Nachdem ihr Debütalbum 2011 eindrucksvoll auf Platz 9 in die Hitlisten eingestiegen ist, überbieten Hagen Stoll und Sven Gillert alias HAUDEGEN sich mit dem Nachfolger sogar selbst: Ihr neues Album EN GARDE enterte die deutschen Albumcharts sensationell auf # 5. Aber nicht nur mit überragenden Verkaufszahlen überzeugen sie einen Kritiker nach dem anderen – HAUDEGEN bringen auch rein musikalisch das Feuilleton zum Schnurren, werden mit Berichten auf süddeutsche.de und stern.de gewürdigt und begeistern selbst die arrivierte Musikpresse. Die MusikWoche z.B. schreibt: »Hagen Stoll und Sven Gillert beweisen mit Bravour, dass sich hart rockende musikalische Kraftmeierei und sensible, intelligente Texte unter einen Hut bringen lassen. (...) So erweisen sie sich Haudegen als Meister der musikalischen Dramaturgie; jedes der 15 neuen Stücke ist in sich stimmig, hat Dynamik und spannende Struktur«.
Nicht erst seit HAUDEGEN auf Einladung des Bundesverbands der deutschen Zeitungsverleger auf der Verleihung des Bürgerpreises gegen rechte Gewalt spielten, zollen ihnen auch andere prominente Stimmen Respekt. So äußerte Lyor Cohen, ehemaliger CEO der Warner Music Group und wahrer Pionier in Sachen Entdeckung und Entwicklung von Bands, im Rahmen des Reeperbahn-Festivals genauso seine Anerkennung, wie der legendäre Madonna-Entdecker Seymor Stein, der HAUDEGEN im Hamburger Abendblatt öffentlich seine Wertschätzung ausdrückte. Ab 25. Oktober sind HAUDEGEN mit EN GARDE auf der DIE LETZTEN UNSERER ART-Tour unterwegs.
„DAS HIER IST EINZIGARTIG, EHRENHAFT, AUS GOLD.
DIESE ZEILEN STECKEN VOLLER MUT UND STOLZ.“ Wir rufen was ins Leben
EN GARDE ist ein kraftvolles, selbstsicheres Rockalbum mit Texten, die sich nicht hinter Riffs zu verstecken brauchen – im Gegenteil: »Musikalisch ist es die logische Konsequenz aus unserem letzten Album. Wir wollten unseren Hörern diesmal noch mehr zutrauen. Unsere Texte sind lyrischer geworden, teilweise zweideutiger. Die Balance zu finden, kann in fünf Minuten funktionieren, manchmal ist es richtig Arbeit. Aber wir verstehen uns ja tatsächlich als Liedermacher – das fliegt einem nicht immer zu. Unser Antrieb ist der Respekt, den wir vor Menschen haben, die schwere Schicksale meistern, aber auch vor legendären Künstlern wie Klaus Lage oder Reinhard Mey.« Letzteren kennt Hagen Stoll schon ewig. Genau genommen, seit er in den 90ern in den Hansastudios gleichzeitig putzte und produzierte. Mey und Stoll waren sich sofort sympathisch und tauchten auf den Platten des jeweils anderen auf. Während Hagen auf „Flaschenpost“ im Song „Narrenschiff“ zu hören ist, sprach Reinhard das Intro der Rilla-Scheibe „Zeitgeist“. Die Musiker schätzen einander und so war es für Mey selbstverständlich, 2012 TINTENFASS & FEDER einzusingen: »Wir haben in alten Hansa-Zeiten manches Mal Studiotür an Studiotür gesungen und in den Pausen miteinander geredet, gelacht und die Musikwelt neu erfunden. Neulich haben Hagen Stoll und Sven Gillert mich zu einem Gastauftritt für ihr neues Album eingeladen. TINTENFASS & FEDER heißt die Ballade, die wir uns geteilt haben. Es war ein glückliches Wiedersehen und eine Freude.« Liedermacher unter sich. Auch wenn HAUDEGEN die moderne Seite abdecken und sich aus verschiedenen Genres bedienen – der Anspruch hinter dem Wort ist tatsächlich der Gleiche.
„SCHAU WEG, SIEH NUR NICHT GENAUER HIN, IST ALLES HALB SO SCHLIMM.
WER HEUT NICHT VERLIEREN KANN, VERDIENT ES NICHT, ZU GEWINNEN.“ Tintenfass & Feder
EN GARDE ist rockiger und energiegeladener als sein Vorgänger, aber der Titel ist keineswegs kämpferisch gemeint, sondern vielmehr eine Aufforderung dazu, wachsam zu sein. Der Aufruf, sich bereitzuhalten für ehrenhafte Taten. »Ich muss dabei immer an die drei Musketiere denken«, schmunzelt Hagen. »Nur das wir eben zwei sind. Aber eben ZWEI FÜR ALLE.« Das Grafik-Konzept stammt wieder vom kongenialen zweiten HAUDEGEN, Sven Gillert, während Stoll, der ehemalige Graffiti-Künstler, den Titel-Schriftzug entworfen hat. EN GARDE konnte vielleicht auch deswegen bunter und facettenreicher gelingen, weil die beiden sich noch wohler in ihrer Welt fühlen. Beide berichten, dass der Druck beim Debüt viel größer war. Nach dem überragenden Erfolg des ersten Albums fühlte sich die Produktion des Nachfolgers regelrecht unbeschwert an. Ganz im Gegensatz also zu anderen Künstlern, für die das zweite Album oft heikel ist. Diese Bürde empfinden HAUDEGEN nicht, weil sie sich ausschließlich dafür interessieren, Musik zu schreiben, die wahrhaftig ist und einen Wert hat. Alles andere ist Nebensache.
