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restruct.law ist der Restrukturierungspodcast von Dr. Christian Heintze und Heiko Schaefer. Heintze und Schaefer beraten seit über 20 Jahren als Experten für Sanierung und Restrukturierung in Krisensituationen von Unternehmen. Sie übernehmen Verantwortung, wenn andere keinen Ausweg mehr sehen. Entscheiden, was zu retten ist oder was nur noch abgewickelt werden kann. Sie verhandeln mit Gläubigern, Kunden und Investoren. Mal als Berater oder Insolvenzverwalter des Unternehmens, ein anderes Mal als Anwälte der betroffenen Gläubiger. Mit ihren wechselnden Gästen aus der deutschen und internationalen Restrukturierungsszene wählen Sie jeden Monat ein aktuelles Thema zu Restrukturierung, Sanierung und Insolvenz aus. Im lockeren Gespräch diskutieren, erläutern und blicken sie voraus mit AnwältInnen, BeraterInnen, ProfessorInnen, PolitkerInnen und InvestorInnen aus der Restrukturierungsszene. Mehr Informationen unter https://www.restruct.law

Titel

„Wir müssen den Mut haben, rigoros die Axt anzulegen.“
Oliver Kehren ist Vorstandsmitglied der internationalen Investmentbank Morgan Stanley Bank AG und der erste Banker, der bereit war, in unseren Podcast zu kommen. Morgan Stanley gehört zu den weltweiten Schwergewichten unter den Banken. Umso interessanter ist Olivers Sicht auf steigende Zinsen, hohe Inflation und Klimawandel. Wir haben mit ihm über die deutschen Krisenbranchen gesprochen und den fehlenden Mut zur Veränderung. Oliver gewährt uns einen Blick hinter die Kulissen einer Investmentbank und erläutert den Unterschied zur Volksbank an der Ecke. Beim Blick auf die wirtschaftlichen Krisen stellt er Deutschlands Stärke als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt heraus. Daher ist ihm auch der regulatorische Rahmen für Restrukturierungen wichtig und er spart nicht mit konstruktiver Kritik am StaRUG. Außerdem erfahren wir, was das ESUG von einem Klodeckel unterscheidet.
40:01 31.10.23
„Ich erwarte einen sehr aktiven Markt“
Mit Dr. Marlene Ruf, Partnerin bei Kirkland & Ellis, haben wir eine Restrukturierungsexpertin eingeladen, die sich auf Anleihen spezialisiert hat. Wir diskutieren mit ihr die Besonderheiten dieser Finanzierungsform in der Sanierung und erfahren unter anderem, wie sich die informellen Ad-hoc-Committees bilden oder unter welchen Umständen ein gemeinsamer Vertreter sinnvoll ist. Mit Marlene schauen wir auch auf das „big picture“ und klären, wie StaRUG und Schuldverschreibungsgesetz ineinandergreifen können. Dabei sprechen wir unter anderem über die Hürden einer Anleiherestrukturierung nach deutschem Recht, den fehlenden shift of duties und das Rangverhältnis der Gläubiger untereinander. Shownotes: §19 SchVG (https://www.gesetze-im-internet.de/schvg/__19.html) Amtsgericht Hamburg, Beschluss vom 17.03.2023 - 61c RES 1/23 (https://rsw.beck.de/aktuell/daily/magazin/detail/erfordernis-eines-zustimmenden-gesellschafterbeschlusses-fuer-anzeige-einer-restrukturierungssache)
37:10 30.08.23
Die IdW-Standards - Goldstandard oder Tempotaschentuch für die Sanierung?
