Von MusikerInnen über SchauspielerInnen bis zum Bestseller-Autor: In diesem Interview-Podcast treffen sich Klaus Brunner und Benjamin Stolz mit den kreativsten Köpfen Tirols. Was treibt sie an? Wo stoßen sie auf Widerstände? Wie sieht ihr Alltag aus? Es kommen jene zu Wort, die in Tirol Kunst machen und die dafür verantwortlich sind, dass die Kultur in diesem Land lebt. Alle Folgen von "Das K - Der Tiroler Podcast für Kunst und Kultur": https://www.tirol.at/podcast
örg Koopmann ist seit Jahrzehnten mit seiner Kamera in Tirol und der ganzen Welt unterwegs. Sein Blick richtet sich dabei auf das Alltägliche, auf die Kleinigkeiten, die viele von uns gerne mal übersehen. So entstehen liebevoll-kritische Portraits, die das Land ungeschönt zeigen und ehrlicher nicht sein könnten. Seine Kamera hat der Fotograf fast immer bei sich, denn für Jörg Koopmann kann schon der kleinste Spaziergang zum Abenteuer werden - zum Beispiel wenn er im Alpbachtal an einer Garage vorbeigeht und sich die Frage aufdrängt, wie es sein muss, mit Hängen und Bergen zu leben. Aus der Frage wird schließlich die Bilderserie „Ganz schön schräg“, die im nächsten Mein Tirol zu sehen sein wird und in der er sich mit dem Talent der Tiroler auseinandersetzt, schräge Flächen immer wieder ins Lot zu bringen. Als Sohn einer Fotolaborantin und Enkel eines – wie er sagt – „fantastischen“ Hobbyfotografen kommt Koopmann schon in jungen Jahren mit dem Medium Bild in Kontakt und ist früh von dessen Möglichkeiten begeistert. „Ich habe als Schüler gemerkt: Fotografie ist dieses herrlich überschaubare Medium, wo du nicht viel brauchst und dich ausdrücken kannst. Von dieser Einfachheit und Reduktion, die die Fotografie bietet, bin ich immer noch überzeugt.“ Diese Überzeugung brachte er zusammen mit seinem Talent und dem geschulten Blick ein, um die Bildsprache im Tourismus weiterzudenken. Statt geschönten Hochglanzbildern wollte er Lebenswelten und Authentizität zeigen: „Wenn ich einem Nordeuropäer ein Bild von einem Berg und blauem Himmel zeige, wird dieser nicht wissen, ob das Nepal oder Tirol ist.“ So war er maßgeblich am Projekt „Sight-Seeing“ beteiligt, das unter der Leitung des Kulturwissenschafters Wolfgang Scheppe umgesetzt wurde. Für Sight-Seeing reisten neben Koopmann sechs weitere renommierte Fotografinnen und Fotografen durch Tirol, um das Land durch ihren ganz persönlichen Blick zu dokumentieren. Aus diesen mitunter eigenwilligen Perspektiven entstanden zwei Bildbände, die auch den Alltag hinter den Kulissen und die Verschmelzung von Tradition und Moderne zeigen: „Das, was uns umgibt, hat eine gewisse Normalität und das muss nichts Negatives sein. Es gab lange die Angst in der Werbung, dass alles, was normal ist und nicht überhöht oder geschönt, missverstanden werden kann“, erklärt Koopmann die Kraft der entstandenen Aufnahmen. Im Podcast erzählt er uns, warum es so wichtig ist, den eigenen Blick für vermeintlich Unbedeutendes zu schärfen und einfach mal kurz im Moment zu verweilen, um innezuhalten. Wir erfahren außerdem, warum es für kreative Menschen so schwer ist, mit Kritik umzugehen (und wie es trotzdem gelingen kann), was er meint, wenn er davon spricht, dass die Schule uns als „Bildlegastheniker“ hinterlässt und wie es sein kann, dass er sich als Münchner in Tirol manchmal so fremd fühlt wie in Japan. || Weiterführende Links || offizielle Website: https://nu-j.org | www.instagram.com/koopmannjoerg | www.tirol.at/blog/autoren/joerg-koopmann | www.tirol.at/blog/magazin | de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B6rg_Koopmann | en.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Scheppe | www.wolfgangscheppe.com/articles/1/sight-seeing | www.hatjecantz.de/sight-_seeingbildwuerdigkeit-und-sehenswuerdigkeit-2846-0.html | www.tirol.at/reiseservice/broschueren | www.tirol.at/regionen/a-alpbachtal
3/1/23 • 33:57
Vom guten Gefühl beim Blick auf eine Berglandschaft bis zur Halluzination beim Extrembergsteigen – die Psychiaterin Katharina Hüfner will herausfinden, was die Berge mit uns machen. Als Wissenschaftlerin ging sie den Abenteuergeschichten von berühmten Alpinisten nach, entdeckte ein neues Krankheitsbild und ist bei Medien aus der ganzen Welt als Interviewpartnerin gefragt. Katharina Hüfner haben die Berge schon sehr jung in ihren Bann gezogen. Als Kind wollte sie Skirennläuferin werden, heute ist sie Ärztin und steigt in ihrer Freizeit mit den Skiern auf Berge in Tirol, Chile oder Kirgistan. Einen 8.000er zu erklimmen ist dabei weniger ihr Ziel als der Weg: „Wenn man in den Bergen unterwegs ist, kommt man oft an sehr entlegene Plätze auf der Welt und hat die Möglichkeit dort Menschen kennenzulernen und zu erfahren, wie sie leben und auch wie sie bergsteigen.“ Als Wissenschaftlerin und Psychiaterin bekam Katharina Hüfner in Innsbruck die Möglichkeit, sich ihren Forschungsschwerpunkt selbst auszusuchen. Da war schnell klar, dass sie sich auch beruflich den Bergen zuwenden möchte. Einen „Typ Extrembergsteiger“ kann sie nach all ihren Untersuchungen aber nicht festmachen: „Genauso, wie wenn man ein guter Krankenpfleger oder eine gute Verkäuferin sein will, muss man seinen Beruf lieben und das ist auch beim Bergsteigen die wichtigste Eigenschaft.“ Beim Skibergsteigen in Kirgistan lernte Katharina Hüfner schließlich den Spezialisten für Alpine Notfallmedizin Hermann Brugger kennen. An einem Abend am Lagerfeuer tauschten sie sich über ihre Forschungsthemen aus und überlegten, wie sie ihre Fächer zusammenbringen könnten. Sie beschlossen, Halluzinationen, die in großen Höhen beim Extrembergsteigen auftreten können, gemeinsam zu untersuchen und entdecken ein Krankheitsbild, das bisher nicht definiert war: die Höhenpsychose. Für die Studie wälzen sie die Bücher berühmter Alpinisten wie Hermann Buhl und Reinhold Messner: „Am häufigsten ist das Dritte-Person-Phänomen, das zum Beispiel Hermann Buhl in seinem Bericht über die Erstbesteigung des Nanga Parbat beschreibt. Er harrte eine Nacht an einer Felswand aus und beschreibt das Gefühl, jemand wäre dort mit ihm gestanden.“ Diese und weitere Anekdoten erzählt uns Katharina Hüfner im Podcast. Sie berichtet außerdem wie überrascht sie über den großen medialen Anklang zu dieser Studie war. Wir fragen die Psychiaterin, warum uns das Bergsteigen gut tut, warum manche Menschen danach aber auch süchtig werden können und erfahren, wie sie selbst es schafft, genügend Bewegung in ihren Alltag zu integrieren. || Weiterführende Links | de.wikipedia.org/wiki/Third-Person-Effekt | www.i-med.ac.at/mypoint/news/714330.html | de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Buhl | de.wikipedia.org/wiki/Reinhold_Messner
2/7/23 • 35:57
Als Küchenchef bricht Benjamin Parth alle Rekorde. Mit 19 wird er zum jüngsten Haubenkoch Österreichs, mit Mitte 30 hat er die maximal mögliche Anzahl an Hauben erkocht. Wie das ehemalige Infant Terrible diese Erfolge erreichen konnte und warum er trotzdem nur der zweitbeste Koch seines Hauses ist, erzählt uns der legendäre Koch in dieser Episode von „das K“. Wir treffen Benjamin Parth in Ischgl im Yscla, dem Hotel seiner Familie. Daran angeschlossen ist das Gourmetrestaurant „Stüva“. Mit 5 Hauben (19 Punkten) im Gault&Millau ist es aktuell das höchstdekorierte Restaurant in Tirol. Am Eingang werden wir von Benjamins Mama und seiner kleinen Tochter begrüßt, als hätten wir bei Familie Parth zuhause an die Tür geklopft. „Der Tati“ wird von den beiden aus der Küche geholt und hilft uns erstmal, unser Podcast-Equipment aufzubauen. Vom Küchchef selbst designed, ist das Restaurant ebenso puristisch eingerichtet, wie seine Teller angerichtet sind. Die verliehenen fünf Hauben empfindet Benjamin Parth nicht als Druck, sondern als Befreiungsschlag: „Für uns ist es eine Bestätigung, ab sofort nur noch das zu kochen, was uns Spaß macht, denn das hat uns auch so weit gebracht.“ Angetrieben von seiner Leidenschaft für perfekte Produkte und mutige Kreationen überzeugte der Koch des Jahres 2019 die Kritiker durch seine reduzierte und klare Linie mit hoher Geschmacksdichte. Als guten Koch würde er sich selbst trotzdem nie bezeichnen: „Ich kenne meine Stärken, aber auch meine Schwächen und die gilt es jeden Tag zu korrigieren.“ Benjamin Parth wird 1988 in eine Hoteliersfamilie in Ischgl geboren. In die Hotelfachschule, wie von seinen Eltern vorgeschlagen, will er nach einer Extrarunde im Gymnasium in Landeck aber keinesfalls. Für ihn ist klar: „Ich wollte immer ein großer Koch werden und um der Beste zu werden, muss man bei einem der Besten lernen“. Mit seinem Nokia 3310 ruft er also bei der Südtiroler Kochlegende Heinz Winkler an und bittet um eine Lehrstelle. Am ersten Tag steht der damals 15-Jährige mit seinem Messerkoffer in der Küche und wird erstmal zwei Stunden lang nicht beachtet - bis sich ein Sous-Chef seiner erbarmt. Er selbst setzt heute auf einen familiären Umgang mit seinem Küchenteam: „Das ist 20 Jahre her. Der Ton in den Küchen hat sich total gewandelt. Die Leute müssen sich wohl fühlen und mit Freude zur Arbeit kommen können.“ Nachdem Benjamin Parth in Frankreich, Spanien und Dänemark Erfahrungen sammelt, kehrt er mit 19 in die Küche des eigenen Hotels zurück und will Küchenchef werden. Eine Idee, von der sein Vater zunächst nicht begeistert ist. Das spornt den Sohn nur noch mehr an: „Wenn zu mir jemand sagt, dass ich etwas nicht kann, dann muss ich es erst recht beweisen. Das ist heute noch so.“ Dass er mit 24, neben allen großen Erfolgen, einmal einen Punkt in der Gault&Millau Bewertung verloren hat, war für sein „Kochego“ nicht ganz einfach, aber wichtig. Neue Eindrücke für seine Gerichte sammelt Benjamin Parth auf Reisen, am liebsten in Metropolen wie Paris, London oder New York. Aber auch sein internationales Team, in dem aktuell Kolleg:innen mit Wurzeln aus Pakistan, Serbien oder Frankreich kochen, bringt immer wieder neue Geschmäcker und Ideen ein. „Dafür muss man offen sein. Ich kann auch noch von einem 19-Jährigen etwas lernen.“ Zum Feiern der 5. Haube ist das Team noch nicht richtig gekommen, denn im Stüva ist die Nachfrage groß. Die Feier soll in einer ruhigeren Zeit nachgeholt werden, die nächsten Ziele sind dagegen bereits gesetzt. Das Stüva wurde vom renommierten Französischen Restaurantführer La Liste zu einem der 100 besten Restaurants der Welt gekürt: „Da schauen wir jetzt natürlich, dass wir auf dieser Liste noch ein Stückchen weiter nach oben kommen!“ || Weiterführende Links || www.instagram.com/benjaminparth | www.falstaff.at/a/benjamin-parth | de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Parth | www.yscla.at | www.gaultmillau.at/restaurant/stuva | de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Winkler_(Koch)
1/1/23 • 28:17
Norbert Pleifer leistet seit über 40 Jahren erfolgreich Kulturarbeit „im Gebirge“ und ist als kritischer und humorvoller Geist bekannt. In seinem Treibhaus teilen sich Weltstars, lokale Größen und Nachwuchstalente eine Bühne. Er erzählt uns vom Lebensgefühl der 70er Jahre, von den Widerständen, auf die er in Tirol trifft und warum er keinem Streit aus dem Weg geht. Von Josef Hader bis Joe Zawinul – im Innsbrucker Treibhaus geben sich seit Jahrzehnten österreichische und internationale Stars die Klinke in die Hand. Mit vielen von ihnen verbindet Norbert Pleifer, den Gründer und Hausherren des achteckigen Turmes in der Angerzellgasse, Freundschaften. Sie kämen nicht wegen dem Geld, sondern wegen dem Platz und dem tollen Publikum. Das Treibhaus, so beschreibt es Pleifer selbst, ist ein wunderbares Wohnzimmer für Einheimische und Gäste aus aller Welt. Dieses aufzubauen war allerdings nicht einfach: „Es gab damals nichts als die traditionelle Kultur, zwischen Blasmusik und Schützenaufmarsch, und die Hochkultur. Hier eine Gegenkraft zu setzen, war eigenartig und witzig und man hat schon Widerspenstigkeit und Durchhaltevermögen gebraucht.“ Der gebürtige Nauderer studierte Theologie und trat in den Jesuitenorden ein, brach denn aber mit der Gemeinschaft. Ende der 1970er eröffnete er zuerst das autonome Kulturhaus KOMM und dann das Kulturzentrum Treibhaus. Früher schrieb er schon mal 40 Briefe, bis sich etwa Erich Fried zu einem Auftritt in Tirol überreden ließ. Unterstützung vom Land fanden Pleifer und seine Mitstreiter erst, nachdem sich namhafte Künstler wie Paul Flora für sie eingesetzt hatten. Auch heute stellt er sich Konflikten - wenn es sein muss - lautstark und setzt sich für Projekte ein, die ihm am Herzen liegen. Das Treibhaus-Team will ein Programm zusammenzustellen, das wichtig und notwendig, nicht nur machbar ist: „Man hört etwas, spürt etwas und weiß: das gehört in die Stadt!“ Selbst auf die Bühne hat es ihn aber nie gezogen, abgesehen von kleinen Theaterrollen, etwa als Pinguin in einem Stück von Elfriede Jelinek, wofür sie ihn sehr lobte. Jungen Menschen, die in Tirol eine Kulturinitiative starten möchten, rät er, an ihre Idee zu glauben, sich die richtigen Mitstreiter:innen zu suchen und keine Angst vorm Scheitern zu haben: „Das muss drin sein!“ || Weiterführende Links || www.treibhaus.at || Kulturstätten Links | de.wikipedia.org/wiki/Kripp-Haus | www.bogentheater.at | www.diebaeckerei.at | www.bierstindl.eu || Künstler Links | www.hader.at | de.wikipedia.org/wiki/Joe_Zawinul | www.wolf-biermann.de | de.wikipedia.org/wiki/Erich_Fried | www.tirol.at/werner-pirchner || Innsbruck Links | www.nordkette.com | www.buzihuette.at
