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Wilhelm Kempff

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Biografie

Mit seinem präzisen, melodischen Stil und der subtilen Art und Weise, wie er Noten zurückhielt, um Spannung zu erzeugen, war Wilhelm Kempff einer der ersten Konzertpianisten, der sämtliche Werke der großen deutschen Komponisten einspielte, und wurde zu einem äußerst beliebten und einflussreichen Giganten der klassischen Musikwelt.

Geboren in Potsdam, Deutschland, war Kempffs Kindheit von Musik und Religion geprägt: Sein Vater, sein Großvater und später auch sein Bruder arbeiteten alle als Organisten und musikalische Leiter in evangelischen Kirchen. Nachdem er die Grundlagen von seiner Familie mitbekommen hatte, begann er im Alter von neun Jahren an der Hochschule für Musik in Berlin Musik und Komposition zu studieren und hatte Privatunterricht bei dem großen italienischen Komponisten Ferruccio Busoni, der ihm die Transkriptionen von Bach im Detail beibrachte.

In seinen Zwanzigern unternahm er Tourneen durch Europa, Südamerika und Japan (wo eine Insel nach ihm benannt wurde) und wurde musikalischer Leiter des Württembergischen Konservatoriums in Stuttgart. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Paris zurück und gab 1951 sein Debüt in London. Bei seinen ersten akustischen Aufnahmen als Solist im Jahr 1920 waren es seine meisterhaften Interpretationen sämtlicher Sonaten von Beethoven und Schubert, die zu Meilensteinen der damaligen Zeit wurden und dazu beitrugen, dass seine Alben für die Deutsche Grammophon sehr gefragt waren.

Er wurde auch für seine lyrisch-rhythmische Interpretation von Bach-Kantaten und für seine Interpretation romantischer Komponisten wie Schubert und Schumann bewundert und arbeitete später mit Kammerorchestern unter der Leitung von Yehudi Menuhin, Pierre Fournier und Paul Grummer zusammen. Er gründete ein Haus und eine Musikschule in Positano, Süditalien, und gab seine Ideen über die Bedeutung von Spiritualität und Technik an neue Generationen weiter. Er trat bis 1981 auf, bevor er an der Parkinson-Krankheit erkrankte. Er starb 1991 zu Hause in Positano im Alter von 95 Jahren an einem Schlaganfall, aber seine Musikkurse wurden von seinen Schützlingen Gerhard Oppitz und John O'Conor weitergeführt.