Rechtsanwalt Martin Lambrecht aus der gleichnamigen Kanzlei kennt sich mit den Standards des Instituts der Wirtschaftsprüfer aus. Er hat an den Standards in Bezug auf Sanierung und Restrukturierung mitgewirkt. Warum sind diese in aller Munde? Und warum spielen sie in der Restrukturierung und besonders bei der Antragsvorbereitung so eine wichtige Rolle? Mit Martin klären wir einige Grundsatzfragen und das Verhältnis zu den GOI des VID, verschiedenen Zertifizierungen nach dem ISO 9001 Standard. Wie können die Standards des IdW Vertrauen bei Stakeholdern und Gerichten ermöglichen? Außerdem kommen wir auch auf Qualität, Kosten und die Angemessenheit von Vergütungen zu sprechen. Shownotes: Institut der Wirtschaftsprüfer e.V. (IdW): www.idw.de Qualitätsstandards des Verbandes der Insolvenzverwalter und Sachwalte Deutschlands e.V. (VID): www.vid.de/der-verband/qualitaetsstandards/goi/ Zertifizierungsanforderungen „InsO Excellence“ des Gravenbrucher Kreis: www.gravenbrucher-kreis.de/insoexcellence/
32:10 26.07.23
„Im Insolvenzverfahren sollte der Datenschutz eingeschränkt werden“
Nico Reisener aus der Kanzlei GÖRG hat sich auf Datenschutz in der Restrukturierung spezialisiert. Mit ihm diskutieren wir über den Datenschutz insbesondere in Insolvenzverfahren. Die Sensibilität von InsolvenzverwalterInnen ist nach der Einschätzung von Nico noch nicht hoch genug für den Datenschutz. Die Anforderungen sind facettenreich und auf vielen Ebenen zu berücksichtigen. Wie steht es um den Datenschutz in einem fortgeführten Unternehmen? Wann beginnt die Verantwortlichkeit von InsolvenzverwalterInnen? Wie ist das Verhältnis zur eigenen Kanzlei datenschutzrechtlich einzuordnen? Was gehört in einen Quick-Check am Anfang eines Verfahrens? Auf unsere Fragen kann Nico mit der Erfahrung aus vielen Verfahren antworten. Auch zur Interessenabwägung im Insolvenzverfahren hat er eine klare Auffassung: im Insolvenzverfahren könnten Betroffenenrechte zurückstehen, wenn der Gesetzgeber von Art. 23 DSGVO Gebrauch machen würde. Shownotes: Schlussanträge des Generalstaatsanwalts Manuel Campos Sánchez-Bordona vom 27. April 2023 in der Rechtssache C‑807/21 (Deutsche Wohnen SE ./. Staatsanwaltschaft Berlin) https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:62021CC0807 Pressemitteilung: Bussgeld gegen Insolvenzverwalter wegen Datenschutzverstoß bei Asset Deal https://www.lda.bayern.de/media/pm/pm2015_10.pdf Pressemitteilung: Kontrolle der LfDI Bremen bewirkt Stopp unzulässiger Veröffentlichungen von personenbezogenen Insolvenzdaten https://www.datenschutz.bremen.de/sixcms/media.php/13/Pressemitteilung.11564.pdf Pressemitteilung: Der fünfte Jahresbericht zeigt: Die DSGVO meint es ernst! (LfDI Bremen) https://www.datenschutz.bremen.de/sixcms/media.php/13/Pressemitteilung%20Insolvenzdaten.pdf Art. 23 DSGVO: https://dejure.org/gesetze/DSGVO/23.html Mehr Informationen unter www.restruct.law
43:41 30.05.23
„InsolvenzverwalterInnen werden nicht abgeschafft“
Unser Gast Dr. Robert Hänel (ANCHOR Rechtsanwälte) ist in Deutschland und auch im Ausland gut vernetzt. Mit ihm sprechen wir über den Entwurf der EU-Harmonisierungsrichtlinie. Dabei wird deutlich, dass die Hürden in der Justiz für ein "verwalterloses Verfahren" gerade in Deutschland sehr hoch sind. Robert Hänel kennt aber noch eine ganze Reihe weiterer Gründe, warum es eine/n Insolvenzverwalter/in auch in Zukunft braucht. Neben diesem "Schlaglicht" diskutieren wir ausführlich das Pre Pack-Verfahren und die im Entwurf vorgesehene Vertragsabtretung. Last but not least erfahren wir von unserem Gast, warum er sich schon mit dem Schariarecht und libyschem Insolvenzrecht beschäftigt hat. Mehr Informationen unter www.restruct.law.
47:07 13.04.23
Keine Autobahn für Gläubiger – Verpfändung von Geschäftsanteilen
Verpfändung von GeschäftsanteilenDr. Josef Parzinger, Partner der Kanzlei Allen & Overy, erläutert uns, was ein Apfel und ein share pledge agreement gemeinsam haben. Wir diskutieren die Vorzüge einer Verpfändung von Gesellschaftsanteilen im Rahmen von Akquisitionsfinanzierungen. Dr. Josef Parzinger erläutert uns, warum eine Verwertung von verpfändeten Anteilen eine große Herausforderung darstellt und wie es in anderen Jurisdiktionen besser funktionieren kann. Wir reden über Investitionsstrategien, die Ausgestaltung der Verpfändungsvereinbarungen, Verwertungsprobleme und auch über die Frage, wer im Insolvenzfall überhaupt verwerten darf (leider war die Entscheidung des BGH vom 27. Oktober 2022 (IX ZR 145/21) zu § 166 InsO bei der Aufzeichnung noch nicht veröffentlicht). Wir erfahren, warum Treuhandlösungen zu Beginn einer Investition kein praxistaugliches Mittel der Kreditsicherung sind. Und zum Schluss gibt uns unser Gast noch einen kurzen Einblick, wie die Zusammenarbeit mit „Harvey“, dem neuen KI-Chatbot bei Allen & Overy, funktioniert. Mehr Informationen auf unserer neuen Website: www.restruct.law
42:04 28.02.23
„Gibt es eine Moral des Scheiterns, Frau Prof. Buyx?"