12/1/22 • 35:42
Gebäude, die lebenswert, sinnvoll und nachhaltig sind. Mit seinem Team vom Architekturbüro Snøhetta stellt Patrick Lüth die Baukunst in den Dienst der Menschen. Was das mit grünen Dächern und grauer Energie zu tun hat, erzählt er uns in dieser Folge von „Das K“. Patrick Lüth will definitiv kein Künstler sein. Nach eigener Definition ist er „maximal Architekt und ein bisschen Manager”. Kreativ ist er trotzdem. Nach seinem Architekturstudium in Innsbruck macht Lüth ein Praktikum beim renommierten Architekturbüro Snøhetta in Oslo und springt so in eine internationale Karriere. Im Podcast erzählt er uns, wie es ihm dort als Tiroler „Buggler” ergangen ist und was er aus der skandinavischen Arbeitskultur mit nach Innsbruck genommen hat. Bekannt wurde Snøhetta in den 1990ern durch die Neugestaltung der Bibliothek in Alexandria. Während Patricks Zeit in Norwegen setzte das Studio das berühmte Opernhaus in Oslo um. Hier sollte nicht nur für Musikfans, sondern ein Platz für alle geschaffen werden. Heute tummeln sich am Dach der Oper täglich tausende Menschen. „Alle benutzen das Ding und sind ganz stolz darauf. Da ist man dann schon selbst auch sehr stolz.” Patrick Lüth blieb mehrere Jahre in Norwegen und war an einigen der spektakulärsten Design-Einreichungen des Studios beteiligt. Ein Auftrag der Firma Swarovski zog den Architekten schließlich zurück nach Tirol. Seither gibt es neben Filialen in Städten wie New York, Hong Kong oder Paris auch einen Snøhetta-Standort im kleinen Innsbruck, den Lüth seit 2011 leitet. Nach eigenem Vorbild entstanden in Tirol so mehrere nachhaltige Bürogebäude von Snøhetta, etwa in der Swarovski Manufaktur in Wattens oder bei Asi Reisen in Natters. „Raumakustik und Behaglichkeit müssen stimmen, sonst funktioniert’s nicht”, sagt der Architekt. Hierzulande könne man auch von der traditionellen Bauweise viel lernen, z. B. im Höfemuseum in Kramsach. Von so manchem Hotelbau zeigt er sich hingegen wenig begeistert: „Gegen den Geranien-Balkon habe ich prinzipiell gar nichts, aber wenn das hochskaliert wird und der ursprüngliche Sinn der Gestaltung komplett negiert wird, damit habe ich ein Problem.” Im Podcast erzählt Patrick Lüth außerdem von städtischen Wildnis-Flächen, dem Dilemma mit den Tiefgaragen und seinen Ideen für das Wohnraumproblem in Tirol. Außerdem sprechen wir über grüne Dächer und graue Energie - also jene „versteckte“ Energie, die man für Herstellung, Transport und Entsorgung von Baustoffen benötigt. Auf die Frage, wann die Baubranche nachhaltig wird, zeigt sich der Snøhetta-Chef vorsichtig optimistisch. „Jedes Mal, wenn ich etwas baue, mache ich auch etwas kaputt. Wie bei einer Operation, füge ich der Natur zuerst Schaden zu. Aber dann muss ich kompensieren oder sogar überkompensieren“. Zum Schluss fragen wir Patrick noch, was er in Tirol bauen würde, wenn er ein Projekt seiner Wahl umsetzten könnte. Das und noch vieles mehr hört ihr in dieser Episode von „das K”. || Links || https://www.linkedin.com/in/patrick-lüth-807820139 | www.snohetta.com | www.tirol.at/a-museum-tiroler-bauernhoefe | www.tirol.at/a-swarovski-kristallwelten |
11/3/22 • 43:24
Ob in der Arktis oder der Sahara: Für seine Kunst sucht Gregor Sailer das Extreme. Mit seiner Kamera dokumentiert er die Ränder der Zivilisation, doch seine Bilder sind stets menschenleer. Warum Weltpolitik oft im toten Winkel unserer Aufmerksamkeit passiert, erzählt er in dieser Folge von „Das K“. Militärische Sperrgebiete, stadtgleiche Flüchtlingslager oder die Abbaugebiete von Rohstoffen – Gregor Sailer dokumentiert Orte, wo kaum jemand freiwillig hinreist. Orte, die zuvor noch nie fotografisch festgehalten wurden. Die stets ruhigen, ästhetischen Bildkompositionen lassen nicht erahnen, dass sich Sailer dafür zum Teil in Lebensgefahr begeben muss. „Diese Ruhe ins Bild zu übersetzen, obwohl die Begleitumstände so spektakulär sind, ist ein wichtiges Ziel für mich", erklärt der Künstler. Wir treffen Gregor Sailer in Innsbruck, wenige Tage nach der Eröffnung seiner ersten großen Personale im Kunsthaus Wien. Unter dem Titel „Unseen Places“ werden einige seiner fotografischen Langzeitprojekte zusammengefasst – Projekte, für die Sailer jahrelang recherchieren, um Genehmigungen kämpfen und um die Welt reisen musste. Im Interview erzählt er uns von der Arbeit in verminten Gebieten, von Entführungsgefahr, militärischer Willkür und dem Fotografieren bei minus 50 Grad Celsius. All das ist nicht spurlos an ihm vorübergegangen: „Die schwierigsten Situationen werden mich wahrscheinlich immer beschäftigen.“ Als Familienvater möchte er so manches Risiko heute aber nicht mehr eingehen. In seinem aktuellsten Projekt „The Polar Silk Road“ hat Gregor Sailer über vier Jahre und während zahlreicher Expeditionen in die Arktis dokumentiert, welche geopolitischen Folgen das schmelzende Eis nach sich zieht. Auf seinen Bildern sind militärische Abhörstationen, Forschungseinrichtungen oder eine U-Boot-Andockstation zu sehen. Vier Jahre dauerte etwa das Genehmigungsverfahren, um in einem norwegischen U-Boot-Bunker fotografieren zu dürfen. Seine Bilder entstehen mit einer mechanischen, analogen Plattenkamera. Das 30 Kilogramm schwere Equipment trägt Sailer allein. Das Arbeiten mit der Fachkamera sei statisch und brauche Zeit für eine punktgenaue Belichtung. Auch bei widrigsten Umständen nimmt er sich Zeit um „den Raum zu definieren, zu begehen und zu entscheiden, was wesentlich für den Ort ist". Eine sehr anstrengende Arbeit. Wie weit man die inhaltliche Tragweiter der Bilder interpretiert, überlässt Gregor Sailer den Betrachter:innen. Für ihn selbst ist klar: „Ohne überzeugenden Inhalt funktioniert das Bild nicht. Es wäre rein dekorativ und an dem bin ich nicht interessiert.“ Im Interview erzählt uns Gregor Sailer außerdem, wie er sich mit Bergsport für seine Expeditionen körperlich und mental fit hält, wie wichtig seine Zeit im Ruhrgebiet für seine künstlerische Entwicklung ist und er plädiert dafür, das sensible Ökosystem der Alpen besser zu schützen. Links || Gregor Sailer auf Instagram: www.instagram.com/p/CMe3b_RFGve | Offizielle Website: www.gregorsailer.com | Ausstellung Unseren Places: www.kunsthauswien.com/de/ausstellungen/unseen-places | Ausstellung The Box: www.gregorsailer.com/The-Box | Bücher von Gregor Sailer im Kehrer Verlag www.kehrerverlag.com/de/catalogsearch/advanced/result/?artist%5B%5D=659
10/1/22 • 42:29
„Solange Gott einen Bart hat, bin ich Feminist“ – wenn so ein Spruch riesengroß auf dem Innsbrucker Dom prangt, dann steckt mitunter Katharina Cibulka dahinter. Eines ihrer bekanntesten Projekte ist die Solange-Reihe, bei der sie provokante Slogans auf Baustellenplanen stickt. Warum die Gleichstellung erst seit der Geburt ihres Kindes ein Thema für sie ist, erzählt sie in dieser Folge von „Das K“. Katharina Cibulka ist Künstlerin, Filmemacherin, Fotografin und Aktivistin. Im vergangenen Jahr wurde sie mit dem Tiroler Preis für zeitgenössische Kunst ausgezeichnet. Cibulka ist 1975 in Innsbruck geboren und ihre Ausbildung führte sich an die Akademie der bildenden Künste nach Wien und nach New York. Außerdem ist sie Mitbegründerin der Frauenband „Telenovela“ und der Künstlerinnengruppe „peek a corner.“ Gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen beschäftigt sie sich derzeit vor allem mit einem Thema: Der Gerechtigkeit zwischen Mann und Frau. Wir haben Katharina in ihrem Atelier in Innsbruck getroffen und mit ihr darüber gesprochen, warum der Kampf um die Gleichstellung auch lustig sein darf, warum sie nach ihrer Rückkehr von Wien die Tiroler Herzen erst wieder zurückerobern musste und warum für sie die Geburt ihres ersten Kindes ein Aha-Erlebnis war. „Es war plötzlich ganz klar, wie die Rollen verteilt sind. Das fand das einfach wahnsinnig unfair. Auch mein Mann hatte sich das anders vorgestellt. Ich wurde eigentlich erst danach Feministin“, erinnert sich die Künstlerin. Die Sprüche ihrer Solange-Reihe waren bereits an vielen Orten Österreichs, in Deutschland, Slowenien, Italien und Marokko zu sehen. Neue Baustellennetze sind für den kommenden Herbst geplant – eines in Frankreich und eines in den USA, nur zwei Blocks vom Weißen Haus entfernt. „Wir nähern uns dem Zentrum der Macht“, sagt Katharina Cibulka und schmunzelt. Doch ihr Aktivismus im öffentlichen Raum gefällt längst nicht allen - eines ihrer Werke wurde 2021 sogar angezündet. „Ich bekomme auch viele Mails von Menschen, die glauben, dass die Forderung nach Gleichberechtigung gar nicht mehr notwendig ist.“ Katharina Cibulka stammt aus einer Familie mit vielen kreativen Köpfen. Ihre Schwester Julia Fiegl spielt im Tiroler Neo-Volksmusik-Jazz-Oktett „Die Knödel“ und ihr Papa Albert Fiegl hat die Alpina Druckerei gegründet. Dass ihre Eltern so kunstinteressiert waren, hatte aber nicht nur Vorteile. „Mein Vater hat mich als Kind eher gequält mit Ausstellungen und dem Suchen von Etrusker-Gräbern in der Toskana. Das fand ich total unnötig. Deshalb wundert es mich jetzt umso mehr, dass ich Künstlerin geworden bin“, scherzt Cibulka. Den Aktivismus wiederum habe sie durch ihre Mutter mitbekommen. „Ich habe als Jugendliche mit ihr gegen den Transitverkehr demonstriert und wir haben die Brennerautobahn blockiert“, erzählt uns Cibulka. Und dieses Engagement setzt sich auch in ihrer künstlerischen Arbeit fort. Das Ziel der Künstle-rin ist es, sich irgendwann nicht mehr für Gleichberechtigung einsetzen zu müssen, weil es kein Thema mehr ist. „Aber davon sind wir aber noch weit entfernt“, sagt Cibulka. || Weiterführende Links || Katharina Cibulka: www.katharina-cibulka.com | Solange (offizielle Website): www.solange-theproject.com | Solange auf Instagram: www.instagram.com/solange_theproject
9/1/22 • 28:49
Adrian Goiginger ist Regisseur und Drehbuchautor. In seinem preisgekrönten Debüt „Die beste aller Welten“ hat er sein Aufwachsen im Salzburger Drogenmilieu verfilmt. Im neuen Film „Märzengrund“ behandelt er die wahre Geschichte eines Zillertaler Bauernsohnes, der sich radikal gegen die Welt auflehnt. Adrian Goigingers Filme sind einerseits melancholisch, gleichzeitig aber voller Optimismus. Für diese Episode sind wir nach Salzburg gereist, um den Regisseur in seiner Filmproduktionsfirma zu treffen. Geboren wurde Goiginger 1991, nach der Matura hat er Regie in Baden-Württemberg studiert. Sein Langfilmdebüt „Die beste aller Welten“ wurde bei der Berlinale mit dem Kompass-Perspektive-Preis ausgezeichnet und hat den Österreichischen Filmpreis in fünf Kategorien gewonnen. „Man muss aufpassen, dass man nicht immer mehr will“, sagt der Filmemacher auf die Frage, ob zu hohe Erwartungen dem persönlichen Glück entgegenstehen. Goigingers neues Werk „Märzengrund“ ist die berührende Geschichte des jungen Bauernsohnes Elias, der sich für ein Leben als Einsiedler hoch oben in den Bergen entscheidet. Die Vorlage ist Felix Mitterers gleichnamiges, beim „stummen schrei“ im Zillertal uraufgeführtes Theaterstück, das auf einer wahren Begebenheit beruht. Den Wunsch, allen materiellen Dingen zu entsagen, kann der Regisseur durchaus nachvollziehen. Was den Filmemacher ansonsten noch mit dem Einsiedler verbindet, warum er immer Abenteurer werden wollte und was er an der Zusammenarbeit mit Verena Altenberger schätzt, erzählt er uns in dieser Ausgabe von „Das K“. Auch Goigingers Kindheit in der Salzburger Drogenszene ist Thema. „Ich habe mich schon sehr früh mit Vergänglichkeit und den großen Fragen beschäftigt. Wahrscheinlich, weil ich schon so früh mit dem Tod konfrontiert war“, sagt Goiginger. Wie seine heroinsüchtige Mutter ihm - trotz aller Widrigkeiten - ein glückliches Aufwachsen ermöglicht hat und warum er kein Trauma aus seiner Kindheit gezogen hat, erzählt uns der kreative Kopf im Podcast. „Sie hat vieles von mir ferngehalten und es immer geschafft, mir Dinge so zu erklären, dass ich sie verstanden habe“, erinnert sich der Filmemacher. Auch über seine neuesten Filmprojekte verrät Adrian Goiginger schon einige Details: "Der Fuchs" ist die wahre Geschichte seines Urgroßvaters, der während des zweiten Weltkriegs eine sonderbare Freundschaft mit einem Fuchswelpen eingeht. Bei „Rickal“ mit Voodoo Jürgens in der Hauptrolle geht es um einen abgehalfterten Straßenmusiker, der sich – stets nah am Abgrund - über die Runden kämpft und dabei versucht, ein guter Vater für seinen achtjährigen Sohn zu sein.
