der Welt. Aber: „Solche wie uns gibt's fast nicht mehr“, sagt der 72-Jährige. Worauf es beim Brennen ankommt, warum die Baumgartners so erfolgreich sind und welche Hürden Brennern begegnen – das erzählen sie im Videopodcast.

24.04.25 • 23:56

9 Stunden Bildschirmzeit mit Social Media und Smartphone - das hat Sozialpädagoge und Mediencoach Clemens Beisel erst am Tag unserer Podcast-Aufnahme von einem Fünftklässler am Gymnasium gehört. "So ein Kind hat weniger Zeit zum Freunde treffen, lernen, draußen sein oder mit der Familie essen", sagt Beisel, der den "digitalen Elternabend" zu Mediennutzung, TikTok, Instagram und anderen sozialen Medien an unterschiedlichen Schulen in ganz Baden-Württemberg anbietet. Außerdem spricht er mit Kindern und Jugendlichen an Grund- und Realschulen sowie Gymnasien ihren eigenen Medienkonsum. Das vieldebattierte "Handyverbot" befürwortet er als erste Maßnahme - wenn sie auch bei Weitem das Problem nicht löse, so der Pforzheimer. Die Debatte hatte Kultusministerin Theresa Schopper im März 2025 angeregt, indem sie strengere Regeln für die Handynutzung an Schulen ankündigte.

17.04.25 • 40:57

Der Einzelhandel steht unter Druck, junge Menschen sehnen sich nach nach Räumen und dann gibt es ja noch den Klimawandel. Stadt- und Raumentwicklung ist eine komplizierte Angelegenheit - und geht fast alle etwas an. Bevor man die Frage, wie es mit der Innenstadt weitergeht, beantworten kann, muss man sich zuerst darüber im Klaren sein, wo es hingehen soll, sagt Donato Acocella. Er ist Professor für Stadt- und Raumentwicklung an der Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil und hat für zahlreiche deutsche Städte Markt- und Zentrenkonzepte erstellt, darunter Freiburg, Lörrach und Tititsee-Neustadt. Für ihn ist die Innenstadt, wie wir sie heute kennen, ein Auslaufmodell. Neue Denkansätze, mehr Mut zum Risiko und vor allem einen gesellschaftlichen Diskurs darüber, wie wir in Zukunft leben möchten, das wünscht sich Acocella. In dieser Folge des Podcasts "BZ am Ohr" erklärt er, wie die heutige Innenstadt entstanden ist, welche Herausforderungen es gibt und welche Städte ein positives Beispiel abgeben.

10.04.25 • 47:58

„Das Thema Geld polarisiert schon, ohne dass man etwas dazu sagt oder macht“, sagt Ella Hartmann. Sie ist Freiburgerin, Bloggerin, Podcasterin, Mutter von drei Kindern und seit Anfang 2025 auch Tiktokerin. Dort hat sie mit ihren Videos übers Sparen, Nicht-Geldausgeben und Budgetieren einen Nerv getroffen: Knapp 29.000 Menschen folgen ihr (Stand April 2025) und schauen ihr dabei zu, wie sie unter ihren Verhältnissen lebt. Keine Heizung, kein Kaffee und keine Badewanne: Ellas Lebensstil ist besonders – und besonders sparsam. Für ihre Familie hat sie ein Lebensmittelbudget von 100 Euro pro Woche und sie selbst kauft sich nur etwas, wenn sie es sich 10 Mal leisten kann. Im Jahr 2025 will sie nichts kaufen, was unnötig ist und lädt alle ein, ihrer „no buy challenge 2025“ zu folgen. Warum sie so lebt, auf was sie spart und welche Tipps sie zum Sparen hat, erzählt Ella Hartmann im Podcast.

03.04.25 • 45:40

Drei Fälle in der Region, die mit Kindstötungen zusammenhängen: Am 20. Februar fand eine Spaziergängerin die Leiche eines neugeborenen Mädchens in der Nähe des Hochbehälters bei Steinen-Hüsingen. Dreieinhalb Wochen später stellte sich die Mutter, eine Jugendliche, mit ihren Eltern der Polizei. Vergangenen Dienstag wurden zwei Babyleichen in einer Wohnung im Markgräflerland von der Polizei entdeckt. Und bereits im Mai 2024 wurde in Bad Säckingen ein sechs Wochen altes Baby getötet. Im Dezember sprach das Landgericht Waldshut-Tiengen den angeklagte Vater vom Vorwurf des Totschlags frei. In dieser Folge von BZ am Ohr spricht BZ-Redakteur Jonas Günther über die Fälle von Kindstötungen, denn einen davon hat er als Reporter eng begleitet. Eine besonders emotionale Belastung, weil er selbst bald Vater wird. Günther berichtet sachlich über das, was man weiß und klärt auf, wie man solche Kindstötungen hätte verhindern können. Auch der Psychiater Frank Häßler kommt zu Wort und plädiert für niederschwellige Hilfen. Hilfsangebote: Sind Sie ungewollt schwanger, haben suizidale Gedanken oder haben Sie bei einer Angehörigen oder einer Bekannten festgestellt, dass sie eine Schwangerschaft verdrängt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222. Beratung über das Internet unter www.telefonseelsorge.de.

