Keith Richards

Der legendäre Gitarrist der Rolling Stones, Keith Richards, veränderte auf seine eigene schelmische Art und Weise die Musik mit seinen rauen, druckvollen Riffs, seinem extravaganten Aussehen und seiner prahlerischen Haltung und wurde zu einer der bleibenden Rock & Roll-Ikonen der 1960er Jahre.

Richards wuchs in Dartford, einem Vorort im Süden Londons, inmitten der grauen, kargen Nachkriegszeit auf. Schon als Kind hörte er die Jazz- und Klassikmusik seiner Mutter und bewunderte seinen Großvater Gus, der als Musiker mit Big Bands auf Tournee war. Als er endlich groß genug war, um eine alte Familiengitarre zu erreichen, die verlockend an der Wand hing, brachte Gus ihm das Flamenco-Stück "Malaguena" bei, und bald lernte Richards wie besessen von Platten von Chuck Berry, Jimmy Reed und Elvis Presleys Gitarristen Scotty Moore. Er war auch Chorknabe und trat einmal in der Westminster Abbey vor der Queen auf, aber es war eine zufällige Begegnung im Zug mit seinem alten Schulfreund Mick Jagger, die ihm half, die Meister der Chicagoer Bluesszene und eine Fülle großer amerikanischer Musik zu entdecken.

Es folgten Jahrzehnte voller klassischer Hits, revolutionärer Alben, gigantischer Tourneen und berüchtigter Höllenfahrten, und die Songwriting-Partnerschaft des Duos führte die Rolling Stones von einer lokalen Teenager-R&B-Sensation zur größten Rockband der Welt. Auf dem Weg dorthin kreierte Richards einen lockeren, unverwechselbaren Sound, indem er die tiefe E-Saite entfernte und seine Gitarre offen stimmte, und wurde einmal scherzhaft als "der Mann mit fünf Saiten und neun Leben" bezeichnet.

Während einer schwierigen Phase der Band in den 1980er Jahren schrieb er schließlich Songs mit dem Schlagzeuger Steve Jordan und arbeitete mit einer Gruppe von Musikern, die er The X-pensive Winos nannte. Aus den Sessions ging sein erstes Soloalbum Talk Is Cheap" hervor, das 1988 in den USA Platz 24 erreichte. Titel wie You Don't Move Me" und Take It So Hard" setzten sich öffentlich mit seinem Zerwürfnis mit Jagger auseinander und kamen bei den Kritikern gut an. Obwohl die Beziehungen wieder in Ordnung gebracht wurden und die Stones als Rock'n'Roll-Juggernauts weitermachten, arbeitete Richards erneut mit Jordan an "Main Offender" (1992) und "Crosseyed Heart" (2015), beides Alben, die seine Liebe zum gefühlvollen Blues und seine abgenutzte, zerzauste, heisere Gesangsstimme zum Ausdruck brachten.