8/1/22 • 39:58
Was haben Buddha, Voodoo und der Tiroler Herrgottswinkel gemeinsam? Lisa Noggler ist feste Kuratorin im Wien Museum und leitet das Museum der Völker in Schwaz. Als Ausstellungsmacherin entstaubt sie die museale Welt im gesamten deutschsprachigen Raum. Museen sind für die Historikerin Orte des Dialogs, in denen wir die großen Fragen des Lebens miteinander verhandeln. Als der Fotograf und Publizist Gert Chesi der Stadt Schwaz 2016 eine Sammlung von über 950 Objekten aus Westafrika und Südostasien schenkt, übernimmt die Historikerin Lisa Noggler die Geschicke des Museums. „Es gibt zwischen München und Rom kein zweites Museum wie dieses“, erklärt sie die Einzigartigkeit des Hauses. Von anderen ethnografischen Museen hebt es sich ab, indem es nicht davor zurückscheut, Vergleiche anzustellen. „Am Ende“, meint Lisa Noggler „haben wir Menschen überall auf der Welt so ziemlich dieselben Fragen.“ Genau deshalb finden sich im Museum der Völker zwischen Buddha-Statuen und Voodoo-Göttern Objekte aus der Tiroler Volkskunst und Alltagskultur. Neben ihrer Arbeit im Museum der Völker ist Lisa Noggler feste Kuratorin am Wien Museum und als freie Kuratorin unter dem Label „die Ausstellungsmacherinnen“ tätig. Ihre Forschungsinteressen liegen in Musikgeschichte, Traumataforschung, Migrations- und Kolonialgeschichte. Es gibt Themen, die sie als elementar begreift und die werden im Gespräch schnell klar. Sie sagt: „Wir sollten viel öfter hervorheben, was uns Menschen rund um den Globus verbindet, als was uns unterscheidet.“ Das Museum der Völker in Schwaz bietet ihr dafür den perfekten Nährboden. In der Kleinstadt könne sie sehr viel aktivistischer sein als etwa in Wien oder Berlin, wo die Tirolerin ebenfalls arbeitet. Am Land kennt man sich und könne die Menschen persönlich einladen, in einen Dialog zu kommen. „Wie kann es sein, dass 90 % afrikanischen Kulturguts in westlichen Museen stehen?“, führt die Museumsleiterin aus. Sie engagiert sich aktiv in der sogenannten Provenienzforschung, also der Frage wo Objekte herkommen und ob sie jemand zurückhaben möchte. „Es muss klar sein, dass Europa nicht alles gehört.“ Um Fragen wie „Wie wollen wir in Zukunft leben?“ zu verhandeln, ist das Museum ein wichtiger Ort. „Museen“, erklärt Lisa Noggler „sind zu interaktiven Bildungseinrichtungen geworden und sollten noch viel mehr zu Dialogorten werden.“ Weiterführende Links || Die Ausstellungsmacherinnen: www.dieausstellungsmacherinnen.at | Museum der Völker in Schwaz:www.museumdervoelker.com | Wien Museum: www.wienmuseumneu.at | Schwaz: www.tirol.at/a-schwaz |
7/4/22 • 32:01
Komplex, aber nie kompliziert: In ihren Romanen blickt Friederike Gösweiner tief in die menschlichen Abgründe und wurde dafür mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet. Wie die Schriftstellerin trotz Krisen optimistisch bleibt, erzählt sie uns in dieser Ausgabe von „Das K“. Für diese Episode haben wir uns unter die Gäste des Literaturhotels Juffing in Hinterthiersee gemischt, wo Dr. Friederike Gösweiner ihr zweites Buch „Regenbogenweiß“ vorstellt. Die Tirolerin wurde 1980 geboren und hat Germanistik und Politikwissenschaft studiert. Mit 29 promovierte sie „sub auspiciis“, das ist die höchstmögliche Auszeichnung von Studienleistungen in Österreich. „Man muss immer unzufrieden bleiben mit sich“, sagt das Ausnahmetalent. Seither arbeitet Gösweiner als Schriftstellerin, Lektorin, Universitätsdozentin und Kulturjournalistin. Mit ihrem Erstlingswerk „Traurige Freiheit“ hat die Autorin 2016 ein Ausrufezeichen in der heimischen Literatur gesetzt. Der Roman über das Scheitern der „Generation Praktikum“ wurde mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet. „Ich zähle zu den Uni-Absolventen, wo es wirklich neu war, dass man nach dem Abschluss unbezahlt arbeitet“. Für die zweite Veröffentlichung „Regenbogenweiß“ hat sie sich viele Jahre Zeit gelassen. Nicht zuletzt, weil Gösweiner mit dem Komponisten Thomas Larcher an der Oper „Das Jagdgewehr“ arbeitete. „Sprachlich ist der neue Roman mitunter das Beste, was in diesem Jahr auf Deutsch erschienen ist“, sagt Robert Renk von der Wagner’schen Buchhandlung. Zum Interview erscheint Gösweiner mit einem Hugo in der Hand, sichtlich erleichtert, dass die Lesung vorbei ist. Die begnadete Literatin erzählt uns von ihrem fotografischen Gedächtnis und dass es manchmal ein Fluch ist, wenn man sich alles merkt. Wir fragen nach, was sie damit meint, wenn sie ihre Bücher als „Netflix für Klügere“ bezeichnet und sprechen über die Sinnhaftigkeit von Quotenregelungen und die Gender Balance im Literaturbetrieb. „Beim Schreiben geht es mir nicht um den Erfolg oder die Verkaufszahlen, sondern um das, was ich sagen will.“ Gösweiner verarbeitet Themen, die sie in ihrem Leben beschäftigten. In ihrem neuen Roman „Regenbogenweiß“ geht es um Trauer, Glück und die aktuellen Probleme in Europa. Sie stellt sich die Frage: „Wie sieht ein gutes Leben aus?“ Auf diese Frage habe sie zumindest eine vorläufige Antwort gefunden. „Aber meistens steht man dann gleich wieder vor der nächsten Herausforderung“, sagt Gösweiner. Vor ein Publikum zu treten und zu sagen: „Ich bin Autorin“, das fällt der preisegekrönten Schriftstellerin bis heute schwer. Da Gösweiner das Schreiben nicht als Beruf versteht, weigert sie sich auch, Social-Media-Plattformen für die Bewerbung ihrer Bücher einzusetzen. „Das Schreiben ist für mich eine Haltung zum Leben geworden, wie für andere das tägliche Instagram posten. Ich behaupte das meines glücklicher macht“. Zum Abschluss gibt sie uns noch ihren persönlichen Buchtipp: „Die Unendliche Geschichte“ von Michael Ende. Eine sehr prägende Geschichte für die Literatin und „weit mehr als ein Kinderbuch“, wie sie sagt. || Weiterführende Links: || Friederike Gösweiner auf Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Friederike_G%C3%B6sweiner | Friederike Gösweiner im Droschl Verlag: www.droschl.com/autor/friederike-goesweiner | Literaturhotel Juffing: www.juffing.at | Buchhandlung Wagner'sche: www.wagnersche.at | Thomas Larcher auf Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Larcher |
6/1/22 • 36:57
Tatort, Vorstadtweiber oder Vier Frauen und ein Todesfall: Uli Breé gehört zu den erfolgreichsten Drehbuchautoren im deutschsprachigen Raum. Wir sprechen mit dem Wahl-Tiroler über Quentin Tarantino, Disziplin bei der Arbeit und warum seine Kinder ohne Regeln aufgewachsen sind. An einem schönen Fleck am Mieminger Plateau wohnt Uli Brée im ehemaligen “Bergdoktor-Haus“. Der Erfolgsautor trägt sein unverkennbares Outfit – dunkle Jeans, ein Gillet und darunter ein Hemd. Im Vorhof bewundern wir seine Motorrad-Oldtimer im hauseigenen Schuppen, denn der Autor ist begeisterter Biker. Eine Leidenschaft, die er auch an seinen Sohn Moritz weitergegeben hat. Bei der Erziehung seiner Kinder hat er stets auf Augenhöhe gesetzt. „Alle sagen, man muss ihnen Grenzen setzen, aber keiner hinterfragt das. Hinterm Horizont geht’s erst so richtig los, das wollte ich meinen Kindern immer mitgeben“. Im Haus wird gerade renoviert und in der Küche herrscht eifriges Gewusel: Freunde, Familie, Handwerker und selbst der Familienhund begrüßen uns herzlich, bevor uns Uli Brée in sein holzgetäfeltes Zigarrenzimmer begleitet. In diesem Fall ist „nomen nicht omen“ – denn Brée ist Nichtraucher. Einen Rauchersalon leistet er sich trotzdem – nicht so sehr, weil er Widersprüche liebt, sondern einfach, weil ihm Regeln zuwider sind. Wir sprechen über den Alltag des Autors und darüber, was ein erfülltes Leben für ihn ausmacht: „Einfach ankommen tust du nicht. Es sei denn, du bist ein blinder Passagier in deinem Leben. Du musst schon was dafür tun. Auch Rock ‘n‘ Roll alleine reicht nicht.“ Uli Brèes Serien und Filme sind oft mit Humor gespickt und obwohl er in Amsterdam eine Clownschule besucht hat, sieht sich der Autor nicht als Witzbold. „Humor ist ja nur dann lustig, wenn du ihn ernst nimmst“, betont Brée. Spannende oder lustige Geschichten zu erfinden, kann man aber lernen, erklärt er. „Ich vergleiche das mit einem Handwerk. Du baust die Geschichte zuerst. Und wenn du dann beispielsweise weißt, wer am Ende der Mörder ist, dann fängst du an zu schreiben.“ Vor Kurzem hat Uli Brée weitere Genres für sich entdeckt: Bei der Serie „Aus die Maus“ hat er zum ersten Mal Regie geführt und mit „Du wirst mich töten“ https://www.thalia.at/autor/uli+brée-3351931/ hat er seinen ersten Roman veröffentlicht. Ein weiteres Herzensprojekt ist in den Startlöchern. Darüber verraten will er noch nicht allzu viel, jedenfalls wird es schon bald auf einer großen Streamingplattform zu sehen sein. Weiterführende Links: || de.wikipedia.org/wiki/Uli_Br%C3%A9e | www.facebook.com/UliBreeOffiziellePage | www.instagram.com/breeuli | www.residenzverlag.com/autor/uli-bree | amalthea.at/autor/uli-bree | flimmit.at/suche?participants=participants__60 | www.facebook.com/Die.Vorstadtweiber | www.triworx.com ||
5/2/22 • 21:08
Mit Dialekt-Rap und Tonschnipseln aus dem Oberländer Regionalfernsehen sind „Von Seiten der Gemeinde“ weit über die Verständlichkeitsgrenzen hinaus erfolgreich. In dieser Ausgabe von „Das K“ reden wir mit ihnen über Gefälligkeit, das Phänomen Hiphop und die Rolle kritischer Kunst. Wir treffen Rapper Yo!Zepp und DJ Chrisfader, zwei von drei Mitgliedern von Von Seiten der Gemeinde, an einem Märznachmittag in einem kleinen Tonstudio in Innsbruck. Obwohl sie mit Rap im Oberländer-Dialekt und Tonschnipseln aus Landeck-TV oder der Piefke-Saga arbeiten, haben sie auch in Wien eine treue Anhängerschaft. Ihr erstes Album hat ihnen eine Nominierung für den FM4 Award eingebracht. Auf ihrem neuen Album „Almen aus Plastik“ zeigen sie sich ernster und bissiger als zuvor. Chrisfader, der kürzlich - nach 15 Jahren in Wien - nach Innsbruck gezogen ist, kommt ein paar Minuten früher und wirkt tiefenentspannt. Es sei heute sein erster Termin. Yo!Zepp, der, aus Landeck angereist, etwas später ankommt, trinkt erstmal einen Espresso. Mit Mundart-Rap sei es leider nicht so leicht über die Runden zu kommen, wie mit DJing, daher müsse er nebenher noch „hackeln“. Aber das sei auch in Ordnung. Auf die Frage, ob er dafür in seiner Nische der Beste sei, meint er verschmitzt das sei fast zu wenig gesagt: „Die Position in dem Game passt gut für mich.“ Als Gleichgesinnte „Turntable-Nerds“ finden sich die heute als Testa und Chrisfader in ganz Österreich bekannten DJs bereits in ihrer Schulzeit in der HAK Imst. Wenig später lernen sie auf einem Battle-Rap Yo!Zepp kennen. Seither machen die drei gemeinsame Sache. Ihr erstes, 2014 erschienenes, Album „Von Seiten der Gemeinde“ sei ein Sammelsurium an Songs gewesen, die sie aus Spaß gemacht hätten. Vom Erfolg von Tracks wie "Ochsamusig", die in die Charts rutschen, waren sie vollkommen überrascht. Dass sich ihre Musik auch über die Tiroler Landesgrenzen hinaus verbreitet, erklärt sich Chrisfader damit, dass es auch für Menschen mit einem anderen Dialekt etwas Einzigartiges ist. Während ihre bekannteren Singles in der Vergangenheit mit einem Augenzwinkern zu verstehen waren, wagen sie sich in "Almen aus Plastik" an ernstere Themen heran. In „Wolffreie Zone“ ziehen sie Parallelen zwischen der emotional aufgeheizten Wolfsdebatte und dem Diskurs zum Thema Migration in Tirol. "Dass ein solcher Song gelingt, ist immer eine Gratwanderung. Wir wollen nicht mit dem Zeigefinger Position beziehen, sondern das Thema satirisch aufarbeiten", ergänzt Yo!Zepp. Beim Hören des neuen Albums bleibt einem das Lachen auch manchmal im Hals stecken. Das sei eine ganz bewusste Entscheidung gewesen. Obwohl sie sich auch gesorgt hätten, wie das ankommen würde, seien sie ihren Ideen treu geblieben und keine Kompromisse eingegangen. Gefällig sein wollen sie keinesfalls, sondern die Menschen zum Nachdenken bringen: "Kunst sollte das können, dass sich jemanden erschrickt und sich dabei selbst ertappt fühlt.", so Chrisfader. Auch musikalisch hat sich die Gruppe weiterentwickelt und baut heute mehr auf Musikalität und Nachvollziehbarkeit, also auf komplizierte Techniken. Weiterführende Links || www.instagram.com/vonseitendergemeinde | vonseitendergemeinde.bandcamp.com | open.spotify.com/artist/4ya1A72zXp0fNeH96KIIOj | www.duzzdownsan.net | www.youtube.com/c/duzzdownsan | www.treibhaus.at | www.imst.at/event/tschirgart-jazzfestival-2022 | www.zawos.at/events/mundart2022/