28.03.25 • 35:21

"Frauen haben den Vorteil, ihren Zyklus als Indikator für die sportliche Gesundheit nutzen zu können", sagt Nina Albers. Die 29-Jährige ist selbst Läuferin und hat 2024 den Freiburger Halbmarathon der Frauen gewonnen. Sportliche Leistungsfähigkeit speziell von Frauen interessiert die gebürtige Hamburgerin aber auch professionell: Sie ist Sportgynäkologin an der Frauenklinik des Diakoniekrankenhauses in Freiburg. Wie bereitet man sich langfristig, aber auch in den Tagen unmittelbar vor dem Lauf auf einen Marathon oder Halbmarathon vor? Welche Ernährung, welche Trainingsintervalle sind hilfreich? Vor allem aber: Wie gehen Frauen am besten mit anstrengenden Phasen rund um prämenstruelles Syndrom, Menstruation und anderen Zykluserscheinungen um und planen Belastung gezielt? Wie hören Frauen am besten auf den eigenen Körper - und wie hat ihr das geholfen, als Erste ins Ziel zu laufen? "Das hilft einem auch in vielen anderen Bereichen im Leben", sagt Albers. Generell seien Frauen für längere Ausdauerleistungen gut aufgestellt: So können sie auch außergewöhnliche Belastungen wie Geburten oder eine Schwangerschaft meistern, sagt Albers. Außerdem gibt sie persönliche Einblicke, wie sie mit einer Verletzung umgeht - und was es bedeutet, bei Null anfangen zu müssen.

27.03.25 • 29:02

Eine Schule, in der man nicht zwangsläufig Mathe Deutsch und Englisch lernen muss? Was für viele jetzt wie eine Utopie klingt, ist in der Alemannenschule in Wutöschingen im Kreis Waldshut schon lange Wirklichkeit. Dort hat Stefan Ruppaner als Schulleiter viele Jahre alles anders gemacht und die Schule komplett auf den Kopf gestellt. An der Alemannenschule, die eine ganz normale staatliche Schule ist, gibt es keinen Gong, keine Klassenzimmer und keine Stundenpläne. Kann das funktionieren? Ziemlich gut sogar, denn die SchülerInnen erbringen auch noch bessere Leistungen als die Jugendlichen an anderen Schulen. Für ihr Anderssein wurde der Schule in den letzten Jahren ziemlich viel Beachtung geschenkt. Sie hat auch den Deutschen Schulpreis gewonnen. Der Weg der Alemannenschule zur Gemeinschaftsschule war mitunter auch ziemlich holprig. Darüber hat Stefan Ruppaner jetzt das Buch „Das könnte Schule machen“ geschrieben. Im Podcast spricht Stefan Ruppaner, der seit einem halben Jahr pensioniert ist, mit BZ-Redakteurin Stephanie Streif übers Lernen in Sitzecken, die revolutionäre Struktur der Alemannenschule - und ob diese zum Beispiel auch für eine Stadt wie Freiburg denkbar wäre.

20.03.25 • 41:39

Ein außergewöhnlicher Mordfall ereignete sich im Juli 2024 am Freiburger Lorettoberg. Früh am Morgen brach Abdellah C. in das Familienhaus von Bertold K. ein und tötete den Rentner, als er Geräusche von oben hörte. Nicht nur die Gewalt, mit der der algerische Flüchtling tötete, fällt in diesem Fall auf: Abdellah C. unternahm rein gar nichts, um seine Tat zu verstecken. Es schien ihm völlig egal zu sein, dass er Spuren hinterließ und somit von der Polizei schnell geschnappt werden konnte. BZ-Redakteur Frank Zimmermann erzählt in diesem Podcast von den überraschenden Details, die im Prozess ans Licht kamen, er berichtet von der Vorgeschichte und der Psyche des Täters – und wie gleichgültig dieser vom Tag der Tat bis zur Bekanntgabe des Urteils wirkte. Frank Zimmermann geht auch darauf ein, wie es für ihn als Reporter ist, an einem Tatort dabei zu sein: Wie er sich verhält, worauf er achtet und wie er sich dann auf einen anstehenden Prozess vorbereitet. Das Gespräch führte BZ-Redakteurin Gina Kutkat.

13.03.25 • 49:41

In dieser Folge von „BZ am Ohr“ erklären zwei Tübinger Forscher einen Teil des Wahlerfolgs der AfD. Ein starker Männeranteil, größere Entfernungen zur Bushaltestelle oder ein hoher Anteil Arbeitsloser gehen mit guten Zweitstimmen-Ergebnissen für die in Teilen rechtsextreme Partei einher. Auf der Gegenseite beeinflussen eine hohe Einwohnerdichte oder gesteigerte Kaufkraft die AfD-Ergebnisse negativ. Die Wissenschaftler betonen allerdings, nicht auf einen typischen Fehlschluss hereinzufallen. Man dürfe nicht davon ausgehen, dass Arbeitslose mit höherer Wahrscheinlichkeit die AfD wählen. Es gehe eher um ein Gefühl des Abgehängtseins, das sich in maroder Infrastruktur oder einer hohen Arbeitslosenquote widerspiegele, das Parteien wie der AfD in die Karten spielen. Die Tübinger Forscher untersuchen Gemeinden und keine einzelnen Menschen. Im Podcast geht es deswegen auch um die Grenzen ihrer Erkenntnisse, was es noch bräuchte – und wie politische Entscheidungsträger dem AfD-Erfolg entgegenwirken könnten.

