Brother Ali

Als Albino und gläubiger Muslim ist Brother Ali einzigartig in der Welt des Hip-Hop. Seine persönlichen, weltlichen und politisch aufgeladenen Reime machten ihn zu einer wichtigen, bahnbrechenden Kraft in der unabhängigen Rap-Szene in den USA. Geboren als Jason Newman in Madison, Wisconsin, begann er mit acht Jahren zu rappen und konvertierte mit 15 Jahren zum Islam, nachdem er Malaysia besucht hatte, wo er eine liberale, globale Sichtweise der Religion studierte. Mit 17 Jahren war er verheiratet und hatte einen Sohn. Sein Durchbruch kam, als das Underground-DIY-Label Rhymesayers Entertainment Gefallen an seinem Demotape fand und im Jahr 2000 das Kassettenalbum "Rites of Passage" veröffentlichte.

Sein Ruf wuchs, als er den zweiten Platz in einem prestigeträchtigen Rap-Battle auf dem großen Hip-Hop-Festival Scribble Jam in Ohio belegte, und mit Hilfe des Produzenten Anthony Taylor brachten ihm die Alben "Shadows in the Sun" und "The Undisputed Truth" noch mehr Aufmerksamkeit. Es war jedoch die kontroverse Single Uncle Sam Goddamn", die für viel Aufsehen und Schlagzeilen sorgte. Inspiriert von Nina Simones "Mississippi Goddamn" thematisierte sie die Sklaverei und kritisierte die US-Regierung, was dazu führte, dass Ali Sponsorenverträge verlor und von der Homeland Security untersucht wurde. Als Hip-Hop-Historiker, der sich von den Old-School-Rappern der 1980er Jahre inspirieren ließ, sprach Ali auch offen über sein Privatleben - seine Kämpfe mit der Vaterschaft, die Scheidung und sein Albinismus waren regelmäßige Themen in seinem Werk. Diese Mischung aus politischer Agitation und Spiritualität kam auf seinem 2012 erschienenen, hochgelobten Album "Mourning in America and Dreaming in Color" zusammen, auf dem er sich als "Vertreter der Barmherzigkeit" positionierte, Toleranz predigte und auch über persönlichen Verlust und Schmerz sprach. Sein Aktivismus führte dazu, dass er 2013 auf dem Friedensnobelpreisforum sprach und auf Tracks mit Public Enemy, Grieves und Talib Kweli zu hören war, bevor er 2017 mit seinem sechsten Studioalbum "All This Beauty in this Whole Life" zurückkehrte.