4/1/22 • 45:05
Paul Ivić ist einer der wenigen Köche weltweit, die sich mit vegetarischen Gerichten einen Guide-Michelin-Stern erkocht haben. Privat isst der Tiroler mit kroatischen Wurzeln aber auch Fleisch, am liebsten die Speckknödel seiner Mama. Warum der Qualitätsfanatiker ein radikales Umdenken in unserer Ernährung fordert, erzählt er in dieser Ausgabe von „Das K“. Die innere Mitte gefunden. Diese Zuschreibung kommt einem rasch in den Sinn, wenn man Paul Ivić beim Formulieren seiner Gedanken beobachtet. Seit 2011 leitet der Haubenkoch die mehrfach ausgezeichneten vegetarischen „Tian-Restaurants“ in Wien und München. Wir treffen den sympathischen Tiroler in seinem Pop-Up-Restaurant im tief verschneiten Zürs am Arlberg. Er nimmt sich viel Zeit für das Gespräch und erzählt uns, warum der Fleischverzicht so verbissen diskutiert wird, warum ein Wiener Schnitzel nichts auf dem Kinderteller verloren hat und warum er als Haubenkoch ein Liebhaber der einfachen, bäuerlichen Küche ist. Es gab eine Zeit, da ging der Pionier der Gemüseküche sehr schlecht mit dem eignen Körper um, monatelang ernährte er sich ausschließlich von Junk-Food. Er schlitterte in ein Burn-out und erlitt eine Herzkranzverengung. „Ich fuhr mit 160 km/h gegen die Wand“, so beschreibt er diese Lebensphase. Dann sei es höchste Zeit gewesen, die Ernährung umzustellen. „80 % pflanzlich, 20 % tierisch und alles ohne Giftstoffe. Und auch für alle zugänglich. So sollten wir uns ernähren“, verrät uns Paul Ivić sein Konzept für eine bessere und gesündere Welt. Außerdem erfahren wir, warum der Bergsteiger Reinhold Messner ein großes Vorbild für den Serfauser ist und woher sein Hang zum Extremen kommt. „Bis zu 48 Stunden am Stück habe ich durchgearbeitet, oft habe ich versucht über meine Grenzen hinauszugehen“, schildert er. Wenn Ivic aus dem Nähkästchen plaudert, outet er sich als Fan der Toten Hosen und als „Trekkie“: Vor allem die Figur des Captain Kirk und dessen Führungsstil im Raumschiff Enterprise haben den Chefkoch nachhaltig beeindruckt. „Als Kapitän musst du die Ruhe bewahren, wenn der Sturm da ist. Und wenn es zu ruhig ist, musst du Wind in die Segel bringen“. Neben seiner Arbeit in den Tian-Restaurants und als Fernsehkoch hat Paul Ivić beliebte Kochbücher veröffentlicht – unter anderem „Restlos glücklich“ oder die "Vegetarische Winterküche". Weiterführende Links || Restaurant Tian: www.tian-restaurant.com/wien | Paul Ivic auf Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Paul_Ivic | Paul Ivic auf Instagram: www.instagram.com/paul_ivic | Paul Ivic auf Facebook: www.facebook.com/pauli.ivic
3/1/22 • 66:48
Seit sie zehn Jahre alt ist, flimmert Ronja Forcher als Serientochter des Bergdoktors über die Fernsehbildschirme. Vor kurzem ist die Innsbruckerin auch ins Schlager-Business eingestiegen. Ihre Reichweite auf Social Media nutzt sie, um für mehr Diversität einzutreten. Zuhause in Innsbruck spielt Ronja Forcher ein Einhorn bei den Theaterflöhen am Tiroler Landestheater. Doch bald schon reist sie für Fernsehproduktionen in die Karibik und nach Namibia. Als Serientochter des Bergdoktors ist sie seit 15 Jahren mittendrin im Hype um den Mediziner vom Wilden Kaiser. Vor kurzem ist die Innsbruckerin auch ins Schlager-Business eingestiegen und hat einen Major-Deal bei Universal unterschrieben. Das, obwohl sie selbst noch nie auf einem Konzert war und vor ihren ersten Auftritten schon „saunervös“ ist. Auf ihren Social-Media-Kanälen setzt sich Ronja Forcher für eine Normalisierung von Schönheitsbildern ein und möchte, dass ihre Follower:innen „darauf vertrauen, genau so richtig zu sein, wie sie sind“. Wir treffen Ronja Forcher kurz vor Weihnachten in der „Bäckerei - Kulturbackstube“ zum Gespräch. Warm eingepackt und mit Weihnachtseinkäufen beladen, kommt sie durch die Tür, zückt sofort ihr Handy und fragt, ob wir ihren Grünen Pass sehen wollten. Dann wird erstmal ein Video für Instagram vom Bäckerei-Café gemacht. Über Social Media lässt die Innsbruckerin etwa 200.000 Menschen an ihrem Leben teilhaben. Ronja Forcher zeigt sich entspannt und unkompliziert. Die Wochen und Monate vor ihrem zweiwöchigen Heimaturlaub in Tirol hat sie „Vollgas“ gegeben, ist mit ihren neuen Songs in deutschen Fernsehsendungen aufgetreten und hat im Studio an Stücken für ihr erstes Album gebastelt. Auch wenn sie als Kind kein Solo in die Haarbürste geträllert hat, war das Musizieren für die Schauspielerin schon immer ein Traum. Mit ihrer Musik hat sie unter anderem gelernt, klar ihre Meinung zu sagen. Denn sie entscheidet bei jedem Entwicklungsschritt von „A bis Z“ mit - anders als beim Fernsehen, wo man nach einer gedrehten Szene keinen Einfluss mehr nehmen kann. Danach gefragt, wie sie den Bergdoktor neu auslegen würde plädiert sie für mehr Diversität und einen „weiblichen Blick auf die Frau“. Auf den Titelblättern der Boulevardpresse sei sie oft die Einzige mit dunklen Haaren und größerer Kleidergröße. Mit diesen einseitigen Schönheitsbildern würde sich die Gesellschaft keinen Gefallen tun und das wäre vor allem für junge Menschen schwierig. Am 8. April 2022 erscheint Ronja Forschers erstes Album „Meine Reise“. Außerdem ist sie aktuell in der 15. Staffel „Der Bergdoktor“ wöchentlich im ORF sowie im ZDF zu sehen. Über ihr Buch, kann und will sie leider noch nichts Näheres verraten. Ronja Forcher lebt mit ihrem Verlobten Felix in Berlin. Weiterführende Links || www.ronjaforcher.de | de.wikipedia.org/wiki/Ronja_Forcher | www.instagram.com/ronjaforcher | www.facebook.com/RonjaForcherOfficial | www.tiktok.com/@ronja_forcher | www.youtube.com/channel/UCK9-mXGlo2nfKpBrKoF7_TA | open.spotify.com/artist/1Nt8czrZP5lL1JuMsiIr5u | music.apple.com/at/artist/ronja-forcher/1542036134
2/1/22 • 25:11
Herbert Pixner geht unbeirrt seinen eigenen Weg und will sich nicht kategorisieren lassen. Er interpretiert Volksmusik neu und füllt damit die großen Konzertsäle im ganzen deutschsprachigen Raum. Herbert Pixner begegnet seinen alpenländischen Wurzeln musikalisch weltoffen und experimentierfreudig. Elemente aus Jazz, Rock, Weltmusik und vielem mehr verweben sich in den Stücken des Herbert Pixner Projekts mit den traditionsreichen Klängen der Volksmusik unserer Region. In dieser Podcast-Folge erzählt der Virtuose, wie ihm am Anfang das „Verschandeln der Volksmusik“ vorgeworfen wurde, was ein Südtirol-Urlaub des Chefs vom „Geo“ Magazin mit seinem Erfolg zu tun hat und wie seine Musik und sein enormes Durchhaltevermögen von seinem Job als Almerer inspiriert sind. Wir treffen Herbert Pixner in seinem Studio in Gnadenwald, das an diesem Dezembertag unter einer Schneedecke versinkt. Als ein Paketdienst-Fahrer in seiner Hauszufahrt hängen bleibt, klettert der Hausherr kurzerhand selbst hinters Steuer. „Darf ich’s versuchen?“, wirft er dem jungen Mann zu. Wir schieben an und sind erfolgreich. Herbert Pixner wuchs mit fünf Geschwistern auf einem Bergbauernhof im Südtiroler Passeiertal auf. Manche seiner Geschichten klingen, als komme der 46-Jährige aus einer anderen Zeit. Für seine erste Harmonika muss sein Vater zwei Kühe verkaufen. Um sein Studium am Konservatorium zu finanzieren, geht Herbert Pixner auf die Alm. Bis Herbert Pixner den Sprung wagt, nur noch von der eigenen Musik zu leben, absolviert er eine Tischlerlehre, eine Stelle als Musikschullehrer, eine Saison als Barmusiker in Vail/Colorado – für die er sein fast abgeschlossenes Studium am Konservatorium abbricht – 15 Sommer auf der Alm und viele Jahre als Radiomoderator in Bozen. Von einem Tag auf den anderen legt er alle diese Jobs „ad acta“. Er erzählt, dass er manchmal zwar gehadert habe, wenn er nicht wusste, ob er sein Auto nochmal volltanken kann, um zum nächsten Gig zu kommen. Dass sich seine Musik „gut anfühlt“, daran habe er dagegen nie gezweifelt. Vor 16 Jahren ist dann das Herbert Pixner Projekt entstanden, gemeinsam mit seiner Schwester Heidi Pixner an der Harfe, Gitarrist Manuel Randi und Kontrabassist Werner Unterlercher. Sie buchen sich für ihre ersten Konzerte kurzerhand selbst kleine Theater und landen mit ihrem ersten Album einen „verpönt und verbotenen“ Hit. Das Angebot einer großen Plattenfirma lehnte das Herbert Pixner Projekt ab. Sie erspielen sich ihre Gagen und ihr stetig wachsendes Publikum lieber, indem sie „jeden Abend so spielen, als wäre es ihr letztes Konzert“. Zudem hält ihre Improvisationsfreude die Anspannung auf der Bühne auch nach 16 Jahren aufrecht. Kein Konzert gleicht dem anderen. Heute ist Herbert Pixner mehr als die Hälfte des Jahres auf Tour, führt seine eigene Produktionsfirma und wirkt an zahlreichen weiteren musikalischen Projekten mit. Ideen für neue Kompositionen sammelt er deshalb nicht mehr auf der Alm, sondern pragmatisch beim Soundcheck. Um ein neues Album zu schreiben, würden ihm dann „zwei, drei Wochen absolute Ruhe“ reichen. Anschließend werden die Stücke mit seinen Bandmitgliedern konkretisiert. Als Herbert Pixner Projekt haben sie inzwischen etwa 1.700 Konzerte gespielt, darunter eine Tour mit den Berliner Symphonikern. Wie am Anfang nehmen sie auch heute die Dinge am liebsten selbst in die Hand. Sie buchen ihre Tourneen selbst, ihre Alben werden von der eigenen Produktionsfirma Three Saints Records veröffentlicht, die nach dem Innsbrucker Stadtteil Dreiheiligen benannt ist. Bis vor wenigen Jahren mischte Herbert Pixner bei Konzerten sogar noch den Ton von der Bühne aus selbst. Im Dezember 2021 ist ein neues Album sowie ein Konzertfilm des Herbert Pixner Projekts mit dem Niederösterreichischen Tonkünstler-Orchester mit dem Titel „Synphonic Alps - plugged in“ erschienen. Im Mai 2022 soll das nächste Album veröffentlicht werden. Außerdem ist Herbert Pixner 2022 mit dem Projekt „Alpen & Glühen“ auf Tour.
