Deerhunter

Mit seiner dünnen Statur, die durch die genetische Störung Marfan-Syndrom verursacht wird, macht der 1,80 m große, gelegentlich als Crossdresser auftretende Deerhunter-Frontmann Bradford Cox eine gute Figur. Als isolierter Highschool-Außenseiter, der von der Musik besessen war, gründete er zusammen mit Moses Archuleta Deerhunter, nachdem sich seine Eltern scheiden ließen und ihn allein in seinem Elternhaus zurückließen. Mit ihrem ambitionierten Garagen-Rock'n'Roll haben sich Deerhunter zu einer der meistdiskutierten neuen Bands entwickelt, die sich auf Tourneen mit Nine Inch Nails, Yeah Yeah Yeahs und The Smashing Pumpkins einen furchterregenden Ruf erspielt haben.

Im Jahr 2004 starb Bassist Justin Bosworth an den Verletzungen, die er sich bei einem Skateboard-Unfall zugezogen hatte. Er war nur auf einer einzigen Veröffentlichung zu hören, der "Deerhunter/Alphabets Split". Ihr Debütalbum Turn It Up Faggot" (2005) wurde nach einem Zwischenruf aus dem Publikum benannt, der an Cox gerichtet war, bevor das zweite Album Cryptograms" (2005) einen halllastigen Ambient-Punk-Sound entwickelte. Der psychedelische Pop-Wirbel von "Microcastle" (2008) erhielt begeisterte Kritiken und wurde von der Website Pitchfork auf Platz 50 ihrer Liste der besten Alben des Jahrzehnts gewählt. Cox veröffentlicht regelmäßig EPs und neues Material und nimmt auch Solomaterial unter dem Namen Atlas Sound auf.

Auf das Deerhunter-Album "Halcyon Digest" im Jahr 2010 folgten "Monomania" im Jahr 2013 und "Fading Frontier" im Jahr 2015. Der ehemalige Bassist Josh Fauver verstarb 2018. Die Band gab bekannt, dass sie an ihrem achten Album "Why Hasn't Everything Already Disappeared?" arbeitet, das Anfang 2019 erscheinen soll.