Ethik, Moral und KriseZum Jahresauftakt haben wir mit Prof. Dr. Alena Buyx erstmals eine fachfremde Expertin an unser Mikrofon gebeten. Alena forscht in der Medizinethik und ist in den vergangenen Jahren die wohl bekannteste Ethikerin Deutschlands geworden. Wenn es um schwierige Fragen geht, die oftmals nicht in Gesetzen geregelt sind, dann kommt die Expertise von ihr und ihren KollegInnen zum Tragen. Wir ziehen mit ihr einige wichtige Parallelen zwischen der Medizin und den Unternehmenskrisen. Dabei haben wir nicht auf das beliebte Bild der Notärzte der Wirtschaft geschaut, sondern auf das Scheitern, dass es in beiden Professionen gibt. Aber wie gehen wir damit um? Was ist unsere gesellschaftliche Grundlage dafür? Gibt es ein gutes und ein schlechtes Scheitern? Warum bedarf es einer Professionsethik bei Insolvenz und Restrukturierung? Daraus entwickelt sich ein spannendes Gespräch über griechische Mythen, fuck-up nights und die Auswirkungen multipler Anforderungen unserer Zeit. Shownotes: Samuel Beckett: „Worstward Ho“ (1983) „Immer versucht. Immer gescheitert. Egal. Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern.“ https://genius.com/Samuel-beckett-worstward-ho-annotated Deutscher Ethikrat: www.ethikrat.org Sisyhpos: https://de.wikipedia.org/wiki/Sisyphos Narziss: https://de.wikipedia.org/wiki/Sisyphos Mehr Informationen auf unserer neuen Website: www.restruct.law
48:20 18.01.23
„Gesellschafter sind nicht nur passiv und sanierungsfaul“
Gesellschafter und ihre Finanzierungen in der Unternehmenskrise- Unser heutiger Gast Sabine Vorwerk setzt einen deutlichen Kontrapunkt zu Kolja von Bismarck, unserem Gesprächspartner in der vorherigen Folge. Sie setzt sich für eine differenziertere Betrachtung der Gesellschafter in Restrukturierungssituationen ein. Dabei hat sie die vielleicht zahlenmäßig geringeren, aber großvolumigen Fälle vor Augen, in denen Gesellschafter frühzeitig und aktiv um den Fortbestand ihres Unternehmens kämpfen. Wir diskutieren intensiv mit ihr über Lösungen anderer Rechtsordnungen und wie im deutschen Restrukturierungsrecht eine Gesellschafterfinanzierung in der Krise berücksichtigt werden könnte. Mehr Informationen auf unserer neuen Website: www.restruct.law
43:18 20.12.22
„Diesen Gesellschafterbeschluss kriegst Du nicht“
Gesellschafter im Restrukturierungsverfahren nach dem StaRUG- In unserer Jubiläumsfolge sprechen wir mit unserem Gast aus erster Stunde, dem Rechtsanwalt und Restrukturierungsexperten Kolja von Bismarck, über 3 Jahre Podcast und 2 Jahre StaRUG. Für Kolja ist die Streichung des „shift of duties“ nach wie vor der Kardinalfehler im Gesetzgebungsverfahren des StaRUG. Wir sprechen mit unserem Gast über die heilige Kuh in der deutschen Restrukturierungslandschaft und gehen der Frage nach, warum Banken beim StaRUG zögern. Als Mitglied des Vorstands der TMA-Deutschland gewährt uns Kolja Einblicke zu den Hintergründen der TMA-Positionen und wir erfahren schließlich, warum Cordhosen und Surfbrett für Kolja keine Optionen mehr sind. Shownotes: Robalo (Wolfsbarsch) in Salzkruste – eine portugiesische Spezialität. Rezeptvorschlag hier: https://www.essen-und-trinken.de/rezepte/50706-rzpt-wolfsbarsch-salzkruste ;-) Mehr Infos hier: www.restruct.law
33:29 02.12.22
„Es werden weitere Initiativen aus Brüssel kommen, um die nationalen Insolvenzrechte zu harmonisieren“
Weitere Änderungen im deutschen Insolvenzrecht Rechtsanwalt Daniel Friedemann Fritz, Partner der Kanzlei Dentons und Private Expert der EU-Kommission für das deutsche Insolvenzrecht ist unser Gast. Wir besprechen den Stand der aktuellen Harmonisierungsbestrebungen der EU-Kommission und wagen den Blick voraus. Wir erfahren, warum die Kapitalmarkunion weiterhin der wichtigste Motor bei den Harmonisierungsbemühungen sein wird und, dass diesmal eine schnelle und kostengünstige Restrukturierung von Klein- und Kleinstunternehmen im Fokus steht. Zudem sprechen über mögliche deutsche Regelungen für ein einheitlichen Berufsrechts und wie die in die europäischen Überlegungen passen. Außerdem verrät uns Daniel seinen Wunsch an das BMJ. Mehr Infos hier: www.restruct.law