1/4/22 • 42:33
Wenn Tereza Hossa nicht gerade als Tierärztin von Bauernhof zu Bauernhof tingelt, ist sie auf Österreichs Kabarettbühnen unterwegs. Die junge Tirolerin nennt sich eine „gottverdammte Lebefrau“ und liebt es, klassische Geschlechterrollen umzudrehen – derbe Sprache inklusive. Dafür erntet sie sowohl Kritik als auch Applaus. Dass Tereza Hossa schlagfertig ist, zeigt sich, als wir die sympathische Lebefrau in einem kleinen Tonstudio in Innsbruck treffen. Pünktlich auf die Minute und mit einem „Schmäh“ auf den Lippen begrüßt sie uns. Als Mitzwanzigerin ist sie im österreichischen Vergleich ein junges Küken in der Kabarett-Szene, zumal es laut Hossa vor allem Männer fortgeschrittenen Alter seien, die auf der Bühne stehen. „Ich habe da keine Probleme, da diese „sexy old men“ alle in mich verliebt sind. Irgendwie habe ich eine Schwäche für ältere Männer, vielleicht habe ich ein Helfersyndrom“, sagt sie im Interview. Jeder zweite Satz strotzt vor Ironie und ist dabei völlig ernst gemeint. Ihr Kabarettprogramm bietet feinsten schwarzen Humor, gepaart mit Passagen in derbem Tiroler Dialekt, denn Tereza nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Das trifft allerdings nicht jeden Geschmack, schon oft musste die studierte Tierärztin Kritik einstecken. Vor allem für ihre Videokolumne, die bis vor kurzem in der Tageszeitung „Der Standard“ erschien, wurde sie im dazugehörigen Online-Forum kritisiert. Da ist es hilfreich, wenn man sich ein dickes Fell zulegt. „Es ist generell so, dass Menschen einem solche Dinge nie persönlich sagen würden, die sie ins Internet schreiben. Aber wenn man mich kreativ beleidigt, kann mir das auch Freude bereiten,“ sagt Hossa. Geboren wurde Tereza Hossa 1995 in Australien, aufgewachsen ist sie in Tirol und derzeit lebt sie in Wien. Schon früh hatte Tereza Hossa – die eigentlich Teresa Hoser heißt – den Drang auf die Bühne zu gehen. Ihre ersten Schritte zur Bühnenkarriere hat die schlagfertige Kuhliebhaberin beim Poetry Slam gemacht, seit 2019 tourt sie mit ihrem ersten Solo-Kabarettprogramm „Abenteuer“ durch den deutschsprachigen Raum. Außerdem schreibt sie für das Satireportal „Die Tagespresse“ und betreibt die Podcasts „Man lernt nie aus“ und „Axolotl & Co". Sowohl auf der Bühne als auch in ihren Texten verfolgt die junge Künstlerin das Ziel, überholte Geschlechterrollen ein Stück weit hinter sich zu lassen. Weiterführende Links || Tereza Hossa: www.terezahossa.at | Podcast "Man lernt nie aus": https://open.spotify.com/show/0kn1vbUqm201kszYv18AUI | Podcast "Axolotl & Co": https://open.spotify.com/show/6kropNGnm28p8uzZxZKhgw | Hossas Videokolumne: www.derstandard.at/story/2000124115996/hossafreunderlwirtschaft | Satireportal "Die Tagespresse" www.dietagespresse.com
12/1/21 • 24:23
Christina Mölk schafft Raum für Konzerte, Open-Mic-Sessions und Poetry Slam in Innsbruck. Vor über zehn Jahren gründete sie mit Freunden „Die Bäckerei-Kulturbackstube“ in der ehemaligen Großbäckerei ihrer Uroma, der MPreis-Vorfahrin Therese Mölk. Als ob das nicht genug wäre, gibt sie mit dem „UND-Heft“ ein papiergewordenes Kleinod im digitalen Zeitalter heraus. Wir haben einen Interviewtermin mit Christina Mölk in der „Bäckerei“, wo wir sie zunächst aber gar nicht finden können. Ein Mann an der Bar meint, er kenne Christina Mölk leider nicht und wisse daher nicht wo sie sei. Ein Indiz für das, was sich in unserem Gespräch bestätigen wird: In ihrer Arbeit geht es Christina Mölk vielmehr um das Gemeinsame und die Sache, als um die eigene Person. Wir treffen sie schließlich an der Treppe an und gehen zum Gespräch in ein Büro, in welchem ihr Großvater einst die Geschicke des MPreis-Konzerns lenkte. Christina Mölk erzählt uns vom Zauber des Anfangs der „Kulturbackstube“ und vom großen Lernprozess, der auf den Zauber folgte. Wir erfahren warum sie – eigentlich eher Großstadtmensch – doch in Innsbruck geblieben ist und wie hierarchiefreie Zusammenarbeit funktionieren kann. Dort wo Jahrzehnte lang die Backöfen des Familienbetriebs glühten und täglich tausende Brotlaibe produziert wurden, baute Christina Mölk gemeinsam mit zwei Freunden Die Bäckerei - Kulturbackstube auf. Eine Location, die aus der Innsbrucker Kulturszene heute nicht mehr wegzudenken ist. Konzipiert als „Raum für möglichst viele, die sich einbringen können“, finden in der Bäckerei heute Publikumslieblinge wie der Bäckerei Poetry Slam oder die Open-Mic-Night statt. Außerdem bietet die Bäckerei Raum für Workshops, Vernissagen oder Kunsthandwerksmärkte. Seit langem ein wichtiger Player in der Tiroler Kultur, bleibt Christina Mölk doch lieber im Hintergrund. Auch unsere Interview-Anfrage lehnt sie zunächst ab, weil sie aktuell mit ihrem zweiten Kind in Karenz ist. Ein Mann würde hier keine Sekunde überlegen, meint ihre Schwester. Stimmt eigentlich, findet Christina und nimmt sich dann doch eine Stunde lang Zeit für „Das K“. Wenn es um unternehmerischen Mut geht, ist Uroma Therese ein Vorbild für Christina Mölk. Vom ursprünglichen Plan, die Kulturbackstube für nur zwei Abende pro Woche zu öffnen, kam das Gründungsteam schnell ab, da es schlicht vom Andrang überrollt wurde. Seitdem ist die Bäckerei täglich, teils doppelt, für Veranstaltungen gebucht. Zwei Jahre lang gab es für Christina und ihre Kolleg:innen nichts anderes als die „Bäckerei“ – sieben Tage pro Woche. Eine Zeit, die Christina Mölk heute rückblickend als „einen totalen Zauber“ beschreibt. Schließlich vergrößert die Bäckerei ihr Team, behält aber eine hierarchiefreie Zusammenarbeit bei. Alle sollen sich identifizieren, alle sollen sich einbringen und mitgestalten. Der Arbeitsalltag zwischen Struktur und kreativem Freiraum wird zur Herausforderung für Christina Mölk und ihre Kolleg:innen. Wie sie diesen Lernprozess meistert, hört ihr im Podcast. „In Zeiten wie diesen, ist es umso wichtiger, sich auszutauschen. Es gibt so viele ‚Wahrheiten’ mittlerweile. Nur durch Austausch kann man diese Konflikte vermeiden.“ Im ehemaligen Büro ihres Opas, dem einstigen Chef der Großbäckerei Therese Mölk und später des MPreis Konzerns arbeitet Christina gerade an der neuesten Ausgabe des UND-Heftes – einem Magazin zum Mitmachen. Zu einem grob vorgegebenen Thema werden Kurzgeschichten, Fotostrecken oder wissenschaftliche Texte gesammelt. Die Vorgabe ist einfach: Nur abdruckbar muss es sein. Ein Printmagazin im digitalen Zeitalter findet Christina Mölk wichtig, um in den Austausch zu kommen, um „etwas in der Hand zu haben“. Weiterführende Links: www.diebaeckerei.at | www.undheft.at | www.therese-moelk.at | baeckereipoetryslam.wordpress.com
10/30/21 • 24:14
Die Castañedas bestechen durch ihre Kreativität – jeder auf seine eigene Weise. Während Gabriel vor allem als Drehbuchautor und durch Figuren wie die Engel-Matrix-Heilerin Pvroni Schmiederer-Pechtl bekannt ist, konzentriert sich Donauwellenreiter-Gründungsmitglied Thomas auf die Musik und veröffentlicht demnächst als VÉLVEZ sein erstes Soloalbum. Die Brüder Gabriel und Thomas Castañeda wachsen im 1.300-Seelen-Dorf Grins auf. Ihre Familie beschreiben die beiden als „eigenbrötlerisch“, besonders der aus Mexiko stammende Vater hat einen recht außergewöhnlichen Zugang zur Musik: „Der Papa schert sich nicht um Konventionen wie Rhythmus oder Tonlage. Er suggeriert dem Publikum aber, dass der Begleiter da in den Gatsch gegriffen hat, und nicht er selbst.“ Gemeinsam musiziert wird im Haus der kreativen Familie aber ohnehin eher selten. Die Karriere von Gabriel und Thomas Castañeda beginnt mit einem ausrangierten Keyboard. Es folgen Musikunterricht und erste – nicht ganz freiwillige – Auftritte. Während Thomas das Rampenlicht eher scheut, hasst Gabriel die Auftrittsabende, weil er nicht ausreichend geübt hat. „Das verbindet uns schon, die gemeinsame Faulheit, Dinge zu üben.“, erzählt uns Gabriel. Thomas bleibt trotzdem am Ball, lernt auch das Orgelspiel und schließt später sein Musikstudium ab. Gabriel hingegen geht mit seiner Kreativität andere Wege: „Sprache ist meine Ausdrucksform, nicht die Musik.“ So probiert er sich schon während der Schulzeit auf verschiedenen Bühnen und lernt so seinen späteren Mentor Uli Brée kennen. Brée lehrt Gabriel das Drehbuch-Schreiben und stellt für ihn Kontakte zu namhaften Produktionsfirmen her. Engagements für „Universum“, Hansi Hinterseer und „Bergwelten“ folgen. „Das ist jetzt keine Raketenwissenschaft. Aber im Detail ist es dann doch nicht so leicht, wie man meint. Massenunterhaltung ist immer schwierig, weil immer etwas außergewöhnlich sein soll und trotzdem immer gleich.“, erzählt uns Gabriel von einem seiner vielen Standbeine. Nach der Schule, zieht es Thom nach Wien. Dort gründet er die Band „Donauwellenreiter“, mit der er erfolgreich durch Europa tourt, Kritiker:innen begeistert und Preise gewinnt. Nach Jahren er wieder nach Tirol zurück. „Mit 18 musste ich vom Land weg in die Stadt. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass ich die Stadt, so wie ich sie damals gebraucht habe, heute nicht mehr brauche.“ Seinen Bruder Gabriel hingegen hat das Fernweh nie geplagt: „Ich bin sehr verwurzelt hier, habe viele Freunde, enge Freunde. Ich wollte nie weg.“ Nur in London würde der Grinner gern leben- wenn er reich wäre. „Mit den Gags, die die Engländer auf der Bühne machen, könntest du bei uns nie auftreten.“ Wo für ihn die Grenzen des guten Geschmacks liegen, erzählt erzählt er uns im Podcast. So viel vorweg: Beleidigen will er mit seiner Kunst nicht, aber klarmachen, wie nahe manche Themen an unser aller Alltag liegen, schon. Außerdem sprechen wir in dieser Folge von „Das K“ über katastrophale Auftritte, neue Projekte, wie die beiden Brüder Erfolg definieren und was ein gutes Leben für sie ausmacht. Wir erfahren mehr über ihre Schulzeit und wie Gabriel nach „gefühlten 17 Mal durchfallen“ doch noch einen guten Abschluss geschafft hat. Über die Pandemie wird natürlich auch gesprochen und wieweit die Castañedas auch Inspiration aus dieser Zeit gewonnen haben. Weiterführende Links Alle Folgen von Das K: www.tirol.at/podcast und überall, wo es Podcasts gibt. Gabriel Castañeda | www.castaneda.tv | Castañeda auf kultur.tirol www.tirol.at/blog/b-kulturleben/kabarett-mit-gabriel-castaneda | Castañeda auf blog.tirol https://www.tirol.at/blog/magazin/zukunft-kabarett || Thomas Castañeda | www.thomcastaneda.com | www.velvez.net | www.donauwellenreiter.com || Künstler | Uli Brée de.wikipedia.org/wiki/Uli_Br%C3%A9e || Orte | www.tirol.at/a-grins | www.tirol.at/a-landeck | www.tirol.at/orte/a-stanton-am-arlberg | Tiroler Oberland im Tälerportrait www.tirol.at/blog/b-kulturleben/oberinntal
10/1/21 • 31:12
Opernregisseur, Rallye-Fahrer, Dancing-Star, kritischer Geist und Familienmensch sind nur einige der Rollen, die das Leben von Gregor Bloéb bestimmen. Was mit der „Piefke Saga“ 1990 begonnen hat, führte zu Rollen beim Salzburger Jedermann und brachte ihm schließlich den Nestroy-Theaterpreis ein. Wir unterhalten uns mit dem Tausendsassa über Erfolg, brüderliche Konkurrenz und der Kunst, nichts zu tun. Als Sohn von Wally und Harry Bloéb in Innsbruck geboren, wächst Gregor mit drei Brüdern auf. Rivalitäten sind da programmiert: „Wir sind vier Buben und da ist jeder Halbsatz eine competition…man lebt ja nur davon und dafür. Aber alles im spielerischen lockeren Bereich“, erzählt uns Bloéb im Interview. Einer der Brüder ist Schauspiel-Star Tobias Moretti. Dass die brüderliche Konkurrenz ihrer Beziehung keinen Abbruch getan hat, beweisen zahlreiche gemeinsame Projekte. Schon in den 1990er-Jahren stehen Bloéb und Moretti gemeinsam vor der Kamera für Felix Mitterers „Piefke Saga“. 2013 nehmen sie gemeinsam auf Enduro-Maschinen am Africa Eco Race teil, das sie mit dem 7. und dem 10. Platz erfolgreich beenden. Wie es ihm mit dem Rollenwechsel vom Schauspieler zum Extremsportler gegangen ist und welche Hürden er dabei meistern musste, berichtet uns Gregor Bloéb im Podcast. Den heißen Wüstensand haben die beiden Brüder heute wieder längst gegen die Bühnenbretter getauscht, zuletzt waren sie 2019 und 2020 gemeinsam beim „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen zu sehen. Aufmerksamkeit wird Bloéb, der Träger mehrerer prestigeträchtiger Preise ist, aber nicht nur wegen seiner künstlerischen Erfolge zuteil. Immer wieder äußert er sich kritisch zu den Maßnahmen während der Corona-Pandemie und wird dafür auch kritisiert. Wir unterhalten uns mit Gregor Bloéb außerdem über Kindererziehung und warum sein Vater nicht wusste, welche Klasse er besuchte, über Lieblingsplätze rund um seinen Wohnort Pfaffenhofen, Schmerz und lebenslange Freundschaften, welche Rolle das Innsbrucker Kellertheater in seinem Leben spielte und wie er zu seiner Berufung fand. Der Schauspieler erzählt uns, was Erfolg für ihn bedeutet und was sich mit dem Alter für ihn verändert hat: „Ich genieße es, in den Tag zu hineinzuleben und nichts zu tun, das kann ich mittlerweile supergut. Auch nur mit mir selbst zu sein, kann ich fantastisch. Aber das ist natürlich alles viel einfacher und leichter im Alter.“ Weiterführende Links Gregor Bloéb agenturkelterborn.com/GREGOR-BLOEB | Gregor Bloéb auf Facebook www.facebook.com/GregorBloeb | Tobias Moretti www.moretti.at | Josephine Bloéb de.wikipedia.org/wiki/Josephine_Blo%C3%A9b | Nina Proll de.wikipedia.org/wiki/Nina_Proll | Heinz Kinigadner de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Kinigadner | Felix Mitterer de.wikipedia.org/wiki/Felix_Mitterer || Preise | Nestroy-Preis www.nestroypreis.at/show_content2.php?s2id=99 | Ehrenpreis Land Tirol www.tirol.gv.at/meldungen/meldung/tirol-und-suedtirol-zeichnen-12-verdiente-persoenlichkeiten-aus || Theater, Stücke, Festspiele und Veranstaltungen | Kellertheater Innsbruck www.kellertheater.at | Tiroler Landestheater www.landestheater.at/produktion/die-zauberfloete | Salzburger Festspiele www.salzburgerfestspiele.at | Africa Race de.wikipedia.org/wiki/Africa_Eco_Race | Piefke Saga de.wikipedia.org/wiki/Die_Piefke-Saga || Videos und Filme | Gregor Bloéb bei „Verstehen Sie Spaß“ www.youtube.com/watch?v=5GyLh4pjGD0 | Africa Race – der Film www.tyrolia.at/item/Africa_Race_-_Zwei_Brueder_zwischen_Pari/21846521 | Piefke Saga wagnersche.at/item/Piefke_Saga_ORF_Edition//32134954 || Orte | Pfaffenhofen www.tirol.at/a-pfaffenhofen | Wanderung Hohe Munde https://www.seefeld.com/a-hohe-munde-2592-m