06.03.25 • 46:40

Für viele Menschen in Südbaden ist die Fasnet der Höhepunkt des Jahres. Auch jetzt geht’s in Freiburg und Umgebung wieder rund – zum Schmutzige Dunschtig stürmen die Narren die Rathäuser, überall gibt’s Hemdglunki-Umzüge, Zunftabende und Partys. Für diese Podcastfolge waren zwei solcher Narren bei im BZ-Studio: Raphaela Lerner und Uwe Stasch von der Breisgauer Narrenzunft. Warum sie die Zunft als zweite Familie sehen, wie wichtig Tradition an Fasnacht ist und wie man die fünf Tage bis zum Rosenmontag auch mit wenig Schlaf übersteht – darüber haben sie mit BZ-Redakteurin Lisa Petrich in dieser Folge gesprochen. Außerdem geht’s darum wie sich Fasnacht über die letzten Jahrzehnte verändert hat.

26.02.25 • 39:58

In dieser Folge von „BZ am Ohr“ sprechen BZ-Politikchef Dietmar Ostermann und Politikwissenschaftler Uwe Wagschal über den Bundestagswahlkampf, die Spitzenkandidaten und ihre wichtigsten Themen. Hat sich die SPD mit ihrem Kandidaten Olaf Scholz verzockt? Welche Partei hat Antworten auf die drängendsten Fragen? Und was muss eine neue Regierung leisten, um diese Herausforderungen zu meistern?

19.02.25 • 74:53

Besser Leben mit Long Covid? Daran arbeitet Internist und Sportmediziner Johannes Kirsten am Uniklinikum Ulm, wo - wie in Freiburg - gerade an einem App-basierten Trainingsprogramm für Betroffene geforscht wird. Was kann die App? Dazu mehr in dieser Podcastfolge. Extreme Müdigkeit, Schmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und Erschöpfung: Long Covid, Post Covid und das chronische Fatigue-Syndrom ME/CFS machen Betroffenen das Leben schwer, machen Arbeit und Sozialleben unmöglich oder schränken die Lebensqualität in schweren Fällen auf ein Minimum ein. Die Unikliniken in Freiburg, Ulm, Tübingen und Heidelberg untersuchen derzeit die Wirksamkeit einer bestimmten App für Betroffene. Durch ein App-basiertes Trainingsprogramm sollen Patientinnen und Patienten sich körperlich betätigen, ohne über ihre individuelle Grenze zu gehen. Oberstes Ziel dabei: Lebensqualität. So spielt auch das psychische Wohlbefinden der Betroffenen eine führende Rolle, "ohne Patientinnen und Patienten in eine Art psychologische Ecke zu stellen und zu behaupten, es gäbe keine organische Ursache", sagt Johannes Kirsten. Er ist Internist, Sport- und Notfallmediziner am Uniklinikum Ulm und leitet das App-Projekt. Erstes Feedback von TesterInnen am Uniklinikum Ulm gibt es bereits. Was noch immer fehlt: Eine klare Ursache für Post und Long Covid. Klar ist: Auch im zweiten Jahr nach ihrer Erkrankung haben sich zwei Drittel der Betroffenen kaum erholt - das ist ein Ergebnis der EPILOC-Studie (Epidemiologie von Long Covid) der Unikliniken im Land. Im Podcast erklärt Johannes Kirsten, für wen sich ein solches App-basiertes Training eignet, was er sich für nachfolgende Forschung wünscht und warum das eigene Körpergefühl das wichtigste Kriterium bleibt, wenn sich die Frage stellt: Trainieren trotz Erschöpfung?

13.02.25 • 33:53

Als Teil eines internationalen Teams hat Klaus Hoffmann zweieinhalb Jahre lang in der Ukraine ermittelt. Der Oberstaatsanwalt aus Freiburg war seit dem Frühjahr 2022, also seit kurz nach der russischen Invasion, für Ermittlungen im Land. Dort hat er mit Kollegen aus der EU und den USA versucht, Kriegsverbrechen aufzudecken und zu dokumentieren, um Beweise für spätere Strafverfahren zusammenzutragen und die ukrainischen Behörden bei der Aufklärung zu unterstützen. So zum Beispiel in der Stadt Butscha, in der Hunderte Zivilisten von den russischen Invasoren getötet worden waren. Diese Arbeit kennt Hoffmann, denn er war auch schon in den 90er-Jahren während des Jugoslawien-Kriegs als Ermittler im Einsatz und hat als Staatsanwalt am UN-Tribunal für das ehemalige Jugoslawien gearbeitet. Seit Herbst ist er wieder zurück und leitet eine Abteilung der Staatsanwaltschaft in Freiburg. In dieser Folge von BZ am Ohr spricht Hoffmann über seine Zeit in der Ukraine, die dokumentierten Kriegsverbrechen, über die Ermittlungsarbeit in einem Kriegsgebiet und die Schwierigkeiten, Täter für Kriegsverbrechen zu überführen oder sogar zu verurteilen.

