Der Song beginnt wie ein wüstenweiter Morricone-Soundtrack, mit einem Groove, der so ähnlich auch von einer knisternden Siebziger-Vinylplatte stammen könnte; kurz streuen Gitarre und Klavier eine Prise Chris Isaak in die lässige Melange. Southern States meet Cinema – aber dann … aber dann! Dann übernimmt seine Stimme die Führung, entschlossen und packend, beseelt und bluesig, und singt einen deutschen Text, der ganz aus dem Hier und Jetzt stammt. Der von der zunehmenden Irritation erzählt, die aus der scheinbaren Unvereinbarkeit von Meinungen und Standpunkten entsteht. „Als hätte sich die Sprache gegen uns verschworen, klingt alles was ich sage, falsch in deinen Ohren.“ Was macht man damit, wenn die Kommunikation nicht mehr klappt? Sich treu bleiben, findet Phil Siemers, zu sich selbst stehen. Sich von inneren wie äußeren Kritikern nicht nötigen lassen – und dennoch dabei den Dialog nicht vermeiden. Zeilen wie „Ich weiß, du meinst es gut, nur hörst du mir nicht zu“ sind auch Bekenntnis zur Vielfalt in Richtung derer, die uns gerne anders haben wollen: „Du denkst, es wäre gut, wenn ich mehr wär’ wie du“ – aber „Hier gehör ich hin!“