Isao Tomita

Isao Tomita (1932-2016) ist ein japanischer Komponist, Synthesizer-Experte und Pionier der elektronischen Musik. Er schlug eine Brücke zwischen klassischer und zeitgenössischer Musik einerseits und modernen Entwicklungen der Elektro-Musik andererseits. Ab den 1970er Jahren wurde er unter dem Einfluss von Wendy Carlos und mithilfe des Moog-Synthesizers durch seine Interpretationen von Werken klassischer Komponisten und Konzerte in Form von aufsehenerregenden Klanginstallationen berühmt. Seine Alben, die von Claude Debussy(Snowflakes Are Dancing, 1974), Modeeste Mussorgski, Igor Strawinsky und Gustav Holst(The Planets, 1976) inspiriert waren, zogen ein breites Publikum an, gerieten aber bald aus der Mode. Tomita gewann das Interesse der Musikliebhaber durch eigene Kompositionen zurück, darunter die Sinfonie Tale of Genji (1998), die auf dem berühmten traditionellen Märchen basiert. Dieses Werk, das mit einem Symphonieorchester und Musikern der japanischen Tradition aufgeführt wurde, zeigt seinen Willen, seine beiden musikalischen Kulturen zu vereinen. Isao Tomita, der als Wegbereiter der elektronischen Musik und ihrer Verbreitung an ein breites Publikum anerkannt wurde, starb am 5. Mai 2016 im Alter von 84 Jahren.