06.02.25 • 52:29

Michael Haußmann ist Wahlleiter in Freiburg und Vize-Chef des Amts für Bürgerservice und Informationsverarbeitung - und 24 Tage vor der Wahl natürlich ziemlich am wirbeln, damit bei der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar alles klappt. Besonders die Briefwahl war für ihn und sein Team eine Herausforderung, denn für diese bleibt nur zwei Wochen Zeit - das ist nur knapp zu schaffen. Im Interview verrät er weitere Knackpunkte in der Wahlvorbereitung, wie sich die Wahlen in den letzten 25 Jahren aus seiner Sicht verändert haben - und wann der Zeitpunkt gekommen ist, dass er und sein Team sich abends ein Bier aufmachen. Wann und wie wählt eigentlich ein Wahlleiter und warum beobachtet er in seiner Freizeit ausgerechnet andere Wahlen auf der ganzen Welt? BZ-Redakteurin Gina Kutkat hat Haußmann ins Podcast-Studio eingeladen und mit ihm über die anstehenden Bundestagswahlen gesprochen.

30.01.25 • 32:28

Ein Test sorgt an den Grundschulen in Baden-Württemberg seit ein paar Monaten für viel Wirbel. „Kompass 4“ heißt dieser Test, der von der schwarz-grünen Landesregierung eingeführt wurde und der den Zustrom auf das bald neunjährige Gymnasium begrenzen soll. Konnten bisher die Eltern entscheiden, welche Schullaufbahn ihr Kind nach der vierten Klasse einschlagen soll, sollen nun Lehrer und Kompass 4 hinzukommen. Das Problem: Bei einer Stichprobe im November 2024 erreichten nur sechs Prozent der Viertklässler im Matheteil Gymnasiumniveau. Auch Sebastian Kölsch aus Freiburg findet den Test zu schwer. Er ist zweifacher Vater und Vorsitzender des Landeselternbeirats. Kölsch erklärt im Gespräch mit BZ-Redakteurin Stephanie Streif, warum er von Anfang an gegen eine verbindliche Grundschulempfehlung war, dass er den Test für unausgereift hält und zumindest für dieses Schuljahr von der Politik verlangt, den Test auszusetzen.

23.01.25 • 43:16

Die Lücke, die sich im Sommer auf der Trainerposition des SC Freiburg geöffnet hat, hätte größer kaum sein können. Nach rund zwölfeinhalb Jahren als Cheftrainer hat Christian Streich im Mai aufgehört. Sein Nachfolger wurde Julian Schuster, früher Spieler und Kapitän unter Streich. Aber auch: vorher keine Erfahrung als Cheftrainer einer Profimannschaft. Deshalb gab es natürlich ein paar Fragezeichen vor der Saison: Wie geht es ohne Christian Streich weiter? Ist der noch unerfahrene Schuster der richtige Nachfolger? Kann er die Lücke füllen, die Streich nach mehr als zwölfeinhalb Jahren hinterlässt? Mit einem guten Saisonstart konnten Schuster und seine Mannschaft diese Fragen schnell beiseiteschieben. Entscheidend, das sagt Schuster selbst, war der Auftaktsieg am ersten Spieltag gegen den VfB Stuttgart. Der 3:1-Erfolg sei ein Schlüsselmoment gewesen, der gezeigt habe, dass es funktionieren kann. Und dann hat der SC Freiburg in dieser Saison quasi so weitergemacht wie vorher. Der Sport-Club steht jetzt, nach 17 Spielen in der Bundesliga, auf Platz 8 und hat 27 Punkte – das sind zwei Punkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Saison beziehungsweise vier Punkte weniger als in der vorletzten Saison. Doch was hat sich unter Schuster verändert? Was läuft schon richtig gut und wo gibt‘s noch Verbesserungspotenzial? Und war diese konstante Entwicklung vor der Saison absehbar? Darüber spricht BZ-Sportchef René Kübler in dieser Folge von „BZ am Ohr“. Er ordnet die Leistungen des SC in der ersten Hälfte der Saison ein und zieht ein erstes, positives Fazit nach der ersten Hinrunde unter Schuster.

16.01.25 • 34:20

Neymar, Karim Benzema, Sadio Mané und natürlich Christiano Ronaldo. Alle diese Fußballstars wechselten für viel Geld in saudi-arabische Pro League. Auch Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate stecken viele Mittel in die Entwicklung des Fußballs. Nicht gerade zur Begeisterung vieler Fans in Europa. Die Weltmeisterschaft in Katar war von großer Kritik begleitet, die deutsche Nationalmannschaft machte eher mit politischen Statements als mit sportlicher Leistung von sich reden. Und jetzt hat die FIFA wieder eine Weltmeisterschaft an ein Land auf der Arabischen Halbinsel vergeben. 2034 findet die WM in Saudi-Arabien statt. Doch wie steht es abseits der großen Stars und Turniere um den arabischen Fußball. Einer, der es wissen muss ist Mike Gbajie. Vom Lahrer Landesligisten FV Langenwinkel wechselte er in die zweite Liga der Vereinigten Arabischen Emirate zum Gulf United FC in Dubai. In dieser Episode "BZ am Ohr" erzählt er, wie es ist, plötzlich mit Sportlern auf dem Platz zu stehen, die man eigentlich nur aus dem Fernsehen kennt, was das Training bei 40 Grad mit dem Körper macht und wie so ein Transfer ans andere Welt überhaupt zustande kommt.