35:42 31.10.22
„Wir werden noch dankbar sein, mit Betriebsräten und Gewerkschaften Lösungen zu finden“
Arbeitsrechtliche Restrukturierungen und UnternehmenskrisenFür Burkard Göpfert – Partner der Arbeitsrechtsboutique KLIEMT.Arbeitsrecht – bleibt die größte Herausforderung der zunehmende Mangel an Menschen in allen Positionen. Daran ändern auch die aktuellen Kostenexplosionen nichts. Wie können Unternehmen diese Herausforderung meistern? Wie verändert die Digitalisierung arbeitsrechtliche Restrukturierungen? Gemeinsam mit Burkard richten wir den Blick auch auf Unternehmensumstrukturierungen, die ganze Regionen betreffen. Welchen Wert hat der soziale Frieden in diesen Situationen, aber auch darüber hinaus? Wo stehen Arbeitnehmervertretungen heute und wo liegen ihre Chancen in der Zukunft? Burkard gibt uns interessante Einblicke in die Welt des kollektiven Arbeitsrechts. Mehr Infos hier: www.restruct.law
39:16 12.09.22
„Wahnsinnig spannend wird es, wenn ESG mit den Covenants verwoben wird“
ESG-Kriterien bei Restrukturierung und Insolvenz Mit den McKinsey-Partnern Timo Kamp und Stefan Kemmer diskutieren wir in dieser Folge ausführlich die Auswirkungen von ESG auf aktuelle und zukünftige Restrukturierungen. Wir schauen auf den Urknall der Nachhaltigkeit im Jahr 1972 und den breiten Druck der gesellschaftlichen Debatte auf Unternehmensentscheider aller Ebenen. Stefan und Timo erläutern die Entwicklungen auf der Investorenseite und verdeutlichen den Umfang der bereits stattfindenden Verschiebung zu „grünen“ Investitionen. Wie verhält es sich mit den Bewertungskriterien für „braune“ und „grüne“ Unternehmen? Außerdem klären wir die verschiedenen Dimensionen die eine ESG-konforme Unternehmens(neu)ausrichtung beinhalten kann. An konkreten Beispielen zeigen Timo und Stefan, dass bereits heute ESG-Themen in Restrukturierungen eine Rolle spielen. Mehr Infos hier: www.restruct.law Shownotes: McKinsey & Company / Climate Change Report https://www.mckinsey.com/business-functions/sustainability/our-insights/the-net-zero-transition-what-it-would-cost-what-it-could-bring McKinsey & Company / Climate Change https://www.mckinsey.com/featured-insights/climate-change Club of Rome: https://www.clubofrome.org Club of Rome Deutschland: https://clubofrome.de Club of Rome: “The Limits to Growth”: http://www.donellameadows.org/wp-content/userfiles/Limits-to-Growth-digital-scan-version.pdf Gaya Herrington: The Limits to Growth model: still prescient 50 years later https://www.clubofrome.org/publication/earth4all-ltg-model/  
46:15 18.08.22
„Das ist Insolvenzlyrik, keine brauchbare Handlungsanweisung“ (Teil 2)
Die Insolvenzanfechtung nach §133 InsO Im zweiten Teil unserer Doppelfolge mit Prof. Dr. Godehard Kayser zum Thema der Neuausrichtung der Vorsatzanfechtung widmen wir uns eingehend einer ganzen Reihe unbestimmter Rechtsbegriffe der neuen Senatsrechtsprechung. Deren Ausgestaltung wird für die Praxis noch einige Herausforderungen bereithalten, wenn es auf den entsprechenden Tatsachenvortrag in einem Prozess ankommt. Prof. Kayser zeigt, dass zukünftig alles von einer eigenen Erklärung des Schuldners abhängig sein könnte. Oder kommt es dann doch wieder auf Indizien an, die die neue Senatsrechtsprechung gerade beseitigen wollte? Die Ausführungen des BGH dazu sind aus Sicht des ehemaligen Senatsvorsitzenden eher Insolvenzlyrik als konkrete Hinweise. Mehr Informationen auf unserer Website www.restruct.law
34:32 27.07.22
„Fragen über Fragen“ (Teil 1)