9/1/21 • 24:21
Florence Arman wurde schon gefeiert, als sie noch keinen Song veröffentlicht hatte. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die in Tirol aufgewachsene Britin als Songwriterin bereits für bekannte Künstler:innen Lieder schrieb. Spätestens seit der Veröffentlichung ihrer EP “Out of the Blue” gilt sie als Hoffnung der heimischen Popmusik – Grund genug, der Musikerin ein paar Fragen zu stellen. Sie hat bereits für Conchita Wurst, Lena Meyer-Landrut, The Kooks oder G Flip geschrieben – jetzt hat sich Florence Arman dafür entschieden, unter ihrem Klarnamen Songs zu veröffentlichen. Herausgekommen ist die fantastische EP “Out of the Blue”, die ihr nicht nur Aufmerksamkeit des Radiosenders FM4, sondern auch einer kleinen Fangemeinde eingebracht hat. Das Musikmachen ist der 26-Jährigen in die Wiege gelegt. Nahezu die gesamte britisch-österreichische Familie Arman ist im Musikbusiness tätig. Im Gespräch erzählt uns Florence, wie man Songs schreibt, was ein gutes Frühstück ausmacht und warum der Kuchen in England einfach besser schmeckt. Wir erreichen Florence über Skype aus Wien, wo der heißeste Tag des Sommers die Menschen schwitzen lässt. Hitzefrei gönnt sich Florence trotzdem nicht, “erst im November”. Immerhin gibt es für die frischgebackene Solo-Künstlerin gerade viel zu tun. Nach der Veröffentlichung ihrer EP “Out of the Blue” auf dem britischen Label AWAL steht jetzt erst einmal ein Festival-Sommer vor der Tür. Florence wurde in England geboren, lebte danach in Tirol, Deutschland und den Niederlanden. Wo fühlt man sich als vielgereister junger Mensch zuhause? “Zuhause ist für mich nicht geografisch festlegbar. Ich fühle mich unter Leuten zuhause, die meine Mentalität und meinen Humor teilen.” Daheim ist Florence gerade in der österreichischen Bundeshauptstadt. In Innsbruck bekommt sie als Songschreiberin nur wenig gebacken – Stichwort: Freizeitstress. Wann die Ideen für Songs kommen, ist Florence selbst oft ein Rätsel: “Mir kommen die Ideen meistens, wenn es am ungünstigsten ist: in der U-Bahn oder in Konversationen.” Am Ende siegt meist die Kreativität. Das gilt auch für Florence’ Lebenslauf. In einer reinen Musiker*innen-Kernfamilie und mit über 60 Cousinen und Cousins, die laut Florence auch alle Musiker*innen sind, erwartete man von der Nachzüglerin zunächst einen sicheren beruflichen Weg. “Ich war die letzte Hoffnung der Familie, dass ich noch einen ordentlichen Beruf erlerne.” Florence arbeitete als Kindergartenpädagogin, begann ein Lehramtsstudium, probierte die Musik schließlich doch aus und blieb dabei. In ihrer Studienzeit lernte sie den in Los Angeles arbeitenden Producer “filous” kennen, der sie seitdem regelmäßig als Schreiberin beauftragt. Auf ihrer Spotify-Seite beschreibt Florence lakonisch ihre alltägliche Routine: Zweimal frühstücken, Musizieren und viel Tee trinken. Wer ihren Lifestyle teilt, ist sich Florence sicher, der braucht keinen Urlaub. “Ich mache meinen Urlaub im Alltag.” In den Worten von Podcast-Kollege Malcolm Gladwell ist Florence Arman künstlerisch eher ein Dylan als ein Cezanne. Das erklärt die Musikerin im Podcast genauer. Auf Instagram zeigt Florence ihren Zugang zur Musik und zu einer Zeitgeist atmenden popkulturellen Ästhetik: gut gekleidet, aber niemals todernst. Mal liegt sie auf einem Foto rückwärts auf einem Pferd, mal wird sie in der Luft schwebend von einem aus einer Frauenhand abgeschossenen Blitz getroffen, und auf einem Foto raucht sie im Jogging-Outfit gleich zwei Zigaretten (hust). Neben guter Musik ist britischer Humor Florence’ persönlicher Exportschlager. Nicht nur dieser, sondern auch der Kuchen schmeckt ihr auf der Insel besser. Dort, nämlich in der Hauptstadt London, will Florence irgendwann leben.
8/1/21 • 32:29
Was machen ein Wiener, ein Bayer und ein Südtiroler in einem Tiroler Schloss? Was wie die Einleitung für einen platten Witz klingt, ist Realität auf Schloss Tratzberg, wo ein internationales Team aus renommierten Restauratoren die kunstvollen Bemalungen des Innenhofs wieder instand setzte. „Wir restaurieren seit 1832, das sind bald 200 Jahre“, erzählt uns Ulrich Goëss-Enzenberg, Besitzer der weithin sichtbaren Trutzburg im Unterinntal, der sich aber eher als Beschützer denn als Eigentümer versteht. Wer Schloss sagt, denkt meistens auch an Hochadel. Nur wurde das Adelsprädikat in Österreich durch den Beschluss des „Habsburgergesetzes“ und des „Adelsaufhebungsgesetzes“ abgeschafft. Wir wollen wissen, wie es ist - in Zeiten, in denen Serien mit adeligen Protagonisten wie “Bridgerton” oder “The Crown” einen Boom erfahren - einem Adelsgeschlecht anzugehören, den Titel aber nicht mehr führen zu dürfen. „Es gibt Leute, die interessieren sich sehr und welche, die das komplett ablehnen. In Tirol ist das nicht so ein Problem, die Bauern und Jäger nennen mich trotzdem Graf und duzen mich“, erzählt Ulrich Goëss-Enzenberg. Für das im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnte Schloss finden sich zahlreiche Vorbesitzer mit Rang und Namen: Maximilian I., die Gebrüder Tänzl, Georg Ilsung, Jakob III. Fugger, die Tannenbergs: Sie alle haben dem Schloss ihre Handschrift verliehen, Stuben gestaltet, Stammbäume hinterlassen. Und sie alle haben das Erbe ihrer Vorgänger so sehr respektiert, dass Schloss Tratzberg heute eines der letzten Schlösser ist, in dem die Epochen wie in einer Zeit-Kapsel konserviert wirken. „Was Tratzberg ausmacht ist, dass es vollkommen eingerichtet ist mit den Originalmöbeln aus der Renaissance“, weiß der Schlossherr zu berichten. Das hat auch damit zu tun, dass die Gemäuer 100 Jahre lang unbewohnt waren. „Diesem Zustand ist es zu verdanken, dass man damals nicht alles barockisiert hat. Ich würde sagen, Schloss Tratzberg hat diese Zeit verschlafen – wie in einem Dornröschenschlaf“, sagt Goëss-Enzenberg. Im Podcast unterhalten wir uns außerdem über berühmte Besucher, wie unermesslich reich Jakob Fugger war und wann sich zuletzt Habsburger im Habsburger-Saal einfanden – und warum. Bald sind auch die letzten Renovierungsarbeiten abgeschlossen: das Dach ist nach 30 Jahren Arbeit neu gedeckt, die Fresken im Innenhof sind so gut wie neu und die alten Gemäuer sind für die Zukunft gerüstet. Der Innovationskraft des Hausherren ist es zu verdanken, dass eine Führung durch Schloss Tratzberg auch virtuell möglich ist – so kann man beispielsweise einige der vielen Geheimgänge ganz exklusiv online besichtigen. „Wir sind der Öffentlichkeit auch schuldig, dass sie die Chance hat, das anzusehen.“ Man darf also gespannt sein, was den modernen Schlossbesitzern noch so alles einfällt, um das Anwesen vielen Besuchern zugänglich zu machen. Weiterführende Links: Schloss Tratzberg | Offiziell: www.schloss-tratzberg.at | Ausflugsziel: www.tirol.at/a-schloss-tratzberg | Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Tratzberg | Podcast: www.schloss-tratzberg.at/schloss-gefluester-der-podcast | Virtuelle Führungen: www.schloss-tratzberg.at/virtuelle-tour || (Ehemalige) Eigentümer | Ulrich Goëss-Enzenberg: www.tirol.at/kultur-magazin/de/geschichten/gelebte-kultur/der-beschuetzer-von-schloss-tratzberg.html | Familie Enzenberg: de.wikipedia.org/wiki/Enzenberg_(Adelsgeschlecht) | Familie Tannenberg: de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Tannenberg,_die_Grafen,_Genealogie | Jakob Fugger: de.wikipedia.org/wiki/Jakob_III._Fugger | Georg Ilsung: de.wikipedia.org/wiki/Georg_Ilsung | Gebrüder Tänzl: www.heraldik-wiki.de/wiki/T%C3%A4nzl_(Adelsgeschlecht) | Kaiser Maximilian: www.maximilian2019.tirol/geschichte || Hintergrundwissen | Trutzburg: de.wikipedia.org/wiki/Trutzburg | Habsburgergesetz: de.wikipedia.org/wiki/Habsburgergesetz | Adelsaufhebungsgesetz: de.wikipedia.org/wiki/Adelsaufhebungsgesetz
7/1/21 • 19:16
Carolina Schutti ist eine der spannendsten Autorinnen des Landes. In unserer Mai-Ausgabe sprechen wir über ihren aktuellen Roman, ihre Lesung beim Bachmannpreis, die Vorzüge Innsbrucks und wie wir Menschen mit Scherbenhaufen umgehen. Sie ist Trägerin des Literaturpreises der Europäischen Union, Autorin von sechs Büchern, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden und war letztes Jahr eine der Auserwählten, die bei den Tagen der Deutschen Literatur vorgelesen haben. Carolina Schutti ist längst kein Geheimtipp mehr und eine der interessantesten Stimmen der heimischen Literatur. Im Gespräch mit dem K erzählt uns die Innsbruckerin, wie man über Literatur sprechen sollte, wie man die Sprache verliert und wiederfindet und warum Neubeginne eine gefährliche Sache sind. Als Carolina Schutti sich für das K ans Mikro setzt, ist sie “tiefenentspannt”. Immerhin hat sie gerade ihren faszinierenden neuen Roman “Der Himmel ist ein kleiner Kreis” veröffentlicht. Durch die Einschränkungen der Reisefreiheit hat sich im Leben der häufig reisenden Schriftstellerin einiges grundlegend verändert. “Ich habe eine tiefe Verbundenheit zu kargen Landschaften. Ich sehe in Schönheit in der Abwesenheit von allem Überfluss”, erzählt die Schriftstellerin über die Schauplätze ihrer Bücher. “Der Himmel ist ein kleiner Kreis” regte Carolina Schutti an, zwei Arten von Freiheit zu unterscheiden. Wäre die Freiheit gerade unbegrenzt, dann würde Carolina gerade am liebsten nach Italien reisen. Carolinas Roman “Einmal muss ich über weiches Gras gelaufen sein” handelt vom Verlust der Sprache – etwas, das die Autorin am eigenen Leib erfahren hat. “Ich bin Zufallstirolerin”, sagt sie. Ihre aus Polen stammenden Eltern haben bis zu ihrem fünften Lebensjahr ausschließlich polnisch mit ihr gesprochen. Heute versteht und spricht sie die Sprache nicht mehr. Eine ähnliche Erfahrung machte Literaturnobelpreisträger Elias Canetti, über den Carolina promovierte. Seinen Sprachverlust dokumentierte er im autobiografischen Band “Die gerettete Zunge”. Carolina ist im Olympischen Dorf in Innsbruck aufgewachsen und findet, dass sich Innsbruck seitdem grundlegend verändert hat. Sie schätzt die Stadt heute als Ort der Kultur und der greifbaren Natur. “Ich brauche die Natur um mich wie die Luft zum Atmen”. Für eine Grundsatzdiskussion sorgte ein Text von Carolina, den sie bei den letztjährigen Tagen der Deutschen Literatur vorlas. Auch wenn ihre Literatur weltumspannend ist, schätzt Carolina als Literaturwissenschaftlerin die regionale Literaturgeschichte. Auf Spaziergängen um den Mühlauer Friedhof (wo Georg Trakl und Ludwig Ficker begraben liegen) sammelt sie Inspiration und schnappt frische Luft. Ihre Geschichten beschreibt Carolina gerne als “Scherbenhaufen”: “Unsere Welt wäre viel besser, wenn wir mit Graustufen umgehen könnten.” Zum Schluss diskutieren wir darüber, ob Neubeginne etwas Gutes sind und ob Carolina einen Corona-Roman schreiben wird.