09.01.25 • 36:12

Der SC Freiburg, der regimekritische Arbeiterverein aus dem Stühlinger – diese Erzählung hat sich lange gehalten. Doch mittlerweile ist klar, sie ist eine Legende. Ein Mythos, der irgendwann in der jungen Bundesrepublik entstanden ist. Denn so wie fast alle anderen bürgerlich geprägten Fußballvereine ließ sich auch der SC Freiburg im Mai 1933 bereitwillig von den Nazis gleichschalten. Auch wenn bei weitem nicht der gesamte Verein nationalsozialistisch geprägt war, einige Mitglieder, das ist heute klar, profitierten vom NS-Regime, waren Parteimitglieder, oder sogar in der SS. So wie der Stürmer Hans Baumgart. In den 1920er-Jahren noch gefeierter Torjäger beim SC, während des Zweiten Weltkriegs Kriegsverbrecher. In einem KZ-Außenlager auf Usedom ordnete er das Todesurteil für zwei französische Lagerinsassen an. Baumgarts Taten waren im Verein bekannt. Trotzdem wurde er in den 1950er-Jahren wieder im Verein aufgenommen, nachdem er aus der Haft entlassen worden war. Ignorieren, unter den Teppich kehren, totschweigen – so ging der Verein in den ersten Nachkriegsjahrzehnten mit der NS-Vergangenheit um. Was genau in den Jahren 1933 bis 1945 im Verein passiert ist, das haben die beiden Historiker Robert Neisen und Andreas Lehmann im Auftrag des SC Freiburg recherchiert. Ende 2024 haben sie mit ihrer Studie „Spielball der Ideologie? Der SC Freiburg in der Zeit des Naitonalsozialmus“ einen umfassenden Überblick über den Sport-Club und das Verhalten des Vereins und einiger seiner Mitglieder vorgelegt. In dieser Folge des Podcast „BZ am Ohr“ erzählen die beiden Autoren, auf welche Quellen sie sich stützen, wie der Legende des regimekritischen Vereins entstanden ist – und wie einzelne Mitglieder im Widerstand waren, während andere sich an enteignetem jüdischem Eigentum bereicherten. Sie räumen mit lange bestehenden Mythen auf und erklären, wie der Umgang des Sport-Clubs im Kontext anderer deutscher Fußballvereine eingeordnet werden kann.

02.01.25 • 77:49

Die Lange Rote vom Freiburger Münstermarkt gehört für viele genauso zu Freiburg wie das Münster selbst. Vor 75 Jahren hat der Opa von Jan Meier sie erfunden. Im Podcast blickt er zurück - und erzählt, warum er jeden Tag aufs Neue Lust auf Münsterwurst hat. Wie sich die Münsterwurst seither entwickelt hat, warum sie damals genauso viel gekostet hat wie ein Friseurbesuch und wie man bei heute insgesamt fünf Wurstständen auf dem Münstermarkt überleben kann: Das erzählt Jan Meier in dieser Podcastfolge - auf badisch.

26.12.24 • 38:07

Schüchternheit, zu hohe Ansprüche oder steht die berufliche Karriere an erster Stelle? Was auch immer der Grund dafür sein mag: Viele Menschen in Deutschland sind Singles. 35 Prozent – also knapp jeder Dritte – laut einer Umfrage der Online-Partnervermittlung Elite-Partner. Im Alter von 18 bis 29 Jahren ist sogar fast jeder Zweite alleinstehend. Aber braucht es überhaupt einen Partner oder eine Partnerin, um glücklich zu sein, sich komplett zu fühlen? Annika Gley berät die Menschen, die bislang erfolglos auf die Suche nach ihrer besseren Hälfte gegangen sind. Die Paartherapeutin und Diplom-Pädagogin hat sich zur Singleberaterin ausbilden lassen. Sie sagt, die Bedeutung einer Beziehung habe sich im Laufe der Zeit gewandelt. Es gehe nicht mehr um Versorgungssicherheit – ökonomische Gründe stünden nicht mehr im Vordergrund. Und noch etwas hat sich verändert: Single-Sein ist nicht mehr so negativ behaftet, sondern entwickelt sich zum gesellschaftlich legitimierten Lebensentwurf. Trotzdem berichten die Klientinnen und Klienten von Annika Gley noch davon, dass sie von außen suggeriert bekämen, sie müssten doch unglücklich sein, so ganz ohne Partnerschaft. „Single-sein ist keine Zwischenphase, in der man einfach darauf wartet, dass der nächste Partner oder die nächste Partnerin kommt“, sagt Gley. Viele, die zu ihr, kämen, müssten das erst einmal verstehen. In dieser Folge von „BZ am Ohr“ spricht die Singelberaterin Annika Gley über Tinder-Nachhilfe, wie man die kalte Jahreszeit als Alleinstehender durchhält und ob Frauen die glücklicheren Singles sind.