Die Vorsatzsanfechtung nach § 133 InsO Mit Prof. Dr. Godehard Kayser, dem ehemaligen Vorsitzenden Richter des IX. Zivilsenats am BGH, diskutieren wir die „neue Ausrichtung“ der Vorsatzanfechtung. Vor allem die Insolvenzverwalter und die Instanzgerichte stehen ein wenig hilflos da, wenn es um die Auslegung einzelner Passagen in den jüngeren Entscheidungen des Senats geht. Die Kritiker eines ausufernden Anfechtungsrechts hingegen begrüßen den eingeschlagenen Weg. Wir wollen die neue Rechtsprechung eingehend beleuchten und diskutieren mit unserem Gast in einer Doppelfolge ihre Ursprünge. Dabei stellen wir fest, dass nicht alles daran neu ist und es künftig eine gute Idee sein könnte, auch die Judikative trotz des Gewaltenteilungsprinzips bei Änderungen der InsO anzuhören. Mehr Infos hier: www.restruct.law In dieser Folge erwähnte Urteile und Aufsätze: BGH, Urt. v. 6.5.2021 – IX ZR 72/20 Link: https://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/list.py?Gericht=bgh&Art=en&sid=0053906c55b5a1480d10145a1a7b2826 BGH, Urt. v. 3.3.2022 - IX ZR 78/20 Link: https://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/list.py?Gericht=bgh&Art=en&sid=f3a6a16df1c155a76133f4ad25dbd132 Kayser, Godehard: „Konsequenzen des neuen Anfechtungsrechts für die Rechtsprechung des BGH – Viel Lärm um nichts?“, ZIP 2018, 1153 ff. Link: https://www.juris.de/perma?d=jzs-ZIP-2018-24-1153-01-A-01 Schoppmeyer, Heinrich: „Rechtssystematische Überlegungen zum Insolvenzanfechtungsrecht nach der Reform – 11 Thesen und eine Schlussfolgerung“ Teil 1: WM 2018, 301 ff. Link Teil 1: https://www.juris.de/perma?d=jzs-WM-2018-07-0301-1 Teil 2: WM 2018, 353 ff. Link Teil 2: https://www.juris.de/perma?d=jzs-WM-2018-08-0353-1
35:36 20.07.22
„Das StaRUG ist kein Beratertool, um Finanzierer zu benachteiligen“
Ausländische Steuerforderungen im Restrukturierugsverfahren nach dem StaRUG Dr. Frank Schäffler, Partner bei GRUB BRUGGER, erläutert den außergewöhnlichen "Karlsruher StaRUG-Fall" — die Restrukturierung eines international tätigen Handelsunternehmens. Als Berater war er auf der Unternehmensseite tätig, als es darum ging, mehrheitlich ausländische Umsatzsteuerforderungen zu restrukturieren und betrat Neuland in dieser Restrukturierungssache. Können in einen StaRUG-Plan auch ausländische Steuerforderungen, insbesondere Steuerforderungen aus Nicht-EU-Ländern einbezogen werden? Wie gelang es, bestehende Finanzierungen nur minimal zu tangieren? Was war das entscheidende Kriterium bei der Gruppenbildung? Wir erfahren außerdem, warum ein IDW S6-Gutachten – das derzeit noch im Entstehen war – die ideale Brücke im Verfahren wurde. Mehr Infos hier: www.restruct.law Bericht im InDat-Report: https://is.gd/01_restruct_law
33:21 25.06.22
"Plakate vor der Staatskanzlei wirken besser als ein Schreiben des Generalbevollmächtigten"
Eigenverwaltung | ESG in der Krise | Gewerkschaften in der Restrukturierung Die Handelsblatt-Jahrestagung Restrukturierung 2022 hat auch in diesem Jahr ein wahres Stakkato an Themen geliefert. Vom Umgang mit Gewerkschaften über gute und schlechte Eigenverwaltungen bis hin zu dem großen Thema ESG – eine Vielzahl an Themen wurden teils pointiert, teils in zu kurzen Ausschnitten vorgetragen, um dem engen Zeitregime gerecht zu werden. Wir rekapitulieren die wichtigsten Themen der Veranstaltung in gewohnter Weise mit Prof. Dr. Lucas F. Flöther und Stefan Sanne und erfahren von der neuen Stärke der Gewerkschaften, warum Laufschuhe nicht immer in das Businessgepäck kommen und welche Entwicklungen sich im Restrukturierungsmarkt abzeichnen. Mehr Infos hier: www.restruct.law
36:43 01.06.22
„Die Winterschlaf-Bären von heute sind die Insolvenzfälle von morgen“