5/1/21 • 30:05
Peter Schneeberger ist einer der profiliertesten Kulturjournalisten Österreichs. Seit Kurzem moderiert der gebürtige Tiroler den Kulturmontag auf ORF 2. Im Podcast reden wir über die aktuelle Krise des Kulturlebens, über die Liebe zum Schreiben und über Könige und ihre Macken. Für Kulturinteressierte in Österreich ist Peter Schneeberger seit Jahren ein bekanntes Gesicht. Schon vor seiner Premiere als neuer Moderator des “Kulturmontag” auf ORF 2 sah man den Tiroler in der “Kulturzeit” auf 3sat oder als Opern- und Theaterkritiker in der Zeit im Bild. Corona ist für den “Kulturjournalisten des Jahres 2020” und sein Team eine Herausforderung: Im Gespräch mit dem K erzählt Peter Schneeberger, wie es ist, mit geschlossenen Bühnen Kulturfernsehen zu machen, wie man den Kulturbetrieb während und nach der Krise am Leben hält und warum James Bond uns verrät, wann sich die Welt der Kunst wieder normalisiert. Für seine ersten Sendungen als neuer Moderator beim “Kulturmontag” bekam Peter Schneeberger durchwegs positive Kritik. Im Interview erklärt er, was guten Kulturjournalismus ausmacht. In seinen Jahren bei der “Kulturzeit” auf 3sat lernte Schneeberger die manchmal doch signifikanten kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz kennen. Er selbst ist in Zell am Ziller aufgewachsen und in Salzburg zur Schule gegangen. “Die Kultur war immer eine Richtschnur in meinem Leben”, sagt Schneeberger. Als junger Mensch lernte Schneeberger klassische Gitarre. Als er sich später doch für die Studien Germanistik und Musikwissenschaft entschied, entdeckte er seine Liebe zum Schreiben. Im Moment stehen die Zeichen für die Kultur nicht günstig. Obwohl der Beitrag des österreichischen Kunstbetriebs zum Bruttoinlandsprodukt höher ist, als jener der Landwirtschaft, muss sich die Kultur wie kaum ein anderes Tätigkeitsfeld rechtfertigen. “Kulturpolitik hängt oft an der Leidenschaft von Politikern”, weiß Schneeberger. In unserem Quarantänespiel verrät der Moderator, dass er nicht nur ein Fan von Beethoven, sondern auch von der TV-Sitcom Friends ist. “In den Neunzigerjahren war es okay, Madonna zu hören und nachher in die Oper zu gehen.” Auch wenn er sich im Anschluss bedeckt hält, welche Kultur-Events er so gar nicht mag, erzählt er von einem anderen Thema, das ihn in letzter Zeit fasziniert: Königsfamilien in der (Pop-)Kultur. So diskutieren wir am Ende des Podcasts nicht nur über Leonhard Horowskis gut 1.000 Seiten schwere und sehr lesenswerte Monographie “Das Europa der Könige”, sondern auch über die Serien “Downton Abbey” und “The Crown”. Beim Gespräch mit Peter Schneeberger lernt man nicht nur einen begeisterten Kulturmenschen kennen, sondern auch einiges über Kulturpolitik und -betrieb. Viel Spaß mit dieser Folge!
4/1/21 • 40:32
Markus Koschuh ist Kabarettist und Autor aus Innsbruck. Im Gespräch mit dem “K” erzählt uns der Kleinkünstler, wie er trotz Lockdown produktiv sein kann, wie es war, im Innsbrucker O-Dorf aufzuwachsen und ob man lernen kann, witzig zu sein. Der Kabarettist Markus Koschuh hat es wie alle Menschen, die eigentlich auf die Bühne gehören, derzeit nicht leicht. Trotz mehrerer Lockdowns hat er vergangenen Sommer eine Satire-Nachrichtensendung produziert und in der ORF-Show “Dave” mitgespielt. In Folge Nummer zehn vom “K” spricht Markus Koschuh über den Unterschied zwischen Kabarett und Comedy, von der Inspiration zum Stückeschreiben, vom gefährlichen Leben als Satiriker und warum Humor eine Generationenfrage ist. Lockdown Nummer drei trifft den Kabarettisten und Autor Markus Koschuh wie alle Kleinkünstler hart. Seine Kreativität, erzählt er uns, hat er derweil im metaphorischen Keller gebunkert. Lieber kümmert er sich inzwischen um seine beiden Kinder. Zuletzt stand er im Herbst des Vorjahres in seinem Stück “Oben ohne” auf der Bühne. Darin verarbeitet er mitunter die “Hirnlosigkeiten” rund um das Coronavirus, die sich scheinbar ebenso schnell verbreiten wie das Virus selbst. Seine Stücke schreibt Koschuh gerne unter Zeitdruck: “Bei mir ergibt sich alles während des Schreibens.” Durch seine sozialkritischen Themen lernt der Autor mit jedem Stück selber dazu. “Ich werde mit jedem Programm gescheiter”, sagt er im Interview. Als Kabarettist muss Markus Koschuh nicht nur sprechend unterhalten, sondern auch tanzen, singen und schauspielern. Darin liegt für ihn der Unterschied zu Comedy. Der Tausendsassa Koschuh ist neben seiner Bühnentätigkeit auch Autor. Eines seiner letzten Bücher ist ein Band über seine Kindheit im Innsbrucker Olympischen Dorf. “Für Kinder”, erzählt er von seinem Aufwachsen im Osten der Stadt, “war das O-Dorf ein Paradies”. Schon früh hat Markus Koschuh gewusst, dass er “etwas mit Sprache” machen will. Nachdem er drei Studien “erfolgreich abgebrochen” hatte, kam er über den Poetry Slam zum Kabarett. Wie gefährlich Satire sein kann, hat er rund um sein Stück “Agrargemein” erleben müssen. “Mein Zielpublikum ist politisch interessiert”, sagt Koschuh. Wie verändert sich der Humor? Darf man Serien wie “Little Britain” noch zeigen? Wie gehen Kabarettisten mit Kritik um? Markus Koschuh erzählt in diesem Teil, wie man das Publikum in Programmen mitdenken muss: “Man kann meine Programme scheiße finden, aber dann muss man auch sagen, was daran scheiße ist.” Seit kurzem sieht man den Innsbrucker in der ORF-Mockumentary “Dave” als Tiroler Bauer. In der Rezeption dieser Serie sieht man die Generationendifferenzen in Sachen Humor, zu denen Koschuh auch ein paar Worte zu sagen hat. Zum Schluss darf eine Anekdote über seinen bisher schlimmsten Auftritt nicht fehlen.
3/1/21 • 35:26
Mit ihrer Single “Mixed Feelings” hat “NENDA” im Jänner ganz plötzlich die FM4-Charts erobert. In diesem fantastischen Track geht es um Identität und Alltagsrassismus in feinstem British English und Tiroler Dialekt. Nenda ist im Ötztal aufgewachsen. Heimatbesuche sind nach sieben Jahren im Ausland immer wieder ein Kulturschock: “Es überrascht mich, dass ich zuhause immer noch gleich behandelt werde wie früher. Leute sprechen mich immer noch auf Englisch an”, sagt sie im Interview. Um richtig arbeiten zu können braucht Nenda Druck und Deadlines. “Früher habe ich Sachen angefangen. Jetzt lerne ich gerade, Sachen fertig zu machen”. Nenda liebt die Musik von Little Simz, Cardi B, Doja Cat, Rapsody oder Noname – Namen, mit denen sie selbst einmal in einem Atemzug genannt werden möchte. Hauptberuflich ist Nenda Schauspielerin in London. Dort spielte sie unter anderem in einer Bühnenfassung von Zadie Smiths “White Teeth” und lernte dabei die Mutter der Starautorin kennen. In unserem Quarantäne-Spiel verriet uns Nenda, mit wem sie sich aus einer teilweise fragwürdigen Auswahl lieber isolieren würde. Nach einem Austausch peinlicher Vorsprech-Erlebnisse geht es um Smalltalk mit Helena Bonham Carter, ihren Schauspiel-Kollegen Michael Sheen und um William Shakespeare: “Shakespeare wird viel zu oft aufgeführt. Irgendwann müssen wir uns davon lösen und auch etwas anderes machen.” Aktuell sieht man Nenda auch im Musikvideo von Arlo Parks “Black Dog” in der Rolle der großen Schwester. Parks Debütalbum “Collapsed in Sunbeams”, auf das sich Nenda und Benjamin im Podcast schon freuen, erschien am 29. Jänner. Die idiotensichere Meditations-App, über die gegen Ende diskutiert wird, heißt “Headspace”. Am Schluss bleibt die Frage, ob man im Lockdown lieber laufen gehen oder Musik machen sollte. “Ich versuche, den Schwung einzuholen. Der Schwung nimmt eher mich mit.” Weiterführende Links: Mixed Feelings: https://www.youtube.com/watch?v=JhplimRbyPk FM4 Charts: https://fm4.orf.at/stories/3011324 Little Simz: https://www.youtube.com/watch?v=nobyMYOD5Bg Cardi B: https://www.youtube.com/watch?v=hsm4poTWjMs Doja Cat: https://www.youtube.com/watch?v=pok8H_KF1FA Rapsody: https://www.youtube.com/watch?v=c3W3QDSET1I Noname: https://www.youtube.com/watch?v=lM2Wv5eZCpY Zadie Smith "White Teeth": http://www.zadiesmith.com Helena Bonham Carter: https://www.imdb.com/name/nm0000307 Michael Sheen: https://www.imdb.com/name/nm0790688/?ref_=fn_al_nm_1 Arlo Parks "Black Dog": https://www.youtube.com/watch?v=QOu0Ht0-D4M Meditations-App: https://www.headspace.com
2/1/21 • 35:25
Manu Delago ist an vielen Tiroler Orten aufgewachsen, aber nirgends lang genug, um sich in einem Dorf wirklich daheim zu fühlen. „Ich sehe mich als Tiroler, aber nicht unbedingt einer Gemeinde zugehörig", erzählt der Ausnahmekünstler. Mittlerweile lebt er in London, von wo aus er international tourt, verbringt den coronabedingten Lockdown aber lieber in Tirol. Mit wem, verrät er uns bei unserem Quarantäne-Spiel. Seit 2007 einer seiner Fans ein Video auf Youtube hochgeladen hat, in dem Delago auf der Handpan spielt, ging die Karriere des Tirolers steil nach oben. Größen wir Björk, Anoushka Shankar und das London Symphony Orchestra haben mit ihm gearbeitet und so manches Idol aus seiner Jugend hat mittlerweile seinen Weg gekreuzt. Wie kann man cool bleiben, wenn Chad Smith von den Red Hot Chili Peppers in der Sendung Later with Jools vor einem stehen? „Für die war ich halt der Björk-Schlagzeuger und so eine Art Kollege und für mich war mit den RHCP zu quatschen wie für ein Kind vor dem Weihnachtsbaum zu stehen.“ Der charismatische Delago bleibt trotzdem entspannt. Dass der Sohn zweier Musiker eigentlich Profifußballer werden wollte, wissen die wenigsten. Heute sportelt Manu Delago am Fels und in den Bergen, und vereinigt seine beiden Leidenschaften immer wieder in neuen Projekten - zuletzt bei Parasol Peak, wo er auf dem Gipfel eines 3.000ers ein Album aufnahm. Bei der ReCycling Tour, die für Juni 2021 geplant ist, möchte er auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam machen und CO2-neutral mehr als 20 Konzerte in Österreich und Südtirol spielen. Im Interview sagt uns Manu Delago, wie auch Fans dazu beitragen können, dass die Tour ein voller Erfolg wird. Linkliste KünstlerInnen: Manu Delago - offizielle Website: https://www.manudelago.com Björk - offizielle Website: https://www.bjork.com/ Anoushka Shankar – offizielle Website: https://www.anoushkashankar.com Chad Smith auf Instagram: https://www.instagram.com/chadsmithofficial Jools Holland (Later with Jools): https://www.bbc.co.uk/programmes/b017t0rg Musik-Videos: Manu Delago - Hang solo: https://www.youtube.com/watch?v=17ojj7tgrqw Björk - Virus: https://www.youtube.com/watch?v=oxq6U2DG2AY Manu Delago & London Symphony Orchestra strings - Concertino Grosso: https://www.youtube.com/watch?v=Cz-Xd69C1mo Manu Delago & Anoushka Shankar - Flight: https://www.youtube.com/watch?v=6KrJD9qIA14 Projekte: Parasol Peak: https://www.parasolpeak.co.uk ReCycling Tour: https://recyclingtour2021.com Hang und Handpan: Die Handpan auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Handpan PanART Hangbau: https://panart.ch/de/geschichte Orte: Mieming: https://www.tirol.at/orte/a-mieming Zirl: https://www.tirol.at/orte/a-zirl Kematen: https://www.tirol.at/orte/a-kematen-in-tirol Innsbruck: https://www.tirol.at/orte/a-innsbruck
12/23/20 • 33:25