„ICH HAB WOHL FEHLER GEMACHT UND SIE ALS SOLCHE ERKANNT –
DOCH BIN SO DER VOLLKOMMENHEIT ETWAS NÄHER, ALS EIN FEHLERLOSER MANN.“ Der fehlerlose Mann
In DER FEHLERLOSE MANN sprechen HAUDEGEN das erste Mal in einem Song darüber, dass sie zwar Fehler gemacht, daraus aber auch gelernt haben. Im gleichen Maß, wie manche Medien ihre Gier nach der brisanten Jugend im ‚Problemstadtteil’ Marzahn abgearbeitet haben, darf auch für die beiden Männer das Thema Vergangenheit endlich ruhen. Das öffnet den Blick für die Gegenwart. ICH GEB DIR MEHR VON DEM zeichnet das Bild von Mutter und Tochter, die das gleiche Los ereilt: Hartz 4. Inspiriert vom Silly-Song „So ‘ne kleine Frau“, dokumentieren HAUDEGEN den Generationskonflikt, respektieren die Stärke der Frauen und beleuchten behutsam und ohne erhobenen Zeigefinger, wie wichtig gute Vorbilder sind.
In ALLES ERLEBT erkennt man deutlich die Technik, mit der HAUDEGEN sich den Titel neue Liedermacher verdient haben. In Hip-Hop-Manier komponieren HAUDEGEN ihre Werke, indem sie Sounds und Melodien aus allen Genres sammeln – in diesem Fall sogar aus Urban und Modern Soul – und sie für sich sampeln. Aus der Kombination entstehen völlig neue Songs. Bemerkenswert ist aber nicht nur ihre Technik oder ihre soziale Ader, sondern vor allem die Tatsache, dass sie kein Blatt vor den Mund nehmen. Sie können eine Ballade wie WECK MICH AUF, auf dem das Slovak National Symphony Orchestra brilliert, ebenso glaubwürdig vertreten, wie die erste Single WIR RUFEN WAS INS LEBEN, die sich selbstbewusst und lauthals auf die Brust trommelt. HAUDEGEN haben keine Angst dort hinzugehen, wo es wehtut; anzupacken, was keiner anfassen möchte und auszusprechen, was keiner hören will. So wie in HÖLLE, das sicher nicht nur Gillert und Stoll aus der Seele schreien wird. Das Lied platzt vor Verzweiflung. Es tobt förmlich – es tut gut, seine Gefühle herauszubrüllen, anstatt sie zu schlucken. Das beruhigt die Nerven. »Manche Songs schreibt man, manche kotzt man aus«, bringt Sven es auf den Punkt.
„IHR SEID DAS RÜCKGRAT, MEIN DICKES FELL.
IHR SEID MEIN ANKER, HALTET FEST AN UNSERER WELT.“ Familie
Neben ihrer privaten haben HAUDEGEN noch eine weitere Familie gegründet. Weil sie den Begriff „Fan“ nicht mögen, haben sie ein angemesseneres Wort für die verschworene Gemeinschaft gefunden, deren gemeinsamer Nenner die Liebe zur Musik von HAUDEGEN ist, die einander aber viel mehr bedeuten. Diese „Familie“ bekam zum Beispiel EN GARDE noch vor der Plattenfirma zu hören – eine außergewöhnliche Geste. Die Mitgliedschaft ist natürlich umsonst und ein eigenes soziales Netzwerk nur für „Familie“ bereits eröffnet. Und die „Familie“ liebt ihre HAUDEGEN dafür. Das zeigen unzählige Mails, die meistens mit den Worten „Ich möchte mich bei euch bedanken“ anfangen und mit der Bitte, dass sie niemals aufhören mögen, enden. Die Menschen fühlen sich von den beiden Männern und ihren Liedern verstanden und akzeptiert. Hagen und Sven wissen genau, dass das Verantwortung mit sich bringt und sie fühlen sich ihr gewachsen. Weil sie keine Rollen spielen müssen und einfach sind, was sie sind: Aufrichtige Musiker mit tätowierten Herzen.
„DAS IST BEDINGUNGSLOS UND OHNE KOMPROMISS. NENN ES WAHRHAFTIGKEIT IN WORT UND BILD. DAS IST FÜR MENSCHEN MIT ECKEN UND KANTEN, MIT DENSELBEN GEDANKEN.“
Wir rufen was ins Leben