Familienunternehmen und Krisenresilienz Gemeinsam mit Prof. Dr. Nadine Kammerlander, Lehrstuhlinhaberin für Familienunternehmen an der WHU-Otto Beisheim School of Management in Vallendar und ehemalige McKinsey-Beraterin, diskutieren wir die Anpassungsfähigkeit, Veränderungsbereitschaft und die Krisenresilienz deutscher Familienunternehmen. Wir erfahren von Nadine, warum Familienunternehmen anders ticken und warum die Risikobetrachtung bei einem Familienunternehmer häufig einem „one shot game“ in der Spieltheorie entspricht. Wir diskutieren über neue Herausforderungen im Zusammenhang mit ESG und erfahren, warum sich Familienunternehmer in die Gruppe der Chamäleons und der Winterschlaf-Bären teilen. Mehr Infos hier: www.restruct.law Podcast "Zukunft Familienunternehmen" mit Nadine Kammerlander: https://podcast212ec4.podigee.io/ Studie von Nadine Kammerlander (WHU) und FTI Andersch: "Wie Familienunternehmen die Krise meistern"
37:36 14.04.22
„Die Juckepunkte müssen vorher bekannt sein.“
Über Erfolg in der Eigenverwaltung trotz Haftungsansprüchen und Sanierungskultur Mit Rechtsanwalt Dr. Stefan Weniger (Restrukturierungspartner) und Rechtsanwalt Silvio Höfer (Anchor Rechtsanwälte) diskutieren wir anlässlich des 10-jährigen ESUG-Jubiläums die Veränderungen der Sanierungskultur. Konkret schauen wir uns, zusammen mit den Vorstandsmitgliedern des Forum 270 e.V., die Anforderungen und Grenzen der Eigenverwaltung an. Wir erfahren, warum es wichtig ist, vorher die „Juckepunkte“ des Falls zu kennen, um auch erfolgreich in der Eigenverwaltung zu sein. Einer dieser Punkte sind oftmals Haftungsansprüche gegen Geschäftsführer und Gesellschafter. Kontrovers diskutieren wir, ob diese eine Eigenverwaltung ausschließen. Wir sprechen aber auch über die Schwierigkeiten und Auswirkungen des Ukraine-Konflikts: wie kann eine Fortbestehensprognose jetzt erstellt werden? Und wie sieht dahinter die Sanierung aus? Auch das Thema erneuter Staatshilfen sparen wir nicht aus. Mehr Infos hier: www.restruct.law
32:33 21.03.22
Der „Last Minute Deal“ als Co-Investor 
Investoren im Restrukturierungsverfahren nach dem StaRUG In dieser Folge diskutieren wir ausführlich den spannenden Fall, wenn überraschend ein zweiter Investor auf den (Restrukturierungs-)Plan tritt. Dazu sprechen wir mit dem Investmentspezialisten Benedikt Ziehensack (Silvercourt Capital Partners) und dem Restrukturierungsanwalt Dr. Alexander Höpfner (AC Tischendorf) über die Rolle der Finanzinvestoren in verschiedenen Restrukturierungsszenarien. Wir erfahren von Benedikt Ziehensack mehr über die angelsächsische Sichtweise auf internationale und deutsche Restrukturierungssituationen. Alexander Höpfner kann hierzu aus dem Nähkästchen plaudern, denn er war es, der den Zweitinvestor im StaRUG-Verfahren „eterna“ beraten hat. Unsere Gäste sind sich darin einig, dass zwar die Konkurrenzsituation zwischen verschiedenen Investoren gewollt ist, kurzfristige Einstiegsszenarien aber nur konsensual gelöst werden können. Mehr Infos hier: www.restruct.law
44:52 31.01.22
„Im Grunde war es so wie bei Schrödingers Katze“
Praxisfall zur Bewältigung einer Unternehmenskrise mit dem StaRUG Dr. Matthias Hofmann hat als Restrukturierungsbeauftragter im StaRUG-Verfahren der Eterna Mode Holding GmbH nicht nur juristisches Neuland betreten. Auch in technischer Hinsicht wurde mit dem Restrukturierungsgericht in München Neues ausprobiert. Er erläutert uns, warum die Planbetroffenenversammlung und deren Leitung den Beteiligten Kopfzerbrechen bereitet hat und warum er hierbei an Schrödingers Katze denken musste. Schließlich erfahren wir mehr von ihm über die Herausforderungen als Restrukturierungsbeauftragter der ersten bekannt gewordenen Sanierung einer kapitalmarktfinanzierten Gesellschaft mit den Instrumenten des StaRUG. Shownotes: Schrödingers Katze: https://de.wikipedia.org/wiki/Schr%C3%B6dingers_Katze Mehr Informationen hier: www.restruct.law
40:10 30.12.21
„Wer jetzt verschleppt, wird härter rangenommen“