Die Schauspielern und Theater-Veranstalterin Bernadette Abendstein wuchs auf dem Bauernhof ihrer Eltern in Uderns, einem kleinen Zillertaler Dorf auf. Nach Stationen in der Wiener Josefstadt und der Berliner Theaterszene kehrte die Schauspielerin zurück zu ihren Wurzeln: „Für mich war es sehr schön, wieder hierher zu kommen, weil ich mittlerweile die Eigenheit eines Tales oder einer ländlichen Umgebung sehr schätze.“ Im Gepäck hatte Abendstein ihren Lebenspartner Hakon Hirzenberger und den Plan, Profi-Theater aufs Land zu bringen. „Ich habe mir immer gewünscht, zu entscheiden, was man spielt oder welche Themen man umsetzt“, erklärt Abendstein im Interview ihre Motivation, den alten Heustadl ihrer Eltern in eine Bühne umzufunktionieren. Aber warum war gerade dieses Gebäude ideal für ihr Vorhaben? „Ich finde, dass ein Raum eine gewisse Ausstrahlung, eine Energie hat. Die Grundmauern des Tenn sind aus dem 13. Jahrhundert und die Geschichte des Gebäudes spürt man, unabhängig, was auf der Bühne passiert.“ Besonders das Pandemie-Jahr stellte Abendstein und ihr Team vor große Herausforderungen. Das Kindertheater „In 80 Tagen um die Welt ohne CO2“ unter der Regie von Hanspeter Horner wurde so etwa kurzerhand als Film präsentiert. Wie es ihr und den Nachwuchs-Schauspielern damit ging und welche Rolle Nachhaltigkeit in Abendsteins Schaffen spielt, erzählt sie in dieser Folge von “Das K”. Im Podcast verrät uns die produktive Tirolerin außerdem, wie sie mit Lampenfieber umgeht, warum bei ihrem Mann der Satz „Nomen est Omen“ besonders passend ist und wir sprechen mit ihr über Tiefpunkte und peinliche Situationen in ihrer Ausbildung bei Elfriede Ott. Weiterführende Links KünstlerInnen: Bernadette Abendstein: offizielle Website http://bernadette.abendstein.com Hakon Hetzenberger: https://hakon.at Felix Mitterer auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Mitterer Elfriede Ott auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Elfriede_Ott Hanspeter Horner: http://hanspeterhorner.com Schauspielhäuser: Steudltenn: https://www.steudltenn.com Steudltenn auf blog.tirol: https://www.blog.tirol/2018/05/hochkultur-im-heustadl Steudltenn auf love.tirol: www.tirol.at/lovetirol/steudltenn-uderns Theater in der Josefstadt: https://www.josefstadt.org Orte: Uderns: https://www.tirol.at/orte/a-uderns Urlaub im Zillertal: https://www.tirol.at/regionen/a-zillertal
11/10/20 • 18:10
H.P. Zinker, die Goldenen Zitronen oder Queens of Japan sind nur einige der zahlreichen Bandnamen, unter denen Hans Platzgumer Musik veröffentlicht hat. Neben dem Musiker Platzgumer kennt man das Multitalent heute hauptsächlich als Schriftsteller, er produziert außerdem Hörspiele, kuratiert Festivals und arbeitet als Remixer. Schon früh wollte Hans Platzgumer die Welt kennenlernen. „Mir ist Innsbruck zu eng geworden – in allen Beziehungen: geografisch durch die Berge, und dann auch diese Engstirnigkeit im Kopf, die damals ganz stark fundiert war.“ Platzgumer wächst im Innsbruck der 1970er Jahre auf und “flüchtet” am Tag nach seiner Matura mit einem Freund auf einem Moped nach Wien – als 17-Jähriger. „Damals war auch die Welt noch anders. Da musste man, wenn man was erleben wollte, in die Großstadt ziehen. Heute ist es durch das Internet eigentlich überall dasselbe. Aber damals war es ein Riesenunterschied, ob du am Land oder in der Großstadt lebst.“ Sein Weg führt ihn weiter nach New York, wo er mit H.P. Zinker zum Rockstar wurde. „Nach dem kometenhaften Aufstieg, kam der kometenhafte Abstieg – innerhalb von fünf Jahren.“ In dieser Folge von “Das K” erzählt uns der Künstler, wie es war, als Minderjähriger in den USA zu leben und wie er Chris Lombardi dazu inspirierte, das Plattenlabel Matador Records zu gründen, auf dem heute Größen wie Interpol oder die Queens of the Stone Age ihr Zuhause haben. Wir sprechen über Höhen und Tiefen, harte Erfahrungen und das Zurückstürzen auf den Boden. „Eigentlich können wir froh sein, wenn wir möglichst viele Spuren eines Lebens in uns haben und nicht am Ende unserer Tage das Gefühl haben, wir haben zu wenig erlebt oder zu wenig gelebt.“ Weiterführende Links: KünstlerInnen & Bands Hans Platzgumer - offizielle Website: https://www.platzgumer.com Hans Platzgumer auf Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCk4NBISYGPqBrOdRmO7tU3A H.P. Zinker auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/H._P._Zinker H.P. Zinker auf Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCuNeURU2DLT73UT-q3RlKeA Die Goldenen Zitronen: http://www.diegoldenenzitronen.com Tocotronic: https://matadorrecords.com Schorsch Kamerun auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Schorsch_Kamerun Stefan Sagmeister - offizielle Website: https://www.sagmeister.com Stefan Sagmeister und die Grammys: https://www.grammy.com/grammys/artists/stefan-sagmeister/9972 Werke Mountain of Madness (Album): https://www.discogs.com/de/HPZinker-Mountains-Of-Madness/release/2590374 Corona Logbuch: http://www.platzgumer.net/Logbuch Labels und Verlage Matador Records - offizielle Website: https://matadorrecords.com Platzgumer im Milena Verlag: https://www.milena-verlag.at/index.php?item=autorin&show_author=192 Platzgumer im Zsolnay Verlag: https://www.hanser-literaturverlage.de/autor/hans-platzgumer Platzgumer in der Edition Nautilus: https://edition-nautilus.de/autorinnen/platzgumer-hans Platzgumer im Limbus Verlag: https://www.limbusverlag.at/index.php/index.php/platzgumer-hans Platzgumer im Skarabaeus Verlag: https://www.studienverlag.at/autoren/hans-platzgumer Weitere Links Fridays for Future: https://fridaysforfuture.at Mehr Tiroler Kultur gibt's auf www.kultur.tirol
10/20/20 • 25:52
Lisa Hörtnagl sieht man in den Stücken Friedrich Schillers ebenso wie bei SOKO Donau. Ihre Ausbildung machte die Innsbruckerin an der hiesigen Schauspielschule. Als ihr Tirol zu klein wurde, ging sie in die USA, wo sie unter anderem von George Clooneys Acting-Coach ausgebildet wurde. In dieser Folge von “Das K” unterhalten wir uns mit der Schauspielerin Lisa Hörtnagl darüber, bei welchem Kollegen sie weiche Knie bekommt, welche Rolle ihr besonders zugesetzt hat, was sie an den USA und der dortigen Arbeitsweise fasziniert, wie das Allein-Sein gelernt hat und warum sie findet, dass der deutsche Sprachraum versnobt ist. Dass sie Schauspielerin werden will, wusste Lisa Hörtnagl bereits als Kind. Nach ihrer Ausbildung an der Schauspielschule „Sacher“ zieht es die Innsbruckerin in die USA, wo sie Unterricht vom einstigen Acting-Coach von George Clooney bekam. Nach Aufenthalten in Los Angeles und New York wurde sie schließlich als Ensemblemitglied am Tiroler Landestheater engagiert, wo sie sechs Jahre lang in verschiedenen Rollen glänzte. Um mehr Zeit für eigene Projekte und Filmrollen zu haben, kündigte Lisa Hörtnagl schließlich ihre Fixanstelltung und ist seitdem in Theaterprojekten, Spielfilmen und Serien wie SOKO Kitzbühel oder SOKO Donau zu sehen. Tirol empfindet sie als guten Ort für die Schauspielerei: „Egal in welchem Dorf man ist, es gibt immer eine Kirche und eine Bühne. Ich finde, das sagt viel aus.“ Als während der Corona-Pandemie alle Kulturstätten schließen, organisiert Hörtnagl Protestaktionen und gründet die Volkskantine, um Theater im Freien zugänglich zu machen. „Wir Kulturschaffende müssen immer noch betteln und ganz ehrlich gesagt, habe ich es satt, zu betteln“, erzählt die energische Tirolerin. Theater muss für Lisa Hörtnagl zwar nicht unbedingt provozieren, aber in einem Punkt ist sie sich sicher: „Mir ist lieber, die Leute sagen nach der Vorstellung, das war der größte Scheiß auf Gottes Erden und sie brüskieren sich, als wenn es nur nichtig ist. Das Nichtige macht mich wahnsinnig.“ Weiterführende Links: Künstlerinnen Lisa Hörtnagl - offizielle Website: https://www.lisa-hoertnagl.com Tamara Burghart: https://www.primetime-agentur.com/Kuenstler/Burghart Bill Howey: http://billhowey.com/about-bill-howey Theater & Stücke Die Volkskantine - offizielle Website: https://www.dievolkskantine.com Die Volkskantine auf Facebook: https://www.facebook.com/dievolkskantine Landestheater Innsbruck: https://www.landestheater.at Landestheater Neuss: https://rlt-neuss.de/wir/ensemble SOKO Kitzbühel auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/SOKO_Kitzb%C3%BChel SOKO Kitzbühel auf Facebook: https://www.facebook.com/SokoKitz Orte Innsbruck: https://www.tirol.at/orte/a-innsbruck Schloss Mentlberg auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Mentlberg Links für jene, die mit dem Wort "Koatlackn" nichts anfangen konnten Stadtspaziergang durch Innsbruck und die Koatlackn: https://www.tirol.at/kultur-magazin/de/geschichten/gelebte-kultur/320-km-durch-innsbruck.html Geschichte der Koatlackn: http://www.koatlackn.at/?page_id=92 Koatlackn und weitere Tiroler Schimpfwörter: https://www.blog.tirol/2016/02/von-krotnmelchern-ofenschliefern-und-schimmelfaerbern-spitz-und-spottnamen-tiroler-gemeinden
10/15/20 • 22:11
Als Kuratorin der Swarovski Kristallwelten pflegt Carla Rumler ein starkes Netzwerk zum Who-is-Who der Kunst- und Kulturszene und viele künstlerische Meilensteine in Tirol gehen auf ihr Konto. Wie schafft man es also, so erfolgreich zu werden? „Ich würde einer jungen Kollegin folgendes mitgeben“, antwortet die souveräne Tirolerin: „Interessier’ dich, mach’ das, wofür Du brennst, dann bist du gut. Schau, was deine Stärken sind und lebe sie, zähle nicht die Stunden. Und vor allem: Konzentriere dich nicht nur auf Konzepte und Folien, sondern mach einfach!“ Schon als Kind interessierte sich Carla für Kunst. „Ich komme aus dem Tiroler Oberland, wo Kunst eigentlich kein großes Thema war. Aber es gab die legendäre Galerie Elefant von Monika Lami, die sich intensiv mit lokalen Künstlern beschäftigt hat. Und mich hat das immer schon fasziniert.“ Damals wie heute verstand es die Kunstbegeisterte, ihren Interessen zu folgen und neue Wege zu gehen. Bevor Carla Rumler ihre Arbeit als Kuratorin der Kristallwelten aufnahm, begleitete sie den Tiroler Tourismus als freischaffende Creative Director und schuf die Kampagne „Starkes Land“, die damals – ob des nackten Männeroberkörpers - sehr polarisierte. „Ich habe für die Tirol Werbung Bilder kreiert, die auch noch heute in den Köpfen der Menschen sind, weil ich dachte, Tirol hat etwas anderes verdient – es gibt nicht nur bunte Blumenbalkone, es gibt auch noch was anderes, eine große Kraft. Ich wollte die Tiefe Tirols in Bilder übersetzen.“ In den Kristallwelten - vor der Pandemie einer der meistbesuchten Attraktionen Österreichs - kann sich Carla Rumler ganz ihrer Leidenschaft hingeben. „Ich habe schon immer Kunst gesammelt und das hat sich zu einer Obsession entwickelt. In meinem Beruf kann ich das ausleben, in allen Facetten“, lässt sie uns wissen. Im Interview erzählt sie uns außerdem, welchen Herausforderungen speziell Frauen in Führungspositionen gegenüberstehen, warum Zaha Hadid sie so beeindruckte und wo sie sich neue Inspirationen holt. Weiterführende Links Carla Rumler: Carla Rumler auf Instragram: https://www.instagram.com/carla.rumler Carla Rumler – Werbeplakate Tirol Werbung: https://www.instagram.com/p/CIYkVOnFkpA KünstlerInnen: Andrè Heller: https://www.andreheller.com Zaha Hadid auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Zaha_Hadid Zaha Hadids Wirken in Tirol – ein Nachruf: https://blog.innsbruck.info/de/kunst-kultur/eine-lowin-unter-wolfen-zaha-hadid Stephan Sagmeister: https://www.sagmeister.com #NandoMiglio auf Instagram: https://www.instagram.com/explore/tags/nandomiglio Swarovski: Swarovski Kristallwelten - offizielle Website: www.kristallwelten.com Ausflugstipp Swarovski Kristallwelten: https://www.tirol.at/reisefuehrer/ausflugstipps/ausflugsziele/a-swarovski-kristallwelten Swarovski Kristallwelten auf blog.tirol: https://www.blog.tirol/2015/05/kabinett-der-wunder-die-swarovski-kristallwelten Swarovski Manufaktur: https://snohetta.com/projects/422-swarovski-manufaktur-the-crystal-atelier-of-the-21st-century Werkstätte Wattens: https://www.werkstaette-wattens.at Museen und Galerien: Schloss Ambras: https://www.tirol.at/reisefuehrer/ausflugstipps/ausflugsziele/a-schloss-ambras-innsbruck Ferdinandeum: https://www.tirol.at/reisefuehrer/ausflugstipps/ausflugsziele/a-ferdinandeum Tiroler Galerien: https://www.tirol.at/reisefuehrer/kultur-leben/kulturgeschehen/galerien Tiroler Museen: https://www.tirol.at/reisefuehrer/kultur-leben/kulturgeschehen/museen Kunsthistorisches Museum Wien: https://www.khm.at Galerie Elefant – Nachruf auf Monika Lami: https://www.tt.com/artikel/14754819/monika-lami-1940-2018
10/13/20 • 21:04