19.12.24 • 37:40

Vor einigen Jahren noch Neuland, heute für die meisten eine Selbstverständlichkeit – Die Ausbreitung des Internets ging mit vielen Versprechungen einher: Eine vernetzte Gesellschaft, den freien Austausch von Informationen, eine Welt die zusammenwächst. All das hat das Internet geliefert. Dazu kamen aber auch anonymer Hass und Hetze, Desinformation und Algorithmen mit Suchtgefahr. Mittlerweile lässt sich im Internet auch viel Geld verdienen. Nicht nur für Einzelhändler oder unterbezahlte Lieferanten eine große Herausforderung. Es ist einfach so bequem: Zwei Klicks und man kann sich fast alles, was man sich wünscht, bis an die Haustür liefern lassen. Auch den neuen Handyvertrag oder den Sommerurlaub kann man sich ganz gemütlich von der Couch aus buchen. Mehr als 85 Milliarden Euro hat der Internethandel im vergangenen Jahr in Deutschland umgesetzt: Tendenz: steigend. Und wo viel Geld verdient wird, da wittern meistens auch Betrüger ihre Chancen. Über Fakeshops und andere Fallstricke beim E-Commerce spricht in dieser Folge Oliver Buttler. Er ist Abteilungsleiter für Telekommunikation, Internet und Verbraucherrecht bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg und schreibt als Gastautor für die Badische Zeitung über Verbraucherthemen. Im Gespräch erklärt er, worauf man beim Geschenkeshopping im Internet achten sollte, warum ein Einkauf bei Amazon nicht immer ein Einkauf bei Amazon ist und wie man am günstigsten seinen nächsten Urlaub bucht.

12.12.24 • 43:28

Bewegung entsteht im Gehirn – das will sich der Ansatz des neurozentrierten Trainings oder des Neuroathletik-Trainings zunutze machen. Dabei handelt es sich um noch recht neuartige Trainingsmethoden, die sich um das Zusammenspiel von Sinnesorganen, Gehirn, Nervensystem und Bewegungsapparat drehen. Grundsätzlich geht es darum, die sportliche Leistung mit Hilfe des Gehirns zu steigern, Bewegungen zu optimieren und Schmerzen zu lindern. Dabei wird mit Hilfe von Reizen versucht, das Gehirn so zu stimulieren, dass zum Beispiel bestimmte Muskeln anders aktiviert werden. Aber was genau ist Neuro-Training eigentlich? Und wie funktioniert das? Diese und weitere Fragen beantwortet Natalie Mrachacz-Kersting in der neuen Folge von „BZ am Ohr“. Mrachacz-Kersting ist Professorin für Neurowissenschaften in Sport und Bewegung am Institut für Sport und Sportwissenschaft an der Uni Freiburg. Im Podcast spricht sie über die Rolle der Neuro-Athletik im Spitzensport, darüber wie mit Neuro-Training das periphere Sehen oder Reflexe verbessert werden können und über die Anwendungsmöglichkeiten außerhalb des Profisports. Denn die Neurowissenschaftlerin sagt, Neuro-Training, das ist auch etwas für jedermann.

05.12.24 • 44:38

Es ist der Abend des 23. Dezember 2023, ein Tag vor Heiligabend. Der 38-jährige Mahdi B. lebt allein in einer abgelegenen Geflüchtetenunterkunft in Rickenbach, einem kleinen Dorf im Südschwarzwald. Nicht weit entfernt will Patrick E. aus Maulburg mit Freunden und Familie die Feiertage in einem Ferienhaus verbringen. Obwohl sich Mahdi B. und Patrick E. nie zuvor begegnet sind, kommt es an diesem Abend zu einem Streit auf der Straße. Danach folgt der 58-jährige E. mit einer scharfen Pistole Mahdi B. in dessen Wohnung und tötet ihn mit einem Kopfschuss. Später schafft er die Leiche weg, nach ein paar Tagen zerstückelt er Mahdi B. mit einer Machete in seinem Schrebergarten und wirft die Leichenteile anschließend bei Breisach in den Rhein. Mitte November wird Patrick E. wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und zehn Monaten verurteilt. Nach dem Prozess bleiben viele Fragen offen. Wie konnte eine Begegnung so eskalieren? Warum folgte Patrick E. Mahdi B. nach Hause? Warum hatte E. eine illegale Waffe dabei? Wieso hat er Mahdi B. getötet? Auf all diese Fragen wurden im Prozess vor dem Landgericht Waldshut-Tiengen keine Antworten gefunden. Vieles am Fall Mahdi B. ist ungewöhnlich: der Deal, eine offenbar ziemlich misslungene Kommunikation mit der Opferfamilie, die Hinweise auf eine möglicherweise rechtsradikale Gesinnung des Täters. Wie kam es zu dem Urteil? Wer war Mahdi B.? Und welche Rolle spielte bei all dem seine Identität? Darüber sprechen in dieser Folge von „BZ am Ohr“ die beiden BZ-Redakteure Frank Zimmermann und Jonas Günther. Beide sind erfahrene Gerichtsreporter und haben den Fall in den vergangenen Monaten für die Badische Zeitung begleitet. Im Podcast versuchen sie, die Tat zu rekonstruieren, zeichnen den Verlauf des Prozesses nach und ordnen ihn juristisch ein.