Haftung des Geschäftsführers in der Insolvenz - wann darf was gezahlt werden? Mit Prof. Dr. Georg Bitter diskutieren wir die höchst praxisrelevante Norm des neuen § 15b InsO. Dabei steigen wir mit der Frage ein, was nach der Streichung des „shift of duties“ für die Ausrichtung des Handelns der Organe an den Gläubigerinteressen noch übrig geblieben ist. Wir erfahren, warum das neue Gesetz nach dem Ablauf der Antragsfrist keine Gnade mehr walten lässt; hören aber auch,  warum vielleicht doch noch ein wenig Licht am Ende des Tunnels bleibt, wenn auch nur auf der Rechtsfolgenseite. Wir steigen mit Prof. Bitter tiefer ein zu der Frage, welche Zahlungen sind wann noch erlaubt? Wie ist der Sorgfaltsmaßstab in der vorläufigen Insolvenzverwaltung im Vergleich zur vorläufigen Eigenverwaltung zu bewerten? Und gibt es da überhaupt einen Unterschied? Und zu § 15b Abs. 8 InsO sind wir mit Prof. Bitter einer Meinung, dass sich die Beratungspraxis auf eine analoge Anwendung von § 15b Abs. 8 InsO für Arbeitnehmeranteile eher nicht verlassen sollte. Mehr Informationen hier: www.restruct.law
43:50 08.11.21
„Man muss den Griff bestmöglich am Fall haben!“
Anwaltliche Beratung in der Unternehmenskrise Dr. Thorsten Bieg ist Rechtsanwalt, Steuerberater und Partner bei der Kanzlei GÖRG. Als erfahrener Beratungsanwalt in Krisensituationen besprechen wir die ersten Schritte in einem Beratungsmandat. Was sind die wichtigen Erstinformationen? Wie stellt man ein Restrukturierungsmandat auf? Was sind die Erfolgsfaktoren und wie wichtig ist die Kommunikation am Beginn? In dieser Folge erfahren wir warum die professionelle Grundaufstellung aller Beteiligten entscheidend ist und warum die Kanzlei GÖRG bei der Übernahme der Rolle eines CRO (Chief Restructuring Officer) immer auf die Organstellung drängt. Mehr Informationen hier: www.restruct.law
38:18 06.10.21
Der Sachwalter ist der Aufpasser, nicht der Macher
Sachwalter in der Eigenverwaltung Mit Prof. Dr. Torsten Martini, Managing Partner der Kanzlei LEONHARDT RATTUNDE, richten wir diesmal den Blick auf die Neuregelungen zur Eigenverwaltung. Wir thematisieren die Auswirkungen der fehlenden Vertragsbeendigung im StaRUG auf die Eigenverwaltung und diskutieren die erweiterten Anforderungen an die Antragsvorbereitung. Hierbei rücken wir die Rolle des Sachwalters und dessen Aufgaben und Befugnisse in den Fokus, erfahren, warum die Rolle des Sachwalters ein "heißes Pflaster" sein kann und räumen ein Missverständnis aus. Mehr Informationen hier: www.restruct.law
32:34 08.09.21
"Wir müssen lernen, mit den Verfahren, die wir haben, gut umzugehen"
Insolvenzen und Unternehmensrestrukturierungen in der Pandemie Mit Andreas Warner und Prof. Dr. Lucas Flöther, Moderatoren der Handelsblatt Jahrestagung Restrukturierung 2021, sprechen wir über folgende Themen: Ist die Krise abgesagt? Wer sind die Restrukturierungskandidaten in den nächsten Monaten? Wer stand mit Helm und Kettenhemd in der Manege? Was war wirklich anstrengend in den letzten zwölf Monaten? Wie hat sich das erweiterte digitale Format bewährt und was hat uns gefehlt? Mehr Informationen hier: www.restruct.law
33:33 02.07.21
"OEMs und Tier-1-Zulieferer sind sehr professionell aufgestellt und hart in der Sache"
Anwaltliche Sanierungsberatung in der Automobilindustrie- Dr. Jasmin Urlaub ist Rechtsanwältin und Partnerin bei Menold Bezler in Stuttgart. Sie berät mit ihren KollegInnen häufiger in Sanierungssituationen in der Automobilindustrie und teilt ihre Erfahrungen über das erste StaRUG-Verfahren in Baden-Württemberg mit uns. Darüber hinaus sprechen wir mit Jasmin über die Besonderheiten von Restrukturierungen im Automobilsektor. Wie ist das Verhältnis zwischen KundInnen und Finanzierern? Wie positionieren sich Kunden mit unterschiedlichen Interessen im Restrukturierungsprozess? Was spricht für ein StaRUG-Verfahren bei Automobilzulieferern? Mehr Informationen hier: www.restruct.law
36:00 29.06.21
Praxistest StaRUG: Fastlane oder Highway to Hell?