28.11.24 • 74:22

In diesen Tagen endet die Weltklimakonferenz in Aserbaidschan. Egal, was im Abschlusspapier stehen wird, klar ist schon jetzt: Das öffentliche Interesse am Klima war schonmal größer. Die Regierungschefs vieler wichtiger Wirtschaftsnationen wie den USA, China, Indien oder auch Deutschland sind gar nicht erst angereist. Es ist noch nicht so lange her, da hat der Protest für eine bessere Klimapolitik hunderttausende Menschen in Deutschland auf die Straße gebracht. Vielleicht liegt das daran, dass Klima- und Umweltschutz oft mit Kosten und Einschränkungen in Verbindung gebracht, von denen man in so krisenhaften Zeiten wie unseren, lieber nichts hören möchte. Steffen Erath sagt dagegen: Nachhaltigkeit kann auch Spaß machen – und Rendite bringen. Er ist zuständig für Nachhaltigkeit und Innovation beim Sanitärtechnikunternehmen Hans Grohe. Außerdem hat er vor Kurzem ein Buch veröffentlicht: „Planet Centered Innovation“: Nachhaltigkeit als Innovationstreiber. Im Interview erzählt er wie er trotz Rückschlägen optimistisch bleibt, und was der kleine Prinz mit EU-Nachhaltigkeitsrichtlinien zu tun hat.

23.11.24 • 43:30

Die Geschichte zählt zu den spektakulärsten des Schwarzwalds. Sie beginnt am Morgen des 17. April in einer Freiburger Jugendherberge mit einem Lehrer und einem absurden Plan: 21 Kilometer Strecke, über 1000 Höhenmeter. Dass es geschneit hat in den vergangenen Tagen und weiter schneien soll? Ignoriert der Lehrer und wandert los, mit kurzer Hose und einer ungenauen Karte. Der Tag wird zur Tragödie: Am Ende sind fünf Schüler tot, erfroren in einem Schneesturm am Schauinsland – und hätte nicht die Kirchenglocke einigen völlig entkräfteten Schülern den Weg hinab nach Hofsgrund gewiesen, wo sie die Bewohner verständigen konnten, das Ganze wäre noch viel schlimmer ausgegangen. Wie aber kann es sein, dass die Geschichte dieser Rettungsaktion bald verdrängt wurde von einer Propagandalüge der Nazis? Der Freiburger Historiker Bernd Hainmüller hat einen beträchtlichen Teil seines Lebens in die Aufklärung des Engländer-Unglücks gesteckt, hat Archive durchforstet und mit zahlreichen Nachfahren der überlebenden Schüler gesprochen. Noch immer sind Fragen offen, einen großen Teil des historischen Rätsels aber konnte er lösen. In der aktuellen Folge von „BZ am Ohr“ spricht er ausführlich darüber und rückt den verhängnisvollen Tag in seinen historischen Kontext kurz vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs.

21.11.24 • 48:07

Diese Frau liebt Abenteuer: Brigid Wefelnberg ist Extremläuferin. In ihrer Freizeit macht sie bei Ultramarathons auf der ganzen Welt mit, läuft hunderte Kilometer durch Wüsten und Gebirge. Bei ihrem letzten Lauf ging’s 400 Kilometer durch die Wüste Gobi in China, doch Wefelnberg kennt auch deutlich größere Distanzen: Ihr längster Lauf – inzwischen hat sie mehr als 200 davon absolviert – war eine 1200 Kilometer lange Strecke durch die Sahara Mauretaniens. Knapp 16 Tage war sie dafür unterwegs, nur für Schlafen und Essen hat sie Pausen eingelegt. Die US-Amerikanerin ist 1988 von Washington in den Schwarzwald ausgewandert. Jetzt wohnt sie in Löffingen und arbeitet bei einer IT-Firma in Freiburg. Vor jedem ihrer Läufe sammelt sie Spenden für soziale Hilfsprojekte vor Ort – diesmal kamen etwa 2000 Euro Spenden für eine tibetische Schule zusammen. Wer bei solchen Läufen mitmacht, muss seine Grenzen kennen. Wefelnberg sagt in dieser Podcastfolge, sie kenne ihre. Was hingegen noch ganz normal sei: Halluzinationen während des Laufens. „Man ist dann einfach total kaputt“, sagt sie. In der Gobi-Wüste hat sie – so erzählt sie es – beispielsweise halluziniert, dass drei Chinesen vor ihr laufen würden. Allerdings: in Schwarzwald-Tracht, mit Bollenhut auf dem Kopf. Was ihr härtester und gefährlichster Lauf war, wieso sie davon einfach nicht genug bekommt und warum sie in der Wüste immer ein Stück Parmesankäse im Rucksack hat, das erzählt sie in dieser Podcastfolge.

14.11.24 • 42:38

Kasi und Antonius sind beide Anfang 20, vor ein paar Jahren fürs Studium nach Freiburg gezogen und mittlerweile erfolgreiche Indie-Pop-Künstler. Mit ihrer Musik treffen sie gerade ziemlich genau den Ton ihrer Generation. In ihren Songs geht’s um Liebe, Herzschmerz, Feiern – Lebensgefühl eben. Warum das so gut funktioniert, wie es ist, auf WG-Partys erkannt zu werden, und wie es sich anfühlt in einem großen Nightliner über die Eschholzstraße zu fahren, auf der sie normalerweise mit dem Fahrrad unterwegs sind, darüber sprechen Kasi und Antonius im BZ-Podcast. Das Gespräch fand in einem Konferenzraum im E-Werk am Nachmittag vor ihrem Konzert in Freiburg statt.

07.11.24 • 43:09

Bis zu 35.000 Entscheidungen trifft ein erwachsener Mensch pro Tag. Die meisten davon sind eher lapidar: Toast oder Müsli zum Frühstück? Zuerst den rechten oder den linken Socken? Netflix oder doch mal wieder ein gutes Buch lesen? Andere Entscheidungen bereiten mehr Kopfzerbrechen. Man steht unter Zeitdruck, trägt Verantwortung, in Extremfällen geht es sogar um Leben oder Tod. Für Christian Emrich ist der Extremfall zum Alltag geworden. Christian Emrich ist 40 Jahre alt, kommt aus Schwanau in der Ortenau und arbeitet seit mehr als 20 Jahren bei der Feuerwehr. Zuerst ehrenamtlich in seinem Heimatort, dann als Rettungsingenieur bei der Feuerwehr München, wo er unter anderem die Einsatzkräfte rund um die Fußball-EM oder während der Corona-Pandemie koordiniert hat. In diesem Jahr ist er als Fachbereichsleiter für Feuerwehr und Rettungsdienst beim Regierungspräsidium Freiburg in seine südbadische Heimat zurückgekehrt. Seine jahrelange Einsatzerfahrung hat er nun in einem Buch zusammengetragen: "Die 8-Minuten-Entscheidungsmethode: Was tun, wenn es richtig brennt?" Wie trifft man also die richtige Entscheidung, wenn es schnell gehen muss? Wie geht man mit Druck um, wenn man in der Verantwortung steht? Und lässt sich ein gutes Bauchgefühl eigentlich trainieren? Das und mehr erzählt Christian Emrich in dieser Episode von BZ am Ohr.

31.10.24 • 30:30

Ihre Recherchen über fundamentalistische Christen führt Thilo Mischke und sein Team einmal um die halbe Welt: nach Uganda, in die USA, nach Costa Rica. Aber auch Südbaden spielt in der Dokumentation "Zurück zum Glauben – Radikale Christen und ihr Griff nach der Macht?", die am 28. Oktober auf Pro7 läuft, eine zentrale Rolle. Eimeldingen, nahe der Grenze zu Basel, hat die evangelikale Bewegung Awakening Europe zu ihrem Hauptquartier gemacht. Thilo Mischke erzählt im Podcast von seiner zweijährigen Recherche und erklärt, wie Evangelikale mittels fragwürdiger Methoden nach der Macht greifen. Thematisiert werden auch BZ-Recherchen zu einem gefälschten Arztbrief, der die wundersame Heilung eines Krebskranken in Zusammenhang mit einem Gottesdienst der Awakening Church belegen sollte, den die Gemeinde 2023 über soziale Medien verbreitet hat. Moritz Lehmann, BZ-Redakteur in Lörrach, beobachtet die Awakening Church und ihren Anführer Ben Fitzgerald intensiv. Er erzählt, wie es zur Ansiedlung der Awakening Church in Eimeldingen kam und welche Erfahrungen er mit ihrem Anführer gemacht hat.

26.10.24 • 40:20

Eine Wahl, die die Weichen stellt, eine Abstimmung über die Frage, welche Gesellschaft man sein möchte und über die Demokratie an sich: Bei den Präsidentschaftswahlen in den USA am 5. November gehe es um nicht weniger als ums große Ganze, sagt Sieglinde Lemke. Sie ist Amerikanistik-Professorin an der Universität Freiburg und beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit den Vereinigten Staaten. Die Frage, ob Kamala Harris oder Donald Trump die neue und erste Präsidentin oder der neue Präsident wird, ist knapp zwei Wochen vor der Wahl noch komplett offen. Die Umfragen prognostizieren ein extrem enges Rennen, in dem wohl nur ein paar Zehntausend Stimmen in einer Handvoll Bundesstaaten entscheidend sein werden – nämlich in den sieben Swing States Michigan, Wisconsin, Pennsylvania, Nevada, Arizona, Georgia und North Carolina. Warum ist das so, dass die Wahl in diesen sieben Bundesstaaten entschieden wird? Worum geht es bei dieser Wahl und was sind die entscheidenden Themen? Und warum steht ausgerechnet Donald Trump schon wieder zur Wahl – der Mann, der als Präsident mehr als 30.000 unwahre oder irreführende Aussagen gemacht hat, der das Wahlergebnis von 2020 noch immer nicht anerkennt, der am 6. Januar 2021 mutmaßlich einen Mob zum Sturm auf das Kapitol angestachelt hat? Darüber und über die düsteren Aussichten im Falle eines Wahlsiegs Trumps spricht Sieglinde Lemke im Podcast. Sie sagt, eine zweite Amtszeit von Trump könnte verheerende Folgen für die USA, aber auch für den Rest der Welt haben. Doch auch im Falle eines Sieges von Kamala Harris befürchtet sie Probleme, wenn Trump das Wahlergebnis erneut nicht anerkennen sollte. Lemke spricht von möglichen gewaltsamen Ausbrüchen. So bedrohlich das alles klingt, die Kulturwissenschaftlerin hat trotzdem noch Hoffnung für die USA. Warum, das erklärt sie im Podcast.

24.10.24 • 36:40

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