Restrukturierungsverfahren nach dem StaRUG sind schnell aber anspruchsvoll- Mit Rechtsanwältin Sylvia Fiebig, Partnerin bei White & Case, tauschen wir uns über die ersten Erfahrungen in Restrukturierungsverfahren aus. Aus verschiedenen Perspektiven schauen wir auf die zeitlichen Abläufe in den ersten Verfahren. Wir besprechen eine ganze Reihe praxisrelevanter Fragen: Werden planbetroffene Gläubiger vom Verfahren überrascht? Können sich Gläubiger ausreichend vorbereiten? Welche Rolle spielen Restrukturierungsbeauftragte? Was ist im Abstimmungstermin wichtig? Welchen Stellenwert hat die Kommunikation zwischen allen Beteiligten? Mehr Informationen hier: www.restruct.law
36:18 09.04.21
"Es ist nicht meine Aufgabe, die Änderungen im Parlament zu kommentieren"
Zum Referentenentwurf des StaRUG- Alexander Bornemann, Referatsleiter für das Insolvenzrecht im BMJV, hat sich nicht mit dem Stones-Titel "You Can't Always Get What You Want" am Jahresende 2020 getröstet. Er erläutert uns, dass Kompromisse in der EU-Richtlinie es dem nationalen Gesetzgeber nicht leichter machen und wieder zu Kompromissen führen. Wir erfahren, dass ein Abstandsgebot keine denknotwendige Voraussetzung ist und Streichungen auch für mehr Klarheit sorgen können. Außerdem klären wir, warum die Stones vielleicht doch schon mal im Ministerium zu hören waren. Mehr Informationen hier: www.restruct.law
36:15 18.03.21
"Ohne Zustimmung der Gesellschafter gibt es kein StaRUG-Verfahren und keine Treuhand"
Restrukturierungsverfahren und Treuhandvereinbarungen als Alternativen zur Insolvenz- Mit Andreas Ziegenhagen, Rechtsanwalt und Managing Partner der weltweit größten Anwaltskanzlei Dentons, diskutieren wir die Eskalationsstufen im Umgang mit dissentierenden Gläubigern. Wir erfahren, dass es manchmal ausreichend ist, mit dem StaRUG zu drohen und warum vor allem für die Restrukturierung von Schuldscheindarlehen das StaRUG ein geeignetes Tool ist. Wir tauchen diesmal tief in fachliche Themen ein. Wann ist eine Sanierungsmoderation sinnvoll? Wie fügt sich das Modell der doppelnützigen Treuhand in das StaRUG-Verfahren ein? Gibt es Durchsetzungsmöglichkeiten gegen ablehnende Gesellschafter? Und wir erfahren, warum das StaRUG die Anzahl konsensualer Sanierungen erhöhen wird. Mehr Informationen hier: www.restruct.law
35:55 12.02.21
"Die Vertragsbeendigung wäre die Eskalation im Quadrat gewesen"
Insolvenzrecht in der Pandemie | Neues Restrukturierungsrecht StaRUG | Insolvenzgericht- Mit Herrn Prof. Dr. Heribert Hirte (CDU), Mitglied des Bundestages und kommissarischer Vorsitzender des Rechtsausschusses, diskutieren wir in der Herzkammer der deutschen Demokratie kurz vor der entscheidenden Abstimmung über das SanInsFoG die finalen und wegweisenden gesetzgeberischen Entscheidungen, insbesondere zum StaRUG. Wir erfahren mehr über die Diskussionen im Hintergrund, die zur Streichung der Passagen über die Vertragsbeendigung im Gesetzentwurf geführt haben. Welche Überlegungen wurden zu den Haftungsvorschriften für Geschäftsleiter bei drohender Zahlungsunfähigkeit angestellt? Bedarf es eines Unternehmerführerscheines? Und Prof. Hirte erläutert uns, warum sich bei der Konzentration der Insolvenzgerichte die fachlichen Argumente wieder nicht durchgesetzt haben. Mehr Informationen hier: www.restruct.law
32:32 22.12.20
"Wir brauchen das Verfahren jetzt – fangen wir an"
Insolvenzrichter spricht über das neue Restrukturierungsverfahren- Dr. Daniel Blankenburg ist Insolvenzrichter am Amtsgericht Hannover und hat sich schon unter einem besonderen Blickwinkel intensiv mit dem kommenden StaRUG beschäftigt: Er ist auch für die EDV-technischen Vorarbeiten zuständig. Wir erfahren von ihm, was es heißt, ein neues Gericht zu organisieren. Mit ihm diskutieren wir aber auch, wie die zukünftigen Restrukturierungsrichter mit den besonderen Anforderungen des StaRUG umgehen werden. Wird es eine Vorauswahlliste nach dem Hannoveraner Modell auch für Restrukturierungsbeauftragte geben? Und warum ist Daniels wichtigster Wunsch ein Registerzeichen? Mehr Informationen hier: www.restruct.law
32:35